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Der Zauberhut

Der Zauberhut

Titel: Der Zauberhut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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erzählte«, sagte sie. »Ich kenne sie in- und auswendig.«
    Der Serif nippte an seinem Bier und starrte in fassungslosem Entzücken an die Wand. Hunderte, fuhr es ihm durch den Sinn. Und einige von ihnen kennt sie in- und auswendig.
    Die junge Frau räusperte sich und begann in einem melodischen Tonfall, der bei Krösus die Sicherungen durchbrennen ließ: »Es war einmal ein Mann, und er hatte acht Söhne…«

    D er Patrizier saß am Fenster und schrieb. Was die vergangenen Tage betraf, herrschte hinter seiner Stirn ein heilloses Durcheinander, und das beunruhigte ihn.
    Neben ihm glühte eine Lampe, die das Zwielicht verscheuchte, und einige frühe Abendmotten umkreisten sie voller Enthusiasmus. Der Patrizier beobachtete sie aufmerksam. Aus irgendeinem Grund erfüllte ihn die Präsenz von Glas mit Unbehagen, doch als er auf die Insekten starrte, regte sich eine andere Art von Besorgnis in ihm.
    Mit wachsender Nervosität stellte er fest, daß er gegen die Versuchung ankämpfen mußte, die Motten mit der Zunge einzufangen.
Wuffel lag neben seinem Herrchen auf dem Rücken und bellte im Schlaf.

    H ier und dort glänzten erste Lichter in der Stadt, aber der verblassende Schein des Sonnenuntergangs genügte, um diverse steinerne Figuren zu erkennen, die aufs Dach der Unsichtbaren Universität zurückkletterten.
    Der Bibliothekar beobachtete sie durch die offene Tür, während er sich philosophisch kratzte. Nach einer Weile drehte er sich um und sperrte die Nacht aus.
    Es war warm in der Bibliothek. Es war immer warm in der Bibliothek, denn das oktarine Glühen des magischen Kraftfeldes erhitzte die Luft.
    Der Bibliothekar ließ einen anerkennenden Blick über die vielen Bücher schweifen und ging noch einmal an den schlummernden Regalen entlang. Dann kroch er unter den Schreibtisch, aß eine letzte Banane, zog sich die Decke über den Kopf und schlief ein.
    Allmählich breitete sich Stille aus, und sie umhüllte auch die zerrissenen, fransigen und an einigen Stellen angesengten Reste eines Hutes, der in einer Wandnische ruhte. Ganz gleich, wohin sich ein Zauberer wagt – irgendwann kehrt er zurück, um seinen Hut zu holen.
    Die Stille erfaßte auch den Rest der Universität und füllte die Kammern auf die gleiche Weise wie Luft ein leeres Loch. Dunkle Nacht kroch wie Pflaumenmarmelade oder Brombeermus über die Scheibenwelt.
    Aber irgendwann mußte sie einem neuen Tag weichen. Keine Nacht dauert ewig.
     

Terry Pratchett – Herr der Scheibenwelt
    Terry Pratchett hat sich in seinen Büchern mit großem Erfolg seine eigene fantastische Welt aufgebaut: Die Scheibenwelt, eine Welt, in der neben der Spannung auch der Humor nicht zu kurz kommt.
Der britische Autor Terry Pratchett wurde 1948 geboren. Mit 17 Jahren begann er seine journalistische Karriere in einer Provinzzeitung; Endpunkt wurde die Stelle eines Pressesprechers für vier Atomkraftwerke bei der zentralen britischen Behörde für Stromerzeugung. Neben dieser Tätigkeit begann er zu schreiben, wohl eine Flucht aus der ihn umgebenden Realität. Nach zwei ernsthaften Science-Fiction-Romanen entstand Die Farben der Phantasie – die Scheibenwelt war geschaffen. Bis heute folgten eine ganze Reihe von Geschichten aus der Scheibenwelt.
Im Sommer 1987 hatte er die Erkenntnis, daß seine Bücher so erfolgreich waren, daß er »nie wieder einen Tag würde ernsthaft arbeiten müssen«. Er veröffentlicht in der Regel zwei neue Bücher pro Jahr, die ihm dauerhaften weltweiten Erfolg sichern. Terry Pratchett lebt mit seiner Frau und seiner Tochter im Süden Englands, mit sich und seiner Arbeitswelt zufrieden: »Schreiben ist der größte Spaß, den man für sich alleine haben kann«.

Inhaltsangabe aus Wikipedia
    Der Zauberhut
    Englischer Titel: Sourcery
     
    Der achte Sohn eines achten Sohnes eines achten Sohnes wird geboren und ist somit der mächtigste Magus aller Zeiten, da er die gefährliche kreative Magie beherrscht. Der Junge soll mit Hilfe der vertrottelten Zauberer der Unsichtbaren Universität, die – normalerweise – eine etwas ruhigere Art der Magie gewohnt sind, die Weltherrschaft an sich reißen. Dieser Ansicht ist zumindest sein Vater. Die Grenzen zwischen der „Realität“ und den Kerkerdimensionen verschwimmen. Das Ende der Scheibenwelt scheint gekommen, doch dank eines Pferdediebstahls sind die Reiter – bzw. Fußgänger – der Apokalypse nicht rechtzeitig zur Stelle, und da ist ja auch noch der mit einem Ziegelstein in einer Socke bewaffnete

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