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Der Zauber eines fruehen Morgens

Der Zauber eines fruehen Morgens

Titel: Der Zauber eines fruehen Morgens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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nassen Schwamm ab.
    »Ich lasse dich nicht gehen«, sagte sie leidenschaftlich. »Ich liebe dich, und Mog hat dich auch lieb. Wir tun alles, damit du den Krieg vergisst. Wir ziehen an die See, wir lassen die besten Prothesen, die es gibt, für dich anfertigen. Du bist immer noch der Jimmy, den ich geheiratet habe, das weiß ich.«
    »Wie kann ich helfen?«, fragte Mog, die plötzlich in der Tür stand.
    Belle wandte den Kopf. »Komm nicht herein, aber könntest du vielleicht Dr. Towle holen?«
    Mog nickte, und Belle hörte, wie sie nach unten ging und kurz darauf durch die Seitentür das Haus verließ.
    Ein paar Minuten später würgte Jimmy, und bevor Belle eine Schüssel holen oder ihm auch nur helfen konnte, sich aufzusetzen, erbrach er sich. Es kam stoßweise aus seinem Mund, eine übel riechende gelbgrüne Masse, die sich auf die Kopfkissen und über seine Brust ergoss. Belle zog die Kissen weg und wollte ihm gerade die Pyjamajacke ausziehen, als ihr ein anderer Geruch auffiel. Jimmy hatte ins Bett genässt.
    Sie wusste, dass dasselbe auch bei Garth mehrmals passiert war, doch bisher hatte sie sich keine Gedanken darüber gemacht, wie eine zarte Person wie Mog es ganz allein geschafft hatte, ihn auszuziehen und zu waschen und das Bett frisch zu beziehen. Selbst im Royal Herbert hatte Belle bei diesen Tätigkeiten stets Hilfe gehabt.
    Sie biss die Zähne zusammen, schlug die Decke zurück und zog Jimmy den Pyjama aus, um damit den schlimmsten Schmutz wegzuwischen. Dann holte sie rasch frische Bettwäsche aus dem Schrank im Flur und warmes Wasser und wusch Jimmy auf dem zusammengeschlagenen Laken. Er stöhnte leise und war offensichtlich im Delirium. Sowie sie ihn gereinigt hatte, legte sie ein neues Laken auf eine Seite des Bettes, rollte ihn darauf und schaffte es, den restlichen Teil des Lakens unter ihm hervorzuziehen und zu spannen.
    Sie hatte ihn gerade zugedeckt, als Mog zurückkam.
    »Der Doktor hat versprochen, so schnell wie möglich zu kommen«, sagte sie von der Tür. »Er muss erst noch zu einem anderen Patienten. Ich nehme das beschmutzte Zeug mit nach unten und gieße dir eine Tasse Tee auf.«
    Es wurde fast neun, bis der Arzt erschien, und in der Zwischenzeit hatte Belle noch zweimal die Bettwäsche wechseln müssen. Es hatteangefangen zu regnen, und bei geschlossenen Fenstern roch es in dem Zimmer wie in einem Stall.
    Dr. Towle war unrasiert und nicht so adrett gekleidet wie sonst, seine Augen waren rot gerändert. Anscheinend war auch er den Großteil der Nacht auf den Beinen gewesen. Aber es gelang ihm, Belle anzulächeln und ihr sein Mitgefühl auszusprechen, bevor er Jimmy untersuchte.
    »Laut Mrs. Franklin wurde er gestern Abend nach der Beerdigung seines Onkels krank«, sagte er und wollte wissen, wie schnell hohes Fieber und Übelkeit eingesetzt hatten.
    »Kann er nicht ins Krankenhaus?«
    »Ich fürchte, es gibt nirgendwo freie Betten«, antwortete der Doktor. »Und selbst wenn es welche gäbe, würde sich sein Zustand durch die Strapazen eines Transports nur verschlechtern. Bedauerlicherweise machen Sie bereits alles, was möglich ist, Mrs. Reilly.«
    »Wird er sterben?«, flüsterte sie. Jimmy schien zwar bewusstlos zu sein, doch sicher war sie sich dessen nicht.
    Dr. Towle hob langsam die Schultern, eine Geste, die auszudrücken schien, dass Jimmy jetzt in Gottes Hand war. »Ungefähr ein Drittel der Patienten, die ich bisher gesehen habe, hat sich erholt, aber keiner von ihnen hat so hoch gefiebert wie Ihr Mann. Bei jeder anderen Krankheit sind Jugend und eine gute körperliche Verfassung ein Vorteil, doch bei dieser scheint es nicht so zu sein.«
    »Wir können ihn nicht auch noch verlieren!« Belle sah den Arzt entsetzt an. »Gibt es denn nicht irgendetwas, das Sie ihm verschreiben können?«
    »Ich wünschte, es gäbe ein Medikament dagegen«, sagte er bedrückt. »Versuchen Sie, ihm warmes Wasser mit einem Schuss Brandy einzuflößen. Reiben Sie ihn kalt ab und achten Sie darauf, dass das Zimmer warm, aber gut durchlüftet ist. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Ich komme heute Abend noch mal vorbei, um nach ihm zu sehen.«
    Den ganzen Tag bemühte sich Belle verzweifelt, Jimmy dazu zu bringen, etwas zu trinken, und als ihm die Flüssigkeit aus demMund lief, weil er nicht schlucken konnte oder wollte, benutzte sie die Pipette eines Medizinfläschchens, um ein paar Tropfen Wasser mit Brandy auf seine Lippen zu träufeln. Manchmal kam er kurz zu sich, um gleich darauf wieder das

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