Der Zirkulationsprozess des Kapitals
Mehrwerts, der nicht in andren Waren existiert, sondern neben diesen andren Waren in Geld, nur soweit aus einem Teil des jährlich produzierten Goldes, als ein Teil der jährlichen Goldproduktion zur Realisierung des Mehrwerts zirkuliert. Der andre Teil des Gelds, der sich fortwährend in wechselnden Portionen als Geldform ihres Mehrwerts in den Händen der Kapitalistenklasse befindet, ist nicht Element des jährlich produzierten Goldes, sondern der früher im Land akkumulierten Geldmassen.
Nach unsrer Unterstellung reicht die jährliche Goldproduktion von 500 Pfd. St. nur gerade hin, um das jährlich verschlißne Geld zu ersetzen. Halten wir daher nur diese 500 Pfd. St. im Auge, und abstrahieren wir von dem Teil der jährlich produzierten Warenmasse, zu deren Zirkulation früher akkumuliertes Geld dient, so findet der in Warenform produzierte Mehrwert schon deswegen Geld zu seiner Vergoldung in der Zirkulation vor, weil auf der andern Seite Mehrwert jährlich in der Form von Gold produziert wird. Dasselbe gilt von den andern Teilen des Goldprodukts von 500 Pfd. St., die das vorgeschoßne Geldkapital ersetzen.
Es ist hier nun zweierlei zu bemerken.
Es folgt erstens: Der von den Kapitalisten in Geld ausgegebne Mehrwert, sowohl wie das von ihnen in Geld vorgeschoßne variable und sonstige produktive Kapital ist in der Tatprodukt der Arbeiter, nämlich der in der Goldproduktion beschäftigten Arbeiter. Sie produzieren neu sowohl den Teil des Goldprodukts, der ihnen als Arbeitslohn »vorgeschossen« wird, wie den Teil des Goldprodukts, worin sich der Mehrwert der kapitalistischen Goldproduzenten unmittelbar darstellt. Was endlich den Teil des Goldprodukts betrifft, der nur den zu seiner Produktion vorgeschoßnen konstanten Kapitalwert ersetzt, so erscheint er nur in Goldform A23 (überhaupt in einem Produkt) wieder durch die jährliche Arbeit der Arbeiter. Bei Beginn des Geschäfts wurde er ursprünglich vom Kapitalisten weggegeben in Geld, welches nicht neu produziert, sondern Teil der umlaufenden gesellschaftlichen Geldmasse bildete. Soweit er dagegen durch neues Produkt, zuschüssiges Gold, ersetzt wird, ist er das jährliche Produkt des Arbeiters. Der Vorschuß von seiten des Kapitalisten erscheint auch hier nur als eine Form, die daher stammt, daß der Arbeiter weder Besitzer seiner eignen Produktionsmittel ist, noch während der Produktion über die von andren Arbeitern produzierten Lebensmittel verfügt.
Zweitens aber, was die von diesem jährlichen Ersatz von 500 Pfd. St. unabhängig existierende, teils in Schatzform, teils in Form von umlaufendem Geld befindliche Geldmasse betrifft, so muß es sich mit ihr gerade so verhalten, d.h. ursprünglich verhalten haben, wie es sich mit diesen 500 Pfd. St. noch jährlich verhält. Auf diesen Punkt kommen wir am Schluß dieses Unterabschnitts zurück. Vorher noch einige andre Bemerkungen.
Man hat bei Betrachtung des Umschlags gesehn, daß, unter sonst gleichbleibenden Umständen, mit dem Wechsel in der Größe der Umschlagsperioden wechselnde Massen Geldkapital nötig sind, um die Produktion auf derselben Stufenleiter auszuführen. Die Elastizität der Geldzirkulation muß also groß genug sein, um sich diesem Wechsel von Ausdehnung und Zusammenziehung anzupassen.
Nimmt man ferner sonst gleichbleibende Umstände an – auch unveränderte Größe, Intensität und Produktivität des Arbeitstags –, aber veränderte Teilung des Wertprodukts zwischen Arbeitslohn und Mehrwert, so daß entweder der erstre steigt und der letztre fällt, oder umgekehrt, so wird dadurch die Masse des umlaufenden Gelds nicht berührt. Dieser Wechsel kann vorgehn ohne irgendwelche Expansion oder Kontraktion der im Umlauf befindlichen Geldmasse. Betrachten wir namentlich den Fall, wo der Arbeitslohn allgemein stiege und daher – unter den vorausgesetzten Bedingungen – die Rate des Mehrwerts allgemein fiele, außerdem, ebenfalls nach Unterstellung, kein Wechsel im Wert der zirkulierenden Warenmasse stattfinde. In diesem Fall wächst allerdings das Geldkapital, das als variables Kapital vorgeschossen werden muß, also die Geldmasse, die in dieser Funktion dient. Aber um gerade soviel, wie die zur Funktion von variablem Kapital erforderliche Geldmasse wächst, um gerade soviel nimmt der Mehrwert ab, also auch die zu seiner Realisierung nötige Geldmasse. Die Summe der zur Realisierung des Warenwerts nötigen Geldmasse wird davon ebensowenig berührt wie dieser Warenwert selbst. Der Kostenpreis
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