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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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wurde aus einem Nest geweht und schwebte träge über den Köpfen. Doch niemand antwortete Scree.
    In diesem Moment schritt ein Adlerjunge durch die Menge und trat an seine Seite. Scree wandte sich dem Jungen zu, dann hielt er den Atem an. Es war Hawkeen, der goldäugige Junge aus Arc-kayas Zuhause!
    Hawkeens helle Augen strahlten. »Ich bin dir hierher gefolgt«, erklärte er. »Und ich werde dir in die Schlacht um Avalon folgen.«
    Scree sagte nichts, er sah den Adlerjungen nur an.
    »Genug Unsinn«, bellte die raue Stimme des narbigen Kriegers. Er warf seinen Speer zur Seite, der auf den geschwärzten Boden klapperte. Zugleich nahm er Adlergestalt an und streckte seine mächtigen Schwingen. Mit gesträubten Federn ging er auf Scree zu.
    Als Scree das sah, änderte er ebenfalls sein Aussehen. Seine Flügel wuchsen und er öffnete sie weit, bereit, jeden Moment hochzuspringen. Er presste die Zähne zusammen und überlegte, ob er Kraft genug hatte, einen weiteren tödlichen Kampf zu überstehen. Während er seine scharfen Krallen über den Boden zog, sagte er: »Kämpfe mit mir, wenn du willst. Aber ich habe nur die Wahrheit gesagt.«
    Der Krieger kam noch einen Schritt näher und betrachtete Scree kalt. Kaum eine Speerlänge entfernt blieb er stehen und faltete die Flügel. »Ich bin Cuttayka, der Erste in der Clangarde. Und ich bin nicht gekommen, um mit dir zu kämpfen. Ich bin gekommen, um mit dir zu gehen.«
    Noch als Screes Augen sich weiteten, wandte Cuttayka sich an die Menge. »Genug Unsinn, sage ich! Habt ihr nicht den Ruf dieses kühnen Kriegers gehört? Habt ihr nicht gespürt, wie richtig sein Plan ist? Kommt, ihr alle. Vereint euch mit ihm.«
    Er schaute kurz zu Scree hinüber, dann fügte er hinzu: »Denn er ist unser Führer.«

5
Der Aufstieg
    T amwyn betrachtete zum letzten Mal den einfachen Erdhügel, der ein Grab war. Und die Worte, die er mit seinem wiederhergestellten Dolch dort eingegraben hatte – Worte, die begannen:
Hier liegt mein Vater, Krystallus Eopia.
    Während er allein dastand, blies der Wind von Merlins Astloch böig um ihn herum und ließ die Ärmel seiner zerrissenen Tunika flattern. »Du hast es nie bis zu den Sternen geschafft«, flüsterte Tamwyn in den zunehmenden Wind. »Aber vielleicht gelingt es deinem Sohn.«
    Er griff auf seinem Rücken nach der Holzstange, die er am Bündelgurt festgebunden hatte. Sie war gut befestigt und er nickte entschlossen. »Und ich werde deine Fackel mitnehmen.«
    Er drehte sich um und wandte sich den felsigen braunen Klippen zu, die steil anstiegen und in Nebelschwaden verschwanden. Darüber schienen hell die Sterne – außer den sieben verdunkelten Sternen der Zauberstabkonstellation. Neben diesem klaffenden Loch im Himmel fiel ihm etwas anderes auf: die breiten dunklen Streifen zwischen sich und den Sternen. Er wusste auch ohne den besonderen Kompass in seinem Bündel, dass er sternenwärts in den Wipfeldes großen Baums schaute und dass diese Streifen die starken unerforschten Äste waren.
    Zu denen ich jetzt gehe.
    Er holte tief Atem und fragte sich, ob er je sein höchstes Ziel erreichen würde: diese Äste hinauf- und zu den Sternen darüber zu klettern. Und nicht zu irgendwelchen Sternen. Er musste die sieben dunkel gewordenen Sterne des Zauberstabs erreichen, die jetzt offene Tore zur Anderswelt der Geister waren. Durch diese Tore in der Höhe drang, wie er wusste, bereits Rhita Gawrs Heer unsterblicher Krieger ein. Schon jetzt sammelten sie sich dort oben und warteten auf Rhita Gawrs Befehl, Avalon anzugreifen   … einen Befehl, der innerhalb einer Woche kommen würde. Und deshalb war es Tamwyns Aufgabe – so schwierig, dass es unmöglich schien, sie zu lösen   –, dieses Heer durch die Tore zurückzujagen und Rhita Gawr zu besiegen.
    Dann kommt der wirklich schwierige Teil
, dachte Tamwyn grimmig.
Ich muss diese Sterne wieder zum Leuchten bringen, diese Tore schließen – etwas, das kein anderer als Merlin je getan hat.
    Er bewegte die Schultern und verschob die Fackel auf seinem Rücken. Sie war weit mehr als eine gewöhnliche Fackel, davon war er überzeugt. Wenn sie brannte, würde sie nicht nur Feuer, sondern auch Magie spenden. Er ahnte, dass er wirklich die Kraft haben könnte, diese Tore zu schließen und Rhita Gawr gegenüberzutreten, falls er stark genug – oder weise genug – wäre, die Fackel anzuzünden.
    Tamwyn schluckte, er wusste, dass es noch einen Grund für seinen Entschluss gab, die Fackel seines Vaters zu

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