Der Zirkulationsprozess des Kapitals
50 Wochen 5000 Pfd. St.), und diese arbeiten per Woche von 6 Tagen jeder 60 Arbeitsstunden. Also 100 Arbeiter per Woche tun 6000 Arbeitsstunden und in 50 Wochen 300 000 Arbeitsstunden. Diese Arbeitskraft ist von A wie von B mit Beschlag belegt und kann also von der Gesellschaft für nichts andres verausgabt werden. Insoweit ist die Sache also gesellschaftlich dieselbe bei A wie bei B. Ferner: Bei A wie bei B erhalten die je 100 Arbeiter einen Lohn per Jahr von 5000 Pfd. St. (die 200 zusammen also 10000 Pfd. St.) und entziehn für diese Summe der Gesellschaft Lebensmittel. Soweit ist die Sache gesellschaftlich wieder dieselbe sub A wie sub B. Da die Arbeiter in beiden Fällen wöchentlich bezahlt werden, entziehn sie auch der Gesellschaft wöchentlich Lebensmittel, wofür sie ebenfalls in beiden Fällen das Geldäquivalent wöchentlich in Zirkulation werfen. Aber hier beginnt der Unterschied.
Erstens . Das Geld, welches der Arbeiter sub A in Zirkulation wirft, ist nicht nur, wie für den Arbeiter sub B, die Geldform für den Wert seiner Arbeitskraft (in der Tat Zahlungsmittel für bereits geleistete Arbeit); es ist, schon von der zweiten Umschlagsperiode nach Eröffnung des Geschäfts an gerechnet, die Geldform seines eignen Wertprodukts (= Preis der Arbeitskraft plus Mehrwert) der ersten Umschlagsperiode, womit seine Arbeit während der zweiten Umschlagsperiode bezahlt wird. Sub B ist dies nicht der Fall. Mit Bezug auf den Arbeiter ist hier das Geld zwar ein Zahlungsmittel für bereits von ihm geleistete Arbeit, aber diese geleistete Arbeit wird nicht bezahlt mit ihrem eignen vergoldeten Wertprodukt (der Geldform des von ihr selbst produzierten Werts). Dies kann erst eintreten vom zweiten Jahr an, wo der Arbeiter sub B bezahlt wird mit seinem vergoldeten Wertprodukt des vergangnen Jahrs.
Je kürzer die Umschlagsperiode des Kapitals – in je kürzern Zeiträumen daher seine Reproduktionstermine sich innerhalb des Jahrs erneuern –, um so rascher verwandelt sich der ursprünglich in Geldform vom Kapitalisten vorgeschoßne variable Teil seines Kapitals in die Geldform des vom Arbeiter zum Ersatz dieses variablen Kapitals geschaffnen Wertprodukts (das außerdem Mehrwert einschließt); desto kürzer ist also die Zeit, wofür der Kapitalist Geld aus seinem eignen Fonds vorschießen muß, desto kleiner ist, im Verhältnis zu gegebnem Umfang der Produktionsleiter, das Kapital, das er überhaupt vorschießt; und desto größer ist im Verhältnis die Masse Mehrwert, die er bei gegebner Rate des Mehrwerts während des Jahrs herausschlägt, weil er um so öfter den Arbeiter mit der Geldform seines eignen Wertprodukts stets von neuem kaufen und seine Arbeit in Bewegung setzen kann.
Bei gegebner Stufenleiter der Produktion verringert sich im Verhältnis zur Kürze der Umschlagsperiode die absolute Größe des vorgeschoßnen variablen Geldkapitals (wie des zirkulierenden Kapitals überhaupt) und wächst die Jahresrate des Mehrwerts. Bei gegebner Größe des vorgeschoßnen Kapitals wächst die Stufenleiter der Produktion, daher bei gegebner Rate des Mehrwerts die absolute Masse des in einer Umschlagsperiode erzeugten Mehrwerts, gleichzeitig mit der durch die Verkürzung der Reproduktionsperioden bewirkten Steigerung in der Jahresrate des Mehrwerts. Es hat sich überhaupt aus der bisherigen Untersuchung ergeben, daß je nach den verschiednen Größen der Umschlagsperiode Geldkapital von sehr verschiednem Umfang vorzuschießen ist, um dieselbe Masse produktives zirkulierendes Kapital und dieselbe Arbeitsmasse bei demselben Exploitationsgrad der Arbeit in Bewegung zu setzen.
Zweitens – und dies hängt mit dem ersten Unterschied zusammen – zahlt der Arbeiter sub B wie sub A die Lebensmittel, die er kauft, mit dem variablen Kapital, das sich in seiner Hand in Zirkulationsmittel verwandelt hat. Er entzieht z.B. nicht nur Weizen vom Markt, sondern ersetzt ihn auch durch ein Äquivalent in Geld. Da aber das Geld, womit der Arbeiter sub B seine Lebensmittel zahlt und dem Markt entzieht, nicht die Geldform eines von ihm während des Jahrs auf den Markt geworfnen Wertprodukts ist, wie beim Arbeiter sub A, so liefert er dem Verkäufer seiner Lebensmittel zwar Geld, aber keine Ware – sei es Produktionsmittel, sei es Lebensmittel –, die dieser mit dem gelösten Geld kaufen könne, was dagegen sub A der Fall ist. Es werden daher dem Markt Arbeitskraft, Lebensmittel für diese Arbeitskraft, fixes Kapital in der Form der sub B
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