Der Zauberlehrling
persönlichen Zeitlinie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind. Gründe für eine solche Unzufriedenheit können sein, daß die Betreffenden beispielsweise festgestellt haben, daß ihre Zeitlinie in der Gegenwart aufhört, oder daß sie die Zukunft nicht sehen können, weil Bilder der nahen Zukunft den Ausblick auf fernere Zeiten verstellen.
Übung: Zeitlinie
1. Ein alltägliches Verhalten wählen
„Denke bitte an irgendein einfaches alltägliches Verhalten, das du wiederholt in der Vergangenheit durchgeführt hast und wahrscheinlich in der Zukunft weitermachen wirst. Wähle etwas wie frühstücken, zur Arbeit gehen, Zähne putzen, abwaschen oder duschen.“
2. Verhalten vergegenwärtigen zu verschiedenen Zeitpunkten
„Denke bitte an dieses alltägliche Verhalten, wie du es vor langer Zeit, vielleicht fünf Jahren, ausgeführt hast.
(Augenbewegungen beachten!)
Nun denke daran, wie du es kürzlich, vor fünf Tagen, gemacht hast.
(Augenbewegungen beachten!)
Als nächstes denke daran, wie du es in einer Woche machen wirst.
(Augenbewegungen beachten!)
Und dann denke daran, wie du es in fernerer Zukunft, etwa in fünf Jahren, machen wirst.“
(Augenbewegungen beachten!)
3. Zeitverschiedene Repräsentationen gleichzeitig abrufen
„Versuche, ein Gefühl dafür zu bekommen, all diese Erfahrungen gleichzeitig zur Verfügung zu haben, so daß du bemerken kannst, welche Unterschiede es in der Art gibt, wie du dieses gleiche Ereignis zu den verschiedenen Zeiten siehst. Woran erkennst du, daß eines in der fernen Vergangenheit, das andere in naher Vergangenheit, das dritte in naher Zukunft und das vierte in fernerer Zukunft ist? Achte dabei nicht auf inhaltliche Unterschiede, z.B. wo du dich befindest oder wie dein Gesicht im Spiegel aussieht oder wie sich deine Muskeln anfühlen. Achte auf die Submodalitäten der Bilder. Was läßt dich wissen, daß die vier Bilder zu unterschiedlichen, aufeinanderfolgenden Zeiten gehören? Wenn du Schwierigkeiten hast, alle Bilder auf einmal zu sehen, dann tu einfach so, als ob du es könntest.“
(Für die detailliertere Analyse der Zeitlinie, z.B. in bezug auf Transparenz, Helligkeit, Bildschärfe, Farbe, benutzen Sie auch die Liste der Submodalitäten im visuellen Sinneskanal.)
4. Experimente mit der Zeitlinie
„Wenn du möchtest, kannst du jetzt experimentieren. Du kannst dabei die Submodalitäten variieren, die du schon benutzt, z.B. Veränderung in der Größe, der Position, der Farbe, der Transparenz vornehmen. Beobachte dabei bitte die jeweilige Auswirkung und stelle Vorteile und Nachteile fest. Wenn du möchtest, kannst du auch mit den Submodalitäten experimentieren, die andere für sich herausgefunden haben. Du kannst auch die vollständige Zeitlinie eines anderen ausprobieren.“
„Geh bei diesen Experimenten aber sehr aufmerksam und behutsam vor! Stelle sicher, daß du alle Änderungen vorsichtig und behutsam ausprobierst und zurückgehst, wenn du Signale für ökologische Probleme, z.B. Signale der Desorientierung, bekommst.“
3.8 Visionen
Die Zeitlinie zu analysieren und mit ihr zu arbeiten kann aus mehreren Gründen sinnvoll sein. In therapeutischen Zusammenhängen bietet eine Zeitlinienanalyse sich immer dann an, wenn es, um Heilungschancen zu eröffnen, wichtig wird, eine bislang fehlende Zukunftsorientierung zu entwickeln. Aber auch für erfolgreiches Selbstmanagement ist die Kenntnis der persönlichen Zeitlinie von hohem Wert. Wenn Menschen hochgesteckte Ziele erreichen wollen, brauchen sie eine Zeitlinie mit einer für Erfolgsorientierung günstigen Form. Jemand, der Goethes Aufforderung: „Greift nur hinein ins volle Menschenleben“ der Jagd nach dem zukünftigen Gewinn vorzieht, braucht eine Zeitlinie mit einer für Gegenwartsorientierung günstigen Form. Und wenn mir ein angemessenes Bewußtsein meiner mitgebrachten und erworbenen Fähigkeiten fehlt, könnte eine Zeitlinie der Form für mich wichtig werden, die es mir erlaubt, bei Bedarf meine bisherigen Leistungen ins Blickfeld zu bekommen.
Im beruflichen Leben kann häufig eine Zeitlinie wichtig werden, deren Form eine Erfolgsorientierung begünstigt. Dabei spielt die Möglichkeit, Zukunftsbilder zu entwickeln und angemessen zu plazieren, eine große Rolle. Sogenannte feste Visionen zu haben gehört nach Forschungen in den Biographien von Spitzenleuten in den Hochleistungsbereichen unserer Gesellschaft zu den unabdingbaren Voraussetzungen des Erfolgs. Ob man feste Visionen entwickeln kann, muß man
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