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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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nicht versprechen, daß ich mich nicht wieder auf ihn stürze. Aber Bill soll bei uns bleiben.«
    Die Mutter verlor die Geduld. »Wir werden dich eine Weile allein lassen. Dann kannst du dir überlegen, was du willst. Komm mit mir nach unten, Lucy.«
    Weder Jack noch Philipp erfuhren, daß Gus ein Buch nach Kiki geworfen hatte. Aber der Papagei verstand es, sich zu rächen. Er quälte und plagte den Jungen auf alle erdenkliche Weise. Wenn Gus, nichts Böses ahnend, beim Mittagessen saß, flog er unter den Tisch und zwickte ihn an den Zehen, die aus den Sandalen guckten.
    Er versteckte sich in der Bodenkammer und lauerte ihm dort auf. Dann machte er plötzlich irgendein unheimliches Geräusch, so daß der Junge zu Tode erschrocken hin-ausstürzte.
    »Bill scheint Gus nicht bestrafen zu wollen, aber Kiki tut es für ihn«, sagte Dina zu Lucy. »Es hat auch schon etwas genützt. Findest du nicht, daß Gus sich jetzt viel besser benimmt? Trotzdem wünschte ich, er würde nicht an unserem Ausflug teilnehmen.«
    Die ganze Gesellschaft wollte einen gemeinsamen Ausflug zum Zuckerhutberg machen. Der Name hatte die Kinder gelockt. Zuckerhutberg! Wie hübsch das klang!
    Gleich nach dem Frühstück machten sie sich auf den Weg. Bill und die Jungens trugen Rucksäcke, in denen sich etwas zu essen befand. Gus machte natürlich wieder Schwierigkeiten. Er fand es offenbar unter seiner Würde, etwas auf dem Rücken zu tragen.
    »Noch nie im Leben habe ich das getan«, sagte er entrüstet. »In meinem Land wird alles von den — wie heißt es doch? — von den Eseln getragen. Ich will kein Esel sein.«
    Er war sehr erstaunt, als sein Protest mit einem lauten Gelächter beantwortet wurde. »Ach, Gus, du kannst einen wirklich schwach machen«, sagte Jack. »Du weißt wohl gar nicht, daß du ein Esel bist.«
    »Das darfst du nicht sagen«, entgegnete Gus stirnrun-zelnd. »In meinem Lande würdest du ...«
    Philipp gab ihm einen Schubs. »Vorwärts! Hör auf mit dem Geschrei! Wenn du willst, kannst du deinen Rucksack ja hierlassen. Niemand zwingt dich dazu, ihn mitzunehmen. Es sind nur deine Butterbrote darin. Jack und ich tragen noch die von den Mädels, und Bill trägt das Essen für sich und Mutter.«
    »Wirf den Rucksack doch in die Büsche, dann brauchst du ihn nicht zu tragen«, rief Dina spöttisch. »Los, Gus, wirf ihn weg!«
    Aber das wollte Gus nun auch nicht tun. Er besann sich eines Besseren und trug ebenso wie die anderen sein Essen auf dem Rücken, machte jedoch während des ganzen Weges ein finsteres Gesicht.
    Der Zuckerhutberg trug seinen Namen zu Recht. Er hatte die Form eines Kegels; nur der Gipfel war abge-plattet. Auf den Hängen blühten Anemonen, Himmels-schlüsselchen und Veilchen.
    »Von oben werden wir eine schöne Aussicht haben«, meinte Jack, während sie keuchend hinaufkraxelten. Der Weg führte ziemlich steil bergan. Schließlich hatten sie den Gipfel erreicht. Hier blies ein starker Wind, aber da die Sonne schon heiß brannte, empfanden sie die Kühlung als sehr angenehm.
    »Nun hat Gussel sein Essen doch getragen«, bemerkte Jack. »Ach, hab ich einen Hunger!«
    Alle aßen mit Appetit, und es blieb nicht ein Krümchen übrig. Kiki bekam natürlich auch seinen Anteil. Er aß besonders gern Bananen. Geschickt hielt er die Frucht in einer Klaue und hieb vergnügt mit dem Schnabel hinein.
    Als Gus einmal niesen mußte, nieste auch er sofort.
    Nun schnüffelte Gus. Das war eine schlechte Angewohn-heit von ihm, die Frau Cunningham sehr mißfiel. Kiki schnüffelte ebenfalls. »Laß das, Kiki!« rief sie. »Wir haben genug an einem Schnüffler.«
    »Polly hat Schnupfen«, sagte Kiki. Gus beachtete ihn nicht, schnüffelte jedoch nach einer Minute wieder.
    »Putz dir die Nase!« rief Kiki. »Wo ist dein Taschentuch?
    Gussel hat Schnupfen. Schickt nach ...«
    »Sei ruhig, Kiki!« unterbrach ihn Jack. »Gus, hör mit dem Schnüffeln auf, sonst macht Kiki es dir den ganzen Tag über nach.«
    »Ich schnüffle nicht«, erwiderte Gus ärgerlich. »Der Vogel ist bese. Er muß in einen Käfig.«
    »Halt den Mund, Gus!« sagte Bill, der mit seiner Pfeife im Mund an einem Felsen lehnte. »Denk daran, was ich dir gesagt habe.«
    Gus schwieg. Er legte sich auf den Rücken und schloß die Augen. Die anderen schauten in die Ferne. Die Aussicht von hier oben war großartig.
    »Dort ist das Dorf, zeigte Philipp. »Und da ist der Eulenhof. Von der Steinhütte sieht man nur den Schornstein und ein Stück des Strohdaches, weil sie

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