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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Bilder, nicht unser wahres Ich«, sagte das leuchtende Gesicht des Mannes. Seine Stimme war tief und volltönend, aber nicht laut. Doch Tamwyn hörte sie so gut, als würde Dagda neben ihm auf dem Drachenkopf stehen. »Denn wir haben versprochen, nie die vergänglichen Welten zu betreten und den Geschöpfen mit freiem Willen zu erlauben, ihr eigenes Schicksal zu bestimmen.«
    »Das hast du getan, Tamwyn, und du hast es sehr gutgemacht.« Das Gesicht der Frau lächelte, als sie sprach. Der Klang ihrer vollen lieblichen Stimme erinnerte Tamwyn an einen lebhaften Bach in seiner liebsten Bergwiese hoch auf den Hängen von Hallias Gipfel. Er veränderte seine Stellung, sodass die kleine Quarzglocke an seiner Hüfte läutete und der Glockenklang das Plätschern des Bachs begleitete.
    »Wir konnten zwar nicht selbst nach Avalon kommen«, fuhr Dagda fort, »aber wir haben dich und deine Freunde auf jedem Schritt eures Wegs beobachtet.« Seine strahlenden Augen waren voll Dankbarkeit. »Und wir sind tief, tief erfreut über euren Sieg.«
    »Viel ist dir zu verdanken, guter Drache«, sagte Lorilanda liebevoll. Sie wartete einen Moment, während Basilgarrad majestätisch mit den Flügeln schlug, dann setzte sie hinzu: »Du bist wirklich der Großartigste deiner Art, der je geflogen ist.«
    Basilgarrad stieß ein verlegenes Wimmern aus, einen Ton, der unwahrscheinlich zart für einen solchen Giganten erschien.
    »Und auch dir ist sehr zu danken, Gwirion von den Ayanowyn.« Bei ihren Worten stand der lodernde Mann ganz still, obwohl seine Feuer heller brannten als je zuvor.
    »Das ist wahr«, erklärte Dagda. »Nur dank deines Muts und deines Glaubens reden wir jetzt mit dir, wie dein Volk prophezeit hat. Denn wie du weißt, können unsere Schicksale so viele Formen annehmen wie eine Flamme.«
    Lorilandas Gesicht wurde ein wenig größer, als würde sie sich näher zu ihnen beugen. »Du hast deine Leute zurückins Licht geführt, Gwirion. Jetzt werden du und deine Nachkommen eine andere Geschichte malen, noch größer als jene, die ihr Lumaria col Lir nennt. Und auch heller, denn die Pinsel, die ihr benutzt, werden selbst in Flammen stehen.«
    Gwirions Kinn zitterte, ebenso sein Seelenfeuer. »Darf ich euch eine Frage stellen, die schon lange in meinen Gedanken brennt?« Als er sah, dass die leuchtenden Gesichter nickten, berührte er seinen goldenen Kranz. »Ich habe gehört, dass dieser Kranz mehr ist als ein Symbol der Führerschaft, dass er auch eine besondere Kraft in sich trägt. Aber worin sie besteht, weiß ich nicht.«
    Dagda und Lorilanda schauten einander an. Dann redete wieder Dagda.
    »Es ist die Kraft, dich sicher in die Anderswelt zu führen.«
    »In euer Reich der Geister?«, fragte Gwirion ungläubig.
    »Ja«, antwortete Dagda. »Wie Ogallad vor dir musst du vielleicht manchmal durch eines der sieben flammenden Tore in unsere Welt eintreten. Wenn du den goldenen Kranz trägst, wirst du die Reise überleben und uns wartend antreffen.« Er hielt inne und betrachtete prüfend den geflügelten Mann. »Du fragst dich, warum das je nötig sein sollte.«
    »Das stimmt.«
    »Weil es die neue Verantwortung der Feuerengel sein wird, als ewige Wächter der Sterne zu dienen in der großen Geschichte, die Lorilanda beschrieben hat. Deinem Volk wird aufgetragen, die flammenden Tore nach Avalon zu bewachen,die uns hier und jetzt umgeben. Und alle anderen in Avalon zu warnen, falls Rhita Gawr je wieder versuchen sollte, in eure Welt zu kommen.«
    Gwirions Gesicht leuchtete fast so hell wie droben die Antlitze von Dagda und Lorilanda. »Und unser Bestes zu tun, damit er wieder in die Anderswelt zurückkehrt.«
    Lorilanda lachte, das Geräusch des Bachs verwandelte sich in das eines Wasserfalls. »Wegen dieser Haltung haben wir uns entschlossen, euch diese neue Rolle anzuvertrauen.«
    »Und deshalb haben wir außerdem beschlossen«, Dagda senkte die Stimme, »euch noch etwas zu geben: den wahren Namen eures Volkes.«
    Gwirion fuhr zurück und rutschte fast auf Basilgarrads Schuppen aus. Die Prophezeiung erfüllte sich!
    »Von diesem Tag an«, erklärte Dagda, »sollt ihr nicht länger Ayanowyn genannt werden – sondern Hie Connedan. Weißt du, was das in der uralten Sprache von Avalon bedeutet?«
    »Sternenwächter«, flüsterte Gwirion. »Hüter der Sterne.«
    Tamwyn nickte. »Das passt, mein Freund.«
    Gwirion, der erste Anführer der Sternenwächter, sagte nichts. Er starrte nur auf Dagda, Lorilanda und die glitzernden Lichter

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