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Der Zauberhut

Der Zauberhut

Titel: Der Zauberhut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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äh…«
    »Ja?«
Rincewind sah zu dem Ding auf, das noch immer ins Licht starrte. »Wenn alles… Ich meine, wenn wir, äh, wenn du mit heiler Haut davongekommen bist und sich drüben, äh, die Lage bereinigt hat, ich meine, wenn zumindest keine unmittelbare Gefahr mehr droht, vielleicht könntest du mir dann einen, äh, Gefallen erweisen, nur einen kleinen, ja… Ich meine, vielleicht wärst du so nett, äh, den anderen Leuten zu sagen, daß ich, äh, hiergeblieben bin. Ich meine, möglicherweise kommt, äh, jemand auf den Gedanken, eine, äh, Geschichte über mich zu schreiben.« Er fügte bescheiden hinzu: »Ich meine, ich möchte natürlich nicht, daß man mir ein Denkmal setzt oder so.«
    Rincewind wartete eine Zeitlang, und schließlich sagte er: »Ich glaube, du solltest dir die Nase putzen.«
Münze hob den Saum seines Umhangs und kam der Aufforderung nach. Dann schüttelte er dem Zauberer ernst die Hand.
    »Wenn du jemals…«, begann er. »Du bist der erste… Es war mir eine große… weißt du, ich habe nie…« Der Junge brach ab und atmete tief durch. »Das mußte ich dir einfach sagen.«
    »Ich wollte dir noch einen Rat mit auf den Weg geben«, murmelte Rincewind und ließ die Hand des Knaben los. Einige Sekunden lang starrte er ins Leere und versuchte, sich zu erinnern. »Ah, ja. Du darfst nie vergessen, wer du wirklich bist. Das ist sehr wichtig. Verlaß dich nicht auf das, was andere Leute oder Dinge in dir zu erkennen glauben. Meistens liegen sie völlig falsch.«
    »Ich werde mich bemühen, daran zu denken«, erwiderte Münze. »Es ist sehr wichtig«, wiederholte der Zauberer mehr zu sich selbst. »Und nun… Lauf los.«
    Rincewind schlich sich näher an das Ding heran. Dieses besondere Exemplar hatte Hühnerbeine, und der Rest des Körpers verbarg sich gnädigerweise unter Vorrichtungen, die wie gefaltete Flügel aussahen.
    Er hielt den Zeitpunkt für gekommen, einige letzte Worte auszusprechen. Was er jetzt sagte, mußte sehr wichtig klingen. Vielleicht erinnerte man sich noch in vielen tausend Jahren daran. Vielleicht meißelte irgendein Steinmetz die Botschaft aus den Kerkerdimensionen in eine granitene Platte, so daß sie der Nachwelt erhalten blieb.
    Leider kamen Rincewind keine sehr bedeutungsvollen Silben in den Sinn.
»Ich wünschte, ich wäre nicht hier«, brachte er hervor.
    Er hob die Socke, schwang sie versuchsweise, holte weit aus und schmetterte sie auf eine Körperstelle des Dings, von der er hoffte, es sei die Kniescheibe.
    Das Ungetüm summte schrill, wirbelte herum und breitete die Schwingen aus. Ein geierartiger Schnabel schnappte nach Rincewind, der die mit Sand gefüllte Socke direkt zwischen zwei große Facettenaugen schmetterte.
    Der Zauberer sah sich verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit um, als das Ding zurücktaumelte – und sein Blick fiel auf den Knaben, der noch immer einige Meter hinter ihm stand. Entsetzt stellte er fest, daß Münze auf ihn zutrat und die Arme hob. Offenbar wollte er Magie einsetzen und dachte nicht daran, daß er damit eine Katastrophe heraufbeschwor.
    »Lauf weg, du Idiot!« rief Rincewind, als sich das Ding vor ihm zum Sprung duckte. Plötzlich fielen ihm die richtigen Worte ein: »Du weißt doch, was mit ungezogenen Jungen passiert!«
    Münze erblaßte, drehte sich um und rannte zum Licht. Doch er bewegte sich wie durch zähen Sirup, erklomm den steilen Hang der Entropie. Das verzerrte Abbild einer irgendwie umgestülpten Welt schwebte einige Meter vor ihm. Schließlich schrumpfte die Entfernung auf wenige Zentimeter, und die Lochränder vibrierten heftig…
    Eine Art Tentakel schlang sich um das Bein des Knaben, und er stolperte dem hellen Schimmern entgegen.
    Er streckte die Hände aus, als er fiel, und eine berührte kalten Schnee. Etwas Warmes und Ledriges schloß sich um seinen Unterarm. Erst fühlte sich das Etwas recht weich an, doch es offenbarte eine stählerne Härte, als es den Jungen nach vorn zog und dadurch auch das Andere mitzerrte.
    Licht und körnige Finsternis flackerten um ihn herum, und kurze Zeit später glitt Münze über vereistes Kopfsteinpflaster.
    Der Bibliothekar ließ den Knaben los und hob eine lange Holzstange. Einige Sekunden lang stemmte sich der Affe dem schwarzen Wallen entgegen, und dann bewies er ausgezeichnete Kenntnisse der Hebelwirkung: Er entfaltete eine Mischung aus Schulter, Ellenbogen und Handgelenk, und die Stange kam herab, so unaufhaltsam wie der Knüppel des Schicksals. Ein dumpfes Schwack

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