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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Produktionszweige, die der Natur ihres Produkts nach hauptsächlich auf lokalen Absatz angewiesen sind, wie Brauereien, entwickeln sich daher in der größten Dimension in Hauptzentren der Bevölkrung. Der raschere Umschlag des Kapitals gleicht hier zum Teil die Verteurung mancher Produktionsbedingungen, des Bauplatzes etc., aus.
    Wenn einerseits mit dem Fortschritt der kapitalistischen Produktion die Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel die Umlaufszeit für ein gegebnes Quantum Waren abkürzt, so führt derselbe Fortschritt und die mit der Entwicklung der Transport-und Kommunikationsmittel gegebne Möglichkeit – umgekehrt die Notwendigkeit herbei, für immer entferntere Märkte, mit einem Wort, für den Weltmarkt zu arbeiten. Die Masse der auf Reise befindlichen und nach entfernten Punkten reisenden Waren wächst enorm, und daher absolut und relativ auch der Teil des gesellschaftlichen Kapitals, der sich beständig für längre Fristen im Stadium des Warenkapitals, innerhalb der Umlaufszeit befindet. Damit wächst gleichzeitig auch der Teil des gesellschaftlichen Reichtums, der, statt als direktes Produktionsmittel zu dienen, in Transport- und Kommunikationsmitteln und in dem für ihren Betrieb erheischten fixen und zirkulierenden Kapital ausgelegt wird.
    Die bloße relative Länge der Reise der Ware vom Produktions- zum Absatzort bewirkt eine Differenz nicht nur in dem ersten Teil der Umlaufszeit, der Verkaufszeit, sondern auch in dem zweiten Teil, der Rückverwandlung des Geldes in die Elemente des produktiven Kapitals, der Kaufzeit. Z.B. die Ware wird nach Indien geschickt. Dies dauert z.B. vier Monate. Wir wollen die Verkaufszeit = 0 setzen, d.h. die Ware sei auf Bestellung gesandt und werde bei Abliefrung an den Agenten des Produzenten gezahlt. Die Rücksendung des Geldes (die Form, in der es zurückgesandt wird, ist hier gleichgültig) dauert wieder vier Monate. So dauert es im ganzen acht Monate, bevor dasselbe Kapital wieder als produktives Kapital fungieren, dieselbe Operation damit erneuert werden kann. Die so hervorgebrachten Verschiedenheiten im Umschlag bilden eine der materiellen Grundlagen der verschiednen Kredittermine, wie denn der überseeische Handel z.B. in Venedig und Genua überhaupt eine der Quellen des eigentlichen Kreditwesens bildet.
    »Die Krisis von 1847 befähigte das Bank- und Handelsgeschäft jener Zeit, die indische und chinesische Usance« (für die Laufzeit von Wechseln zwischen dort und Europa) »von zehn Monate nach Dato auf 6 Monate nach Sicht zu reduzieren, und der Verlauf von 20 Jahren mit seiner Beschleunigung der Fahrt und Einrichtung von Telegraphen macht jetzt eine fernere Reduktion nötig von sechs Monaten nach Sicht auf vier Monate nach Dato als ersten Schritt zu vier Monate nach Sicht. Die Reise eines Segelschiffs um das Kap von Kalkutta nach London dauert durchschnittlich unter 90 Tagen. Eine Usance von vier Monaten nach Sicht würde einer Laufzeit von sage 150 Tagen gleichkommen. Die gegenwärtige Usance von sechs Monaten nach Sicht kommt einer Laufzeit von sage 210 Tagen gleich.« (»London Economist«, 16. Juni 1866.) –
    Dagegen:
    »Die Brasilische Usance steht noch immer auf zwei und drei Monate nach Sicht, Wechsel von Antwerpen« (auf London) »werden drei Monate nach Dato gezogen, und selbst Manchester und Bradford ziehn auf London auf drei Monate und längre Daten. Durch stillschweigende Übereinkunft wird dem Kaufmann so eine hinreichende Gelegenheit gegeben, seine Ware zu realisieren, zwar nicht vor, aber doch bis zu der Zeit, wo die dagegen gezognen Wechsel verfallen. Daher ist die Usance indischer Wechsel nicht übermäßig. Indische Produkte, die in London meistens auf drei Monate Ziel verkauft werden, können nicht, wenn man einige Zeit für den Verkauf einrechnet, in viel kürzrer Zeit als fünf Monaten realisiert werden, während andre fünf Monate durchschnittlich verfließen zwischen dem Einkauf in Indien und der Ablieferung im englischen Lagerhaus. Hier haben wir eine Periode von zehn Monaten, während die gegen die Waren gezognen Wechsel nicht über sieben Monate laufen.« (Ibid., 30. Juni 1866.) »Am 2. Juli 1866 notifizierten fünf große Londoner Banken, die hauptsächlich mit Indien und China verkehren, sowie das Pariser Comptoir d'Escompte, daß vom 1. Januar 1867 ihre Zweigbanken und Agenturen im Orient nur solche Wechsel kaufen und verkaufen würden, die nicht über vier Monate nach Sicht gezogen wären.« (Ibidem, 7. Juli

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