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Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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    »
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kannst du vielleicht den Weg zu dem schlimmen Kristall finden.«
    »Weißt du, Tamwyn, du bist klüger als du glaubst.«
    Er lachte und ließ ihre Hand los, um einen Nebelbausch von seiner Nase zu wischen. »Wenn ich wirklich klug wäre, wüsste ich inzwischen, was jene dunklen Gestalten waren.«
    »Die wir in der Vision gesehen haben? Wie sie aus der verschwundenen Konstellation flogen?«
    »Nicht nur aus der Konstellation, Elli. Aus den
Sternen.
Irgendwie kommen sie direkt aus den Sternen.«
    Verwirrt schaute sie ihn an. »Das verstehe ich nicht.«
    »Hör zu. Jetzt bin ich fast oben bei den Ästen. Und ich habe die Sterne gesehen – näher als je zuvor.« Besorgte Linien gruben sich um seine Augen wie dunkle Spinnweben. »Und Elli – ich habe etwas entdeckt. Die sieben Sterne des Zauberstabs
sind nicht völlig dunkel

    »Nein? Aber – wir können sie nicht mehr sehen.«
    »Nicht von den Wurzelreichen aus, das stimmt. Aber sie sind noch da, davon bin ich überzeugt. Sie sind nur irgendwie
versperrt.
Als wären vor ihnen irgendwelche Türen geschlossen worden.«
    Elli sah noch zweifelnder aus. »Türen?«
    »Ich weiß nicht
. . .
« Er schüttelte sich verzweifelt und ließ die nahen Nebelfetzen wirbeln und trudeln. »So hat es ausgesehen, das ist alles. Dann sah ich diese Gestalten, dunkler als Rauch, aus den dünnen Lichtringen dort kommen, wo zuvor die Sterne waren.«
    Sie schnalzte missbilligend. »Wenn deine Türen geschlossen sind, wie kann dann irgendwas herauskommen?«
    Plötzlich schlug er die Faust in die Handfläche. »Das ist es, Elli!«
    »Das ist was?«
    »Der Schlüssel zu den Sternen!« Er war jetzt so erregt, dass er am ganzen Körper zitterte. »Sie
sind
in Wirklichkeit Türen. Verstehst du nicht? Doch statt jetzt geschlossen zu sein, sind sie offen!«
    Sie starrte ihn an, verwirrter als zuvor.
    Er griff wieder nach ihrer Hand. »Hör zu. Die Sterne
selbst
sind Tore. Tore aus Feuer! Aus dem hellsten Feuer von allen gemacht – fast aus reinem Licht. Und sie brennen so stark, dass sie immer geschlossen bleiben. Unpassierbar. Es sei denn
. . .
einer der Götter will sie öffnen.«
    »Wie Rhita Gawr?«
    »Genau.«
    »Aber wohin führen diese Tore?«
    »Zu anderen Reichen. Anderen Welten.« Er hielt inne, weil ihm klar wurde, was er gerade gesagt hatte. »Anderen Bäumen.«
    Elli machte große Augen. »Die Sterne! All die Lichter, die wir über uns sehen, sind in Wirklichkeit
Wege zu anderen Welten –
zur Erde, zur Anderswelt der Götter und zu weiteren. Zu vielen weiteren. Aber dann sind ja Hunderte, nein,
Tausende
anderer Welten dort draußen.«
    »Die tausend Haine! Das bedeutet es also.« Er schaute sie staunend an. »In all den Jahren habe ich mir Gedanken über die Sterne gemacht, was sie wirklich sind – und über diesen Ausdruck habe ich mich auch gewundert.«
    »Rhia sagte, eines Tages würdest du seine Bedeutung verstehen, erinnerst du dich? Als wir bei ihr dort in Neu Arbassa waren.«
    »Ich erinnere mich«, sagte er trocken. »Damals hast du mich fast umgebracht.«
    »Wirklich?« Sie zuckte unschuldig die Achseln. »Das ist so häufig geschehen, dass ich es nicht mehr weiß.«
    Er grinste und ließ ihre Hand los. »Aber jetzt«, fuhr er aufs Neue erregt fort, »verstehen wir es
wirklich
! Deshalb ist Avalon so wichtig, Elli. Das
ist
die Welt dazwischen. Die Welt, deren Baum mit allen anderen Welten, allen anderen Bäumen in den tausend Hainen zusammenhängt.«
    Langsam wickelte sie eine Locke um ihren Finger. »Deshalb will Rhita Gawr Avalon beherrschen. Denn wenn ihm das gelingt, kann er auch alle anderen Welten beherrschen.«
    »Du hast Recht. Wir sind die Brücke, die Welt dazwischen– genau wie das versunkene Fincayra es zu Merlins Zeiten war.«
    »Aber Tamwyn, wenn die Sterne wirklich Türen sind – Tore aus Feuer, wie du gesagt hast   –,
warum
stehen sie dann in Flammen? Warum sind sie nicht einfach offen und unversperrt?«
    Er atmete langsam ein. »Ich glaube, weil Dagda und Lorilanda vor allem eins für jede Welt erreichen wollten – dass es ihr erlaubt sein sollte, den eigenen Weg zu finden. Genau wie sie das für jedes Geschöpf wollten, und deshalb haben wir unseren freien Willen. Und wenn jede Welt von der anderen getrennt bleibt, dann kann jede ihr eigenes Schicksal schaffen.«
    Elli überlegte und sagte dann bitter: »Rhita Gawr verletzte dieses Prinzip, indem er die Tore im Sternbild Zauberstab öffnete. Aber warum? Wohin führen sie?«
    »Zur

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