Der Zauberlehrling
Aufgaben keine beratenden Tätigkeiten gehören, ist es sinnvoll, Augenmuster mit Bewußtsein wahrnehmen zu können, um Hinweise auf interne Prozesse zu bekommen. Auf diese Art und Weise können Sie herausfinden, welche Strategien Ihr Gesprächspartner durchläuft, um sich zu motivieren oder Entscheidungen zu fällen. Ihre Kenntnis von Motivations-, Entscheidungs-, Lern- oder Kreativitätsstrategien Ihrer Mitarbeiter, Kunden, Schüler oder Verhandlungspartner befähigt Sie, sich blitzschnell darauf einzustellen und erfolgreich zu reagieren. Im 8. Kapitel dieses Buches finden Sie Übungen, die Sie befähigen, Strategien genau zu untersuchen, um sie anzuwenden oder zu verändern, je nachdem, welche Ziele Sie damit erreichen wollen.
Übung: Augenmuster
Um Ihre Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung von Augenmustern zu lenken, können Sie zunächst folgende Übung machen: Bitten Sie wieder einen Partner oder eine Partnerin zu einem kleinen Versuch. Stellen Sie ihm/ihr sinnesspezifische Fragen, auf die er/sie die Antwort finden soll, ohne sie auszusprechen. Während Ihr Gegenüber nach der Antwort sucht, beobachten Sie die Augenbewegungen. Seien Sie darauf vorbereitet, ganze Strategien zu bekommen, nicht nur eine einzige Position. Notieren Sie dabei bitte alle Positionen, um später nachfragen zu können. Falls Sie nur geringe Augenbewegungen bekommen, geben Sie nicht gleich auf. Manche Menschen zeigen nur geringe Augenbewegungen. Probieren Sie dann, ob Sie bessere Resultate bekommen, wenn Sie kompliziertere Fragen stellen.
Übungsablauf: Augenmuster
1. B stellt A sinnesspezifische Fragen.
2. A soll intern auf diese Fragen Antworten finden, sie aber nicht aussprechen.
3. B beobachtet Augenbewegungen von A.
Visuell erinnerte Vorstellungen (V er )
Welche Farbe haben die Augen deiner Mutter?
Welche Farbe ist bei Ampeln oben?
Wie sahen die Tische und Stühle in der Klasse aus, als du eingeschult wurdest? ...
Visuell konstruierte Vorstellungen (V k )
Wie würden dir grüne Haare stehen?
Wie siehst du aus, wenn du dich mit meinen Augen sehen könntest?
Wie sieht dein Wohnzimmer aus, wenn du den Tisch in eine andere Ecke stellst? ...
Auditiv erinnerte Vorstellungen (A er )
Welches Musikstück hörst du am liebsten?
Wie hört sich deine Wohnungsklingel an?
Wie klingt das, wenn ein bestimmter Freund deinen Namen sagt? ...
Auditiv konstruierte Vorstellungen (A k )
Laß mal in Gedanken eine Tasse fallen, wie hört sich das an?
Stell dir vor, ein Hubschrauber landet zehn Meter vor dir!
Laß mal ein Tonband mit Mozartmusik langsamer ablaufen! ...
Kinästhetische Vorstellungen (K)
Wie fühlt sich das an, im Wasser zu schwimmen?
Wie fühlst du dich, wenn du morgens aufwachst?
Wie fühlt sich das an, eine Katze zu streicheln? ...
B versucht das Augenmuster von A festzustellen.
Falls Reaktionen ausbleiben: Fragen schwieriger stellen! (z.B.: Welche Farbe hatten die Schuhe deiner Mutter, als du sie zum letzten Mal sahst?)
Falls Strategien kommen:
Leitsystem überprüfen! (Kann man feststellen, daß A sich über einen bestimmten Sinneskanal Zugang zur Antwort verschafft?)
Repräsentationssystem überprüfen!
Referenzsystem überprüfen! (Kann man feststellen, daß A die Wahrheit der Antwort in einem bestimmten Sinneskanal überprüft?)
II Rapport
Rapport bedeutet unmittelbarer Kontakt zwischen zwei Personen. Rapport ist eine Beziehung zwischen zwei Menschen, die durch gegenseitige Achtung und Vertrauen gekennzeichnet ist. Rapport ist eine unabdingbare Voraussetzung für jedes erfolgreiche Gespräch, sei es eine Unterhaltung, eine Beratung oder eine Unterstützung.
Grundlage für einen guten Rapport ist in erster Linie die innere Einstellung eines Menschen, seine Fähigkeit zur Annahme seines Gegenübers. Rapport hängt aber auch davon ab, ob der Betreffende innerlich frei ist, um sich seinem Gesprächspartner voll zuzuwenden. Aktuelle eigene Probleme oder auch Zeitdruck können die Herstellung von Rapport erheblich erschweren.
Über die innere Einstellung und die aktuelle Fähigkeit, sich seinem Gegenüber zuzuwenden, hinaus gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, bewußt und gezielt Rapport zu einer anderen Person aufzubauen. Solche Möglichkeiten sind aber nicht nur geeignet, beim Gesprächspartner Vertrauen auszulösen und eine Öffnung zu erzielen. Diese Möglichkeiten sind gleichzeitig Vorgehensweisen, um selber Zugang zum Erleben des anderen zu finden, in seine Welt, wie er sie wahrnimmt, einzusteigen, seinem Modell von
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