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Der Zauberer von Stonehenge

Der Zauberer von Stonehenge

Titel: Der Zauberer von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eigentlich gerechnet hatte.
    »Gehen Sie ohne Fackeln?« fragte ich.
    »Wieso?«
    »Sie müßten sich schon auf den Weg gemacht haben, wenn sie um Mitternacht das Ziel erreichen wollten.«
    Er breitete die Arme aus und hob die Schultern an. »Ich bin nicht mehr bei ihnen. Sie werden allein verantwortlich handeln. Aber die machen genau das richtige, davon bin ich überzeugt.«
    Wie er das sagte, gefiel es mir überhaupt nicht. Octavio hatte keinerlei Furcht gezeigt. Im Gegenteil. Je mehr wir uns unserem Ziel näherten, um so sicherer war er geworden.
    Er mußte noch einen Trumpf in der Hinterhand halten. Ich berührte mit der Waffenmündung seinen Hals. »Geh weiter.«
    Er blieb stehen und lächelte mich an. »Was ist schon eine Pistole im Vergleich zu den Mächten des Kosmos? Ein Nichts, einfach gar nichts, verstehst du?«
    »Kann sein«, erwiderte ich lächelnd. »Nur bringt mir persönlich die Waffe mehr als die Kräfte des Kosmos. Sie nämlich gibt mir die Garantie, daß du keine Dummheiten machst.«
    »Kann ich weitergehen?«
    »Ich bitte darum.«
    Er drehte mir den Rücken zu und setzte seinen Weg fort. Wir befanden uns nicht mehr allzu weit von den Steinen entfernt. Der Boden, über den wir schritten, wirkte dürr. Er war mit dünnem Gras bewachsen, eine Folge der zahlreichen Besuche vieler Tausender von Menschen, die das Gras zertrampelt und den Untergrund hier als Lagerstätte zweckentfremdet hatten.
    Es gab die sternförmigen Wege zum Mittelpunkt von Stonehenge, diesem alten Platz der Druiden, wo angeblich ihre Magie am besten zur Wirkung gekommen war.
    Diese Ströme, diese Kraft suchten auch die Stonehenge People. Sie wollten etwas von dem Erbe in sich aufnehmen und von der Magie der Druiden profitieren.
    Es gab hier eine Magie. Ich selbst hatte es erlebt, als es zu einem Duell zwischen Aibon und Atlantis gekommen war. Und die Kraft des Druidenreiches Aibon erfüllte auch die Steine. Sie lagerte praktisch zwischen ihnen. Auf Aibon hoffte auch ich, denn dieser Kontinent zwischen den Zeiten oder zwischen Himmel und Hölle, mal einfacher ausgedrückt, stand mir nicht unbedingt negativ gegenüber, auch wenn es in diesem Land die beiden Schichten Gut und Böse gab. Die Schatten der ersten Steine fielen über uns. Es wurde noch dunkler. Ich kam mir vor wie in einem Tunnel. Sie stachen rechts und links von uns in die Höhe. Gewaltige Türme, als hätten Riesen mit ihnen gespielt und vergessen, sie wieder mitzunehmen.
    Der Himmel zeigte die dunkelgraue Farbe einer Winternacht. Wolken verdeckten die Gestirne. Der Wind fand immer seinen Weg. Zwischen den Steinen zog es manchmal wie in einem Abzug. Vor mir hörte ich das Knattern der Kutte.
    Nichts rührte sich in unserer unmittelbaren Umgebung. Die relative Stille gefiel mir überhaupt nicht. Auch daß die Stonehenge People sich noch nicht auf den Weg gemacht hatten, paßte mir überhaupt nicht in den Kram. Immer stärker wurde der Gedanke daran, in eine Falle zu laufen. Dann blieb Octavio wieder stehen.
    »Sind wir schon da?«
    »Ja.«
    »Ich sehe keinen Mittelpunkt. Komm, Freund, geh weiter.«
    »Nein, John, nicht mehr. Hier ist Schluß. Ab hier werde ich bestimmen.«
    »Tatsächlich?«
    Er nickte. »Ja, wir nähern uns dem Zentrum. Und wir werden den Altar so besuchen, wie ich es will.«
    Octavio hatte mit einer Stimmlage gesprochen, die mir überhaupt nicht gefiel. Er klang mir einfach zu sicher, und ich schaute ihn so scharf an wie möglich.
    Nicht einmal seine Lippen zuckten. Das Gesicht blieb starr. Auf den Zügen zeichnete sich der Wille ab.
    »Von jetzt an werde ich das Geschehen diktieren. Ich habe lange genug auf dich hören müssen. Es ist aus!«
    »Das glaube ich nicht!«
    »Doch.« Er legte den Kopf zurück, als wollte er dem geheimnisvollen Jaulen des Windes lauschen, der über unseren Köpfen hinwegwehte. Doch an Romantik dachte er nicht. Er hatte etwas anderes vor. Mit lauter Stimme rief er wieder Worte in einer Sprache, die mir völlig unbekannt war. Die Sätze klangen nach harten Befehlen, als wollte er sie zu seinen Männern hinüberschicken.
    Sie waren schon da.
    Ich hatte zuerst den Findruck, als würde sich der untere Teil der Steine bewegen. Die mächtigen Klötze spreizten sich, sie gingen auseinander, neue entstanden. Ich sah das Wallen der Kutten und vernahm die flüsternden Stimmen in meiner Nähe.
    Octavio war zurückgetreten. Zwischen ihn und mir hatten sich Gestalten geschoben. Es waren die Zwillinge. Jetzt sahen ihre Gesichter sogar

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