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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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resp. variables Kapital, und das variable Kapital bildete einen »Bestandteil« des Mehrwerts. Diese Abgeschmacktheit findet sich soweit in der Tat bei A. Smith, da bei ihm der Arbeitslohn bestimmt ist durch den Wert der notwendigen Lebensmittel, diese Warenwerte dahingegen wieder durch den Wert des in ihnen enthaltnen Arbeitslohns (variablen Kapitals) und Mehrwerts. Er ist so absorbiert durch die Bruchstücke, worin das Wertprodukt eines Arbeitstags auf kapitalistischer Basis zerfällbar – nämlich in v + m –, daß er ganz darüber vergißt, daß es beim einfachen Warenaustausch ganz gleichgültig, ob die in verschiedner Naturalform existierenden Äquivalente aus bezahlter oder unbezahlter Arbeit bestehn, da sie in beiden Fällen gleichviel Arbeit zu ihrer Produktion kosten; und daß es ebenso gleichgültig ist, ob die Ware des A ein Produktionsmittel und die des B ein Konsumtionsmittel, ob nach dem Verkauf die eine Ware als Kapitalbestandteil zu fungieren hat, die andre dagegen in den Konsumtionsfonds eingeht und secundum Adam als Revenue verzehrt wird. Der Gebrauch, den der individuelle Käufer von seiner Ware macht, fällt nicht in den Warenaustausch, in die Zirkulationssphäre, und berührt nicht den Wert der Ware. Dies wird in keiner Weise dadurch anders, daß bei Analyse der Zirkulation des jährlichen gesellschaftlichen Gesamtprodukts die bestimmte Gebrauchsbestimmung, das Moment der Konsumtion der verschiednen Bestandteile jenes Produkts in Betracht kommen muß.
    Bei obig konstatierter Umsetzung von (IIb) v gegen einen gleichwertigen Teil von (IIa) m und bei den weitern Umsetzungen zwischen (IIa) m und (IIb) m ist keineswegs vorausgesetzt, daß, seien es die einzelnen Kapitalisten von IIa und IIb, seien es ihre respektiven Gesamtheiten, sie im selben Verhältnis ihren Mehrwert zwischen notwendigen Konsumtionsgegenständen und Luxusmitteln teilen. Einer mag mehr in dieser Konsumtion, ein andrer mehr in jener verausgaben. Auf dem Boden der einfachen Reproduktion ist nur vorausgesetzt, daß eine Wertsumme, gleich dem ganzen Mehrwert, in Konsumtionsfonds realisiert wird. Die Grenzen sind also gegeben. Innerhalb jeder Abteilung mag der eine mehr in a, der andre mehr in b leisten; dies kann sich aber wechselseitig kompensieren, so daß die Kapitalistenklassen a und b, als ganze genommen, sich je im selben Verhältnis an beiden beteiligen. Die Wertverhältnisse – der proportionelle Anteil am Gesamtwert des Produkts II für die zwei Sorten Produzenten a und b – also auch ein bestimmtes quantitatives Verhältnis zwischen den Produktionszweigen, welche jene Produkte liefern – sind aber notwendig gegeben in jedem konkreten Fall; nur das Verhältnis, das beispielsweis figuriert, ist ein hypothetisches; wird ein andres angenommen, so ändert dies nichts an den qualitativen Momenten; nur die quantitativen Bestimmungen würden sich ändern. Tritt aber durch irgendwelche Umstände eine wirkliche Verändrung in der proportionellen Größe von a und b ein, so würden sich auch die Bedingungen der einfachen Reproduktion entsprechend ändern.
    Aus dem Umstand, daß (IIb) v realisiert wird in einem äquivalenten Teil von (IIa) m , folgt, daß im Verhältnis, wie der Luxusteil des jährlichen Produkts wächst, wie also ein steigendes Quotum der Arbeitskraft absorbiert wird in der Luxusproduktion – daß im selben Verhältnis die Rückverwandlung des in (IIb) v vorgeschoßnen variablen Kapitals in Geldkapital, das von neuem als Geldform des variablen Kapitals fungiert, und damit die Existenz und Reproduktion des in IIb beschäftigten Teils der Arbeiterklasse – ihre Zufuhr notwendiger Konsumtionsmittel – bedingt wird durch die Verschwendung der Kapitalistenklasse, den Umsatz eines bedeutenden Teils ihres Mehrwerts in Luxusartikel.
    Jede Krise vermindert die Luxuskonsumtion momentan; sie verlangsamt, verzögert die Rückverwandlung des (IIb) v in Geldkapital, läßt sie nur teilweis zu und wirft damit einen Teil der Luxusarbeiter aufs Pflaster, während sie andrerseits den Verkauf der notwendigen Konsumtionsmittel eben dadurch auch ins Stocken bringt und verringert. Ganz abgesehn von den gleichzeitig abgedankten, unproduktiven Arbeitern, die für ihre Dienste einen Teil der Luxusausgabe der Kapitalisten empfangen (diese Arbeiter selbst sind pro tanto Luxusartikel) und die sich sehr stark beteiligen namentlich auch an der Konsumtion notwendiger Lebensmittel etc. Umgekehrt in der Prosperitätsperiode, und namentlich

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