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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Prozeß, worin die Arbeiterklasse als Käufer und die Kapitalistenklasse als Verkäufer erscheint, werden wir später näher untersuchen. Hier aber handelt es sich um einen andern Punkt, der bei diesem Rückfluß des variablen Kapitals zu seinem Ausgangspunkt zu erörtern ist.
    Die Kategorie II der jährlichen Warenproduktion besteht aus den mannigfaltigsten Industriezweigen, die aber – mit Bezug auf ihre Produkte – in zwei große Unterabteilungen zerfällt werden können:
    a) Konsumtionsmittel, die in den Konsum der Arbeiterklasse eingehn und, soweit sie notwendige Lebensmittel, wenn auch oft der Qualität und dem Wert nach verschieden von denen der Arbeiter, auch einen Teil der Konsumtion der Kapitalistenklasse bilden. Diese ganze Unterabteilung können wir für unsern Zweck zusammenfassen unter der Rubrik: Notwendige Konsumtionsmittel, wobei es ganz gleichgültig, ob ein solches Produkt, wie z.B. Tabak, vom physiologischen Standpunkt aus ein notwendiges Konsumtionsmittel ist oder nicht; genug, daß es gewohnheitsmäßig ein solches.
    b) Luxus -Konsumtionsmittel, die nur in den Konsum der Kapitalistenklasse eingehn, also nur gegen verausgabten Mehrwert umgesetzt werden können, der dem Arbeiter nie zufällt. Bei der ersten Rubrik ist klar, daß das in der Produktion der ihr angehörigen Warensorten vorgeschoßne variable Kapital in Geldform direkt zurückfließen muß an den Teil der Kapitalistenklasse II (also an die Kapitalisten IIa), welche diese notwendigen Lebensmittel produziert. Sie verkaufen sie an ihre eignen Arbeiter zum Betrag des diesen in Arbeitslohn ausgezahlten variablen Kapitals. Dieser Rückfluß ist direkt mit Bezug auf diese ganze Unterabteilung a der Kapitalistenklasse II, so zahlreich auch die Transaktionen zwischen den Kapitalisten der verschiednen beteiligten Industriezweige sein mögen, wodurch dies rückfließende variable Kapital pro rata verteilt wird. Es sind Zirkulationsprozesse, deren Zirkulationsmittel direkt geliefert werden durch das von den Arbeitern ausgegebne Geld. Anders verhält es sich aber mit Unterabteilung IIb. Der ganze Teil des Wertprodukts, mit dem wir es hier zu tun haben, IIb (v + m) besteht unter der Naturalform von Luxusartikeln, d.h. Artikeln, die die Arbeiterklasse ebensowenig kaufen kann wie den unter Form von Produktionsmitteln bestehenden Warenwert I v ; obgleich diese Luxusmittel wie jene Produktionsmittel Produkte dieser Arbeiter. Der Rückfluß, wodurch das in dieser Unterabteilung vorgeschoßne variable Kapital den kapitalistischen Produzenten in seiner Geldform wiederkehrt, kann also nicht direkt, sondern muß vermittelt sein, ähnlich wie sub I v .
    Nehmen wir z.B. an wie oben für die gesamte Klasse II: v = 500; m = 500; aber das variable Kapital und der ihm entsprechende Mehrwert seien verteilt wie folgt:
    Unterabteilung a: Notwendige Lebensmittel: v = 400, m = 400; also eine Warenmasse in notwendigen Konsumtionsmitteln zum Wert von 400 v + 400 m = 800, oder IIa (400 v + 400 m ).
    Unterabteilung b: Luxusmittel zum Wert von 100 v + 100 m = 200, oder IIb (100 v + 100 m ).
    Die Arbeiter von IIb haben in Zahlung für ihre Arbeitskraft 100 erhalten in Geld, sage 100 Pfd. St.; sie kaufen damit von den Kapitalisten IIa Konsumtionsmittel zum Betrag von 100. Diese Kapitalistenklasse kauft damit für 100 der Ware IIb, womit den Kapitalisten IIb ihr variables Kapital in Geldform zurückströmt.
    In IIa existieren bereits 400 v wieder in Geldform in der Hand der Kapitalisten durch Austausch mit ihren eignen Arbeitern; von dem den Mehrwert darstellenden Teil ihres Produkts ist außerdem der vierte Teil an die Arbeiter IIb abgetreten und dafür IIb (100 v ) in Luxuswaren bezogen worden.
    Wenn wir nun gleiche verhältnismäßige Teilung der Revenueausgabe in notwendige Lebensmittel und Luxusmittel bei den Kapitalisten IIa und IIb voraussetzen – annehmen, daß beide je 3 / 5 in notwendigen Lebensmitteln, 2 / 5 in Luxusmitteln ausgeben, so werden die Kapitalisten der Unterklasse IIa ihre Mehrwertsrevenue von 400 m auslegen zu 3 / 5 in ihren eignen Produkten, notwendigen Lebensmitteln, also 240; und zu 2 / 5 = 160 in Luxusmitteln. Die Kapitalisten der Unterklasse IIb werden ihren Mehrwert = 100 m ebenso verteilen: 3 / 5 = 60 auf notwendige und 2 / 5 = 40 auf Luxusmittel: diese letztren innerhalb ihrer eignen Unterklasse produziert und umgesetzt.
    Die 160 Luxusmittel, die (IIa) m erhält, fließen den Kapitalisten IIa zu wie folgt: Von den (IIa) 400 m wurden, wie wir

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