Der Zirkulationsprozess des Kapitals
Jahr = 50 Wochen. Das Verhältnis des vorgeschoßnen Kapitals zum wöchentlich angewandten ist also 50: 1. Wäre es für B dasselbe wie für A, so müßte B wöchentlich 1000 Pfd. St. anlegen statt 100. – 2. Es folgt, daß von B ein zehnmal so großes Kapital (5000 Pfd. St.) angewandt worden ist wie von A, um dieselbe Masse variables Kapital, also auch bei gegebner Rate des Mehrwerts dieselbe Masse Arbeit (bezahlte und unbezahlte) in Bewegung zu setzen, also auch dieselbe Masse Mehrwert während des Jahrs zu produzieren. Die wirkliche Rate des Mehrwerts drückt nichts aus als das Verhältnis des in einem bestimmten Zeitraum angewandten variablen Kapitals zu dem in demselben Zeitraum produzierten Mehrwert; oder die Masse unbezahlter Arbeit, die das während dieses Zeitraums angewandte variable Kapital in Bewegung setzt. Sie hat absolut nichts zu tun mit dem Teil des variablen Kapitals, der vorgeschossen ist während der Zeit, wo er nicht angewandt wird, und daher ebensowenig zu tun mit dem für verschiedne Kapitale durch die Umschlagsperiode modifizierten und differenzierten Verhältnis zwischen ihrem während eines bestimmten Zeitraums vorgeschoßnen und ihrem während desselben Zeitraums angewandten Teil.
Es folgt vielmehr aus dem bereits Entwickelten, daß die Jahresrate des Mehrwerts nur in einem einzigen Fall zusammenfällt mit der wirklichen Rate des Mehrwerts, die den Exploitationsgrad der Arbeit ausdrückt; wenn nämlich das vorgeschoßne Kapital nur einmal im Jahr umschlägt, daher das vorgeschoßne Kapital gleich ist dem während des Jahrs umgeschlagnen Kapital, daher das Verhältnis der während des Jahrs produzierten Mehrwertmasse zu dem behufs dieser Produktion während des Jahrs angewandten Kapital zusammenfällt und identisch ist mit dem Verhältnis der während des Jahrs produzierten Mehrwertsmasse zu dem während des Jahrs vorgeschoßnen Kapital.
A) Die Jahresrate des Mehrwerts ist gleich
Masse des während des Jahrs produzierten Mehrwerts / Vorgeschoßnes variables Kapital.
Aber die Masse des wahrend des Jahrs produzierten Mehrwerts ist gleich der wirklichen Rate des Mehrwerts, multipliziert mit dem zu seiner Produktion angewandten variablen Kapital. Das zur Produktion der jährlichen Mehrwertsmasse angewandte Kapital ist gleich dem vorgeschoßnen Kapital, multipliziert mit der Anzahl seiner Umschläge, die wir n nennen wollen. Die Formel A verwandelt sich daher in:
B) Die Jahresrate des Mehrwerts ist gleich
(Wirkliche Rate des Mehrwerts * dem vorgeschoßnen variablen Kapital * n) / Vorgeschoßnes variables Kapital.
Z.B. für Kapital B = (100% * 5000 * 1)/5000 oder 100%. Nur wenn n = 1, d.h. wenn das vorgeschoßne variable Kapital nur einmal im Jahr umschlägt, also gleich dem im Jahr angewandten oder umgeschlagnen Kapital ist, ist die Jahresrate des Mehrwerts gleich der wirklichen Rate des Mehrwerts.
Nennen wir die Jahresrate des Mehrwerts M', die wirkliche Rate des Mehrwerts m', das vorgeschoßne variable Kapital v, die Umschlagszahl n, so ist: M' = (m' v n)/v = m'n; also M' = m' n, und nur = m', wenn n = 1, also M' = m' * 1 = m'.
Es folgt ferner: Die jährliche Rate des Mehrwerts ist immer = m' n, d.h. gleich der wirklichen Rate des Mehrwerts, produziert in einer Umschlagsperiode durch das während der Periode verzehrte variable Kapital, multipliziert mit der Zahl der Umschläge dieses variablen Kapitals während des Jahrs, oder multipliziert (was dasselbe ist) mit seiner auf das Jahr als Einheit berechneten umgekehrten Umschlags zeit . (Schlägt das variable Kapital zehnmal im Jahr um, so ist seine Umschlagszeit = 1 / 10 Jahr; seine umgekehrte Umschlagszeit also = 10/1 = 10.)
Es folgt weiter: M' = m', wenn n = 1. M' ist größer als m', wenn n größer ist als 1; d.h., wenn das vorgeschoßne Kapital mehr als einmal im Jahr umschlägt oder das umgeschlagne Kapital größer ist als das vorgeschoßne.
Endlich, M' ist kleiner als m', wenn n kleiner ist als 1; d.h., wenn das während des Jahrs umgeschlagne Kapital nur ein Teil des vorgeschoßnen Kapitals ist, die Umschlagsperiode also länger als ein Jahr dauert.
Verweilen wir einen Augenblick bei dem letzten Fall. Wir behalten alle Voraussetzungen unsres frühren Beispiels bei, nur sei die Umschlagsperiode auf 55 Wochen verlängert. Der Arbeitsprozeß erfordert wöchentlich 100 Pfd. St. variables Kapital, also 5500 Pfd. St. für die Umschlagsperiode, und produziert wöchentlich 100 m; m' ist also wie bisher 100%. Die Umschlagszahl n ist
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