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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Birdsong zurückgekehrt, dass sie nun in Frieden sterben könne, nachdem du dich erfolgreich eingerichtet hattest.«
    Fleur versuchte sich an die kleinsten Einzelheiten dieser besonderen Tage zu erinnern, aber alles war verschwommen. »Wie gut, dass sie nicht so lange gelebt hat, um noch zu erleben, was für einen Mist ich gebaut habe«, sagte sie kaum hörbar. »Die Firma, für die ich gearbeitet habe, ist in die Insolvenz gegangen, und meine Ehe liegt auf Eis.«
    Martha und John tauschten Blicke und wussten offensichtlich nicht, was sie dazu sagen sollten.
    Fleur zuckte mit den Schultern und lächelte zaghaft. »Verzeihung, das ist mir nur so rausgerutscht.«
    »Das war uns nicht klar«, meinte Martha.
    »Keine Sorge!«, sagte Fleur leichthin, bevor sie sich wieder dem Album widmete. Sie blätterte die Seiten noch einmal durch, schaute sich die Schwarzweißbilder der Menschen an, die sie geliebt hatten. Aber etwas fehlte – vielmehr jemand.
    »Warum gibt es kein Foto von Sam? Ich weiß, dass er aus dem Krieg zurückgekommen ist und dass sie geheiratet haben.«
    »Ja, das tat er. Und sie haben 1947 geheiratet. Ich weiß noch, dass Mum sagte, Annie habe gestrahlt, als sie an Sams Arm durch den Mittelgang schritt, und dass sie ein hübsches Paar abgeben würden.« John schaute Martha an, die unmerklich nickte. »Ihre Ehe war glücklich trotz der zahlreichen Fehlgeburten, die Annie erlitten hat. Daher schien ihr Leben vollkommen zu sein, als Lily zur Welt kam. Doch die arme Annie sollte niemals vollauf glücklich werden.«
    Fleur schauderte. Sie hatte das unangenehme Gefühl zu wissen, wohin das führte. »Sam ist gestorben, nicht wahr?«, fragte sie leise.
    John nickte. »Es war ein dummer Abgang – ein Moment des Wahnsinns; aber Sam genoss die Aufregung des Fliegens, und auf den Morgen hatte er seit Jahren gewartet.« John holte tief Luft. »Er hatte eine alte Spitfire an Land ziehen können und endlose Stunden damit verbracht, sie zu reparieren, damit sie wieder flugbereit war. Er hat sie hauptsächlich zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Aber eigentlich hat er immer nur auf die Gelegenheit gewartet, auf der Morning Glory zu surfen.«
    Fleur runzelte die Stirn. »Worauf?«
    »Das ist eine Naturerscheinung, die hauptsächlich hier in der Golfregion auftritt, manchmal auch in Südafrika«, erklärte Martha. »Sie ist ziemlich selten, weil die Wetterbedingungen genau stimmen müssen.« Sie musste über Fleurs offenkundige Verwirrung lächeln. »Die Morning Glory ist eine große rollende Wolke, die in der Morgendämmerung wie eine riesige schimmernde Woge über den Golf hinwegzieht. Etwas Großartigeres habe ich noch nie gesehen. Aber die Jungen und die Tollkühnen geben sich nicht damit zufrieden, sie vom Boden aus zu beobachten. Sie haben nichts Eiligeres zu tun, als auf dieser Welle in Ultraleichtflugzeugen und Kleinflugzeugen zu surfen.«
    »Sam ist mit der Spitfire aufgestiegen«, fuhr John fort. »Annie hat mit der zweijährigen Lily auf dem Arm beobachtet, wie er auf dem Wellenkamm flog. Er ritt fast eine Stunde lang darauf, bevor er in der Wolke verschwand und niemals zurückkehrte.«
    »Man hat sein Flugzeug schließlich draußen in der Savanne gefunden«, fuhr Martha fort. »Er ist in einen Heuschreckenschwarm geraten und hatte keine Chance, den Zusammenstoß zu überleben.«
    Fleur dachte an die Spitfire, die auf Savannah Winds versteckt wurde. »Annie muss das Flugzeug nach Savannah Winds zurückgeholt haben, um es reparieren zu lassen«, stellte sie fest.
    John runzelte die Stirn. »Da war nicht mehr viel zu reparieren. Und ich bezweifle, dass Annie ständig daran erinnert werden wollte, wie ihr geliebter Sam gestorben ist.«
    »Aber sie steht in einer der Scheunen, und sie sieht überhaupt nicht demoliert aus.«
    »Dann ist es eine andere Maschine«, erklärte John bestimmt. Er stand auf. »Warte mal, Fleur. Ich möchte dir etwas zeigen – sofern ich es finde.«
    Suchend ging er an den Regalen entlang und kramte in ein paar Schubladen, bis er ein ziemlich ramponiertes Buch herauszog. »Mum und Dad haben das ganze Zeug aufgehoben, und ich bringe es nicht übers Herz, es wegzuwerfen. Aber schau her. Da ist der Zeitungsausschnitt.«
    Einheimischer stirbt beim Surfen auf der Morning Glory, lautete die Schlagzeile.
    Im Artikel wurde der Absturz geschildert. Als Anhang war eine kurze Biographie von Sam und Annie beigefügt. Das Foto jedoch zog Fleurs Aufmerksamkeit an, denn die Spitfire war ein

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