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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Schließlich bogen sie um eine Ecke und hielten vor der Steinhütte.
    Das hübsche Häuschen lag inmitten eines Gartens, in dem Primeln und Narzissen blühten. Seine Eigentümer verbrachten die Ferien in Südfrankreich und hatten das Haus solange vermietet. Die Fenster waren ziemlich klein. Über der starken Eichentür, die vom Alter nachge-dunkelt war, befand sich ein kleines strohgedecktes Vor-dach. Auch das schräge Dach der Steinhütte war mit Stroh gedeckt.
    »Ach, wie entzückend!« rief Lucy. »Ich weiß nicht, wie das kommt, aber Häuser mit Strohdächern sehen immer so aus, als seien sie aus einem Märchen. Hier gefällt es mir.«
    Sie gingen durch den Vorgarten auf die Haustür zu. Bill schloß auf, und sie traten ein.
    »Denkt daran, daß wir hier nicht zu Hause sind«, sagte Frau Cunningham zu den Kindern. »Ihr müßt sehr sorg-sam mit allen Sachen umgehen. Nur gut, daß ihr die meiste Zeit draußen sein werdet. So könnt ihr nicht allzuviel Schaden anrichten.«
    »Das würden wir auch sonst nicht tun«, meinte Jack.
    »Wir sind schließlich keine kleinen Kinder mehr.«
    Das Häuschen sah innen ebenso hübsch aus wie außen und war sehr behaglich eingerichtet. Die drei Knaben sollten in einer geräumigen Dachstube schlafen. Das kleine Schlafzimmer der Mädchen lag über dem Wohnzimmer, und in einem größeren Zimmer daneben wollten Bill und seine Frau schlafen.
    Die Speisekammer war wohlgefüllt. Mit einem Seufzer der Erleichterung entdeckte Frau Cunningham Schinken, Speck, Eier und Käse. Sie hatte sich heimlich Sorgen gemacht, wie sie die große Familie mit den stets hungrigen Kindern in dem einsam gelegenen Haus verköstigen sollte. Aber mit Hilfe von Frau Ellis würde das weiter keine Schwierigkeiten machen, das sah sie wohl.
    »Ihr Mädels könnt die Koffer auspacken«, sagte sie zu Dina und Lucy. »Wir haben ja nicht allzuviel mitgebracht.
    Ihr werdet also bald damit fertig sein. Legt die Sachen der Jungen in die große Kommode, die in ihrem Zimmer steht. Darin ist sicher genug Platz.«
    »Ich kann nicht mit anderen schlüpfen«, erklärte Gustavus, in die Diele tretend. »Ich habe noch nie mit anderen geschlüpft.«
    »Was redest du da für Unsinn?« fragte Dina verwundert.
    »Kein Mensch verlangt von dir, daß du entschlüpfen sollst.«
    »Er meint schlafen«, sagte Lucy. »Nicht wahr, Gussel?«
    »Das sagte ich ja. Ich mag nicht mit anderen zusammen schlüpfen. Im Internat schlüpfte ich immer allein. Das ist in meiner Familie so Brauch.«
    »Hier ist es aber nicht Brauch«, erwiderte Dina ungeduldig. »Bring diese Hemden nach oben, Gus. Du siehst doch, daß hier nur drei Schlafzimmer sind.«
    In diesem Augenblick trat Bill, der den Wagen in einem Schuppen untergestellt hatte, ins Haus. »Worüber streitet ihr euch denn schon wieder?« fragte er, als er Gussels mürrisches Gesicht sah.
    »Ach, Gus hat uns soeben erklärt, er wolle allein schlafen.« Dina ergriff einen Armvoll Kleider. »Er sagt, das sei in seiner Familie so Brauch. Was denkt er sich denn eigentlich? Er ist schließlich kein Prinz.«
    Gussel wollte etwas erwidern, aber Bill kam ihm rasch zuvor. »Du wirst mit Jack und Philipp zusammen schlafen, Gus. Verstanden?«
    »Ich will alleine schlüpfen«, wiederholte Gus eigensinnig. »Noch nie ...«
    »Ach, ich weiß etwas«, unterbrach ihn Dina mit einem boshaften Lächeln. »Neben der Dachkammer befindet sich noch ein kleiner Kofferraum. Vielleicht willst du darin ‘schlüpfen’. Die vielen großen Spinnen mit den haarigen Beinen werden dich ja wohl nicht stören. Ich hörte auch eine Maus hinter der Wasserleitung rascheln. Oder war es eine Ratte?«
    Gus machte ein entsetztes Gesicht. »Nein, nein, ich schlüpfe nicht mit Spinnen und Mäusen in einem Zimmer.
    Aber es ist nicht recht, daß ich das Zimmer mit Jack und Philipp teilen soll. Auf keinen Fall schlüpfe ich mit dem besen Vogel.«
    »Komm einmal her, Gus.« Bill ergriff den Knaben energisch bei der Hand, führte ihn ins Wohnzimmer und machte die Tür hinter sich zu. Die beiden Mädchen hörten ihn drinnen auf Gus einreden. Sie blickten sich erstaunt an.
    »Was bedeutet das heimliche Getue, Mutter?« fragte Dina. »Warum setzt Bill dem Bengel nicht den Kopf zurecht? Sein ewiges Quengeln und Herumkommandieren ist unerträglich. Soll das etwa immer so weitergehen?«
    »Das wollen wir Bill überlassen«, sagte die Mutter kurz.
    »Trag jetzt die Sachen nach oben. Lucy, bring dies bitte in mein Zimmer. Habe ich nun eigentlich Bills

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