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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Pfeifen mitgenommen oder nicht? Ich kann sie nirgends finden.«
    Die Mädchen gingen die Treppe hinauf. »Mutter tut ebenso geheimnisvoll wie Bill«, sagte Dina ärgerlich. »Was soll das nur bedeuten? Ist Gus vielleicht ein verkleideter Prinz?«
    »Ein verkleideter Prinz!« rief Lucy verächtlich. »Nein, ein Prinz ist Gussel bestimmt nicht.«

Gus ist eine Plage
    Die Familie hatte sich bald in der Steinhütte eingelebt.
    Frau Cunningham war glücklich und zufrieden. Ihr war ein wenig bange davor gewesen, während der Ferien für Bill und die fünf Kinder sorgen zu müssen. Vor allem hatte sie befürchtet, daß das Einkaufen in der einsamen Gegend Schwierigkeiten machen würde. Aber es ging alles ganz leicht. Das Dorf lag nicht allzuweit entfernt. Man konnte es bequem zu Fuß erreichen. Vor allem aber versorgte der Eulenhof die Bewohner der Steinhütte ausreichend mit Lebensmitteln.
    Frau Gump, eine kleine, stets fröhliche Frau, kam jeden Tag und machte sauber. Sie liebte Kinder, und das war ein reiner Segen. Nur Gussel mochte sie nicht leiden. »Er kommandiert wie ein Feldwebel herum. Neulich verlangte er von mir, ich sollte sein Taschentuch aus dem Zimmer holen. Er ist wohl Ausländer, nicht wahr? Ich habe keine Lust, mir von einem solchen Knirps irgend etwas befehlen zu lassen.«
    In den ersten Tagen war Gussel eine wahre Plage. An allem hatte er etwas auszusetzen. Er beschwerte sich, wenn er beim Mittagessen einen gesprungenen Teller bekam. Er weigerte sich, sein Bett zu machen, obwohl das zu den Hausregeln gehörte.
    »Ich mache keine Betten«, erklärte er mit hochmütiger Miene. »Frau Gump kann es für mich tun.«
    »Frau Gump wird es nicht tun«, erwiderte Dina fest.
    »Geh hinauf und mach es selber. Stell dich doch nicht so an, Gus!«
    »DusselGussel, DusselGussel!« rief Kiki scheltend.
    »DusselGussel ...«
    Gus ergriff ein Buch und warf es nach dem Papagei.
    Kiki bog geschickt aus, flog auf eine Stuhllehne und lachte gackernd. Gus wollte gerade ein zweites Buch folgen lassen, als er plötzlich mit Gewalt zu Boden geworfen wurde.
    Dina war der Geduldsfaden gerissen. Sie konnte das anmaßende Wesen des fremden Jungen nicht länger ertragen. Wütend kniete sie auf ihm nieder und zauste an seinen Haaren. Gus schrie wie am Spieß.
    Frau Cunningham stürzte ins Zimmer. »Dina! Was fällt dir ein! Steh sofort auf und geh in dein Zimmer. Wir sprechen nachher miteinander.«
    »Gus hat ein Buch nach Kiki geworfen«, keuchte Dina, rot vor Zorn. Der Junge lag noch immer auf dem Boden und weinte.
    »Steh auf, Gus!« sagte Frau Cunningham. »Du bist ebenso ungezogen wie Dina. Geh in dein Zimmer.«
    »Sie haben mir nichts zu befehlen«, erwiderte Gus, trotz der Tränen um eine würdige Haltung bemüht. »Schicken Sie dieses Mädchen nach Hause. Und den besen Vogel auch.«
    »Geh sofort in dein Zimmer!« rief Frau Cunningham zornentbrannt. Da sprang Gus auf, flog die Treppe hinauf in sein Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
    Bill kam ins Wohnzimmer, um zu sehen, was der Lärm bedeutete. »Wieder einmal Gus«, erklärte seine Frau kopfschüttelnd. »Es ist nicht auszuhalten mit dem Jungen.
    So geht es nicht weiter, Bill. Die Kinder können nicht verstehen, warum Gus so ist. Sollen wir ihnen nicht lieber die Wahrheit sagen?«
    »Ich werde noch einmal mit Gus reden«, entgegnete Bill. »Wenn er sich nicht fügen kann, muß ich mit ihm wo-anders hinfahren. Hier bei den Kindern wäre er allerdings sicherer untergebracht.«
    Sie gingen zusammen nach oben. Während Bill zu der Bodenkammer der Knaben hinaufstieg, betrat Frau Cunningham das Zimmer der Mädchen. Dina und Lucy räumten auf.
    Dina machte ein störrisches Gesicht. »Ja, ja«, brummte sie, als die Mutter sie wegen ihres Betragens schalt.
    »Aber warum darf gerade Gus sich immer alles mögliche herausnehmen? Überall mischt er sich ein, allen will er befehlen, und immer will er das Beste für sich haben.
    Was für eine Unverschämtheit, mit einem Buch nach Kiki zu werfen!«
    »Ich verstehe euch sehr gut«, antwortete die Mutter.
    »Aber Bill hat nun einmal versprochen, sich Gussels an-zunehmen. Es wird wohl das beste sein, wenn er mit ihm irgendwo anders hinfährt.«
    »Ach nein«, widersprach Lucy sofort. »Laß Bill bitte nicht fort! Ihr habt geheiratet, und er gehört jetzt zu uns. Dina, sage doch auch etwas!«
    »Hm — ja — ehe Bill uns verläßt, will ich mich schon lieber mit Gus abfinden«, sagte Dina ein wenig zögernd.
    »Nur — ich kann wirklich

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