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Der Zauber einer Winternacht

Der Zauber einer Winternacht

Titel: Der Zauber einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHLEEN GALITZ
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schwer. Er schrie innerlich auf, als er erkannte, dass auch er sie liebte.
    Nur zugeben durfte er das niemals.
    Er musterte sie im Mondlicht und begriff, wie unglaublich viel sie ihm bedeutete. Ob wach oder schlafend – Gillian war die schönste Frau, die ihm je begegnet war. Allerdings hieß das noch lange nicht, dass sie jemals wieder ein Paar werden könnten. So gründlich, wie ihre Ehe zu Bruch gegangen war, sah er keine Chance, die Scherben dauerhaft wieder zu kitten.
    Zu spät, zu spät! Wieder und wieder gingen ihm diese Worte durch den Kopf und trieben ihn fast in den Wahnsinn.
    In der Stille, die auf Gillians Geständnis folgte, hörte Bryce, wie ihr der Atem stockte. Er legte seine Hand auf ihre Brust. Ihre Haut war noch nass.
    Gillian seufzte auf und wandte sich ihm zu. „Es tut mir leid, dass ich dir wehgetan habe“, flüsterte sie, „unendlich leid.“
    Ein Zittern lief durch ihren Körper, und Bryce nahm sie fest in die Arme. Er konnte sie so nicht gehen lassen. Er könnte es nicht ertragen, dass sie sich in die Sicherheit ihres Bettes flüchtete, während er allein zurückblieb und die Worte, die er nicht auszusprechen wagte, ihm im Kopf herumgingen und ihn quälten.
    „Es tut mir auch leid, was ich gerade gesagt habe“, fügte sie heiser flüsternd hinzu. „Es war falsch von mir, dich ausgerechnet jetzt – an diesem Punkt in deinem Leben – damit zu konfrontieren.“
    Bebend zog sie die Decke fester um sich, und Bryce stöhnte innerlich auf. Wie sehr er sie doch liebte!
    „Stimmt, du hättest das vermutlich nicht tun sollen“, räumte er ein. „Genauso wenig, wie ich mit dir hätte schlafen dürfen. Um Himmels willen, Gillian, ich bin mit einer anderen Frau verlobt! Ich habe ihr versichert, dass zwischen uns beiden nichts mehr läuft, und sie hat mir vertraut!“
    „Vi muss nie davon erfahren“, sagte Gillian tonlos.
    Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten glaubte Bryce, seinen Ohren nicht zu trauen.
    „Hältst du mich wirklich für so charakterlos?“, fragte er und schob sie brüsk von sich. „Glaubst du allen Ernstes, ich könnte diese Frau heiraten und eine so gewaltige Lüge zwischen uns stehen lassen? Wir haben einen Fehler gemacht, Gillian. Du weißt das, ich weiß das, und Vi sollte es auch wissen.“
    „Die Wahrheit kann dich nicht freisprechen, und du wirst ihr damit nur wehtun“, widersprach Gillian grob. „Du hast recht. Was wir getan haben, war vermutlich nicht in Ordnung. Aber sieh es doch einmal so: Zwei einsamen Menschen, die einander einmal großen Schmerz zugefügt haben, ist es irgendwie gelungen, für eine Nacht zu vergessen, was geschehen ist. Meinst du nicht, dass Schlimmeres hätte passieren können?“
    Bryce strich sich entnervt durchs Haar. Er schämte sich für das, was er getan hatte, und konnte sich nicht vorstellen, fortan mit dieser Lüge zu leben. Aber es ließ sich auch nicht leugnen, dass Gillian in einem Punkt recht hatte: Es bestand keine Veranlassung, Vi zu verletzen, nur damit er sich weniger schuldig fühlte.
    Sanft ließ Gillian ihre Finger über seine Wangen gleiten. „Wenn wir jemals wieder glücklich werden wollen, müssen wir einander vergeben, dass auch wir nur Menschen sind“, sagte sie besänftigend.
    Ihre unerwartete Freundlichkeit beschämte Bryce mehr, als wenn sie ihm hasserfüllte Vorhaltungen gemacht hätte. Oder ihm damit gedroht hätte, seiner Verlobten von sich aus alles zu erzählen. Gleichzeitig wusste er aber nur zu genau, dass er Vi das Geschehene nicht verheimlichen konnte. Seine erste Ehe war gescheitert; das sollte ihm kein zweites Mal passieren.
    „Du hast leicht reden“, sagte er. „Ich habe meine Verlobte betrogen. Ich muss einem kleinen Jungen in die Augen sehen, der mich schon Daddy nennt. Dir bleiben diese Probleme erspart.“
    Gillian konnte kein weiteres Wort ertragen. Sie verstand, dass der Stolz eines Mannes seinem Herzen im Wege stehen konnte. Aber sie lag nackt im Bett mit ihm, und das Letzte, worüber sie mit ihm reden wollte, war die andere Frau.
    Oder ihr prächtiger kleiner Junge.
    Eigentlich hätte sie es vorher wissen müssen. Was hatte sie denn erwartet? Sie hatte ihren Stolz heruntergeschluckt und ihm ihr Herz auf einem Silbertablett serviert, und er hatte einmal kräftig abgebissen, bevor er es dankend ablehnte. Sie konnte kaum glauben, dass sie so dumm gewesen war, ausgerechnet dem Mann gegenüber Schwäche zu zeigen, den sie um jeden Preis hatte vergessen wollen. Was für eine Närrin sie

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