Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten
Anthony Cho und Michael Kim, meldeten der Polizei, dass sie beim Angeln in der Bucht angegriffen wurden. Die drei Männer schworen, dass Huang einen extrem schweren Fang am Haken gehabt hatte. An die Oberfläche kam ein nackter, teilweise verbrannter, teilweise verwester Mann, der dennoch am Leben war. Der Mann griff die drei Angler an, packte Huang und versuchte, ihn in den Hals zu beißen. Cho zog seinen Freund zurück, während Kim der Kreatur ein Ruder ins Gesicht stieß. Der Angreifer versank in den Fluten, während die Angler ans Ufer ruderten. Alle wurden von der Polizei von Palos Verdes sofort auf Alkohol und Drogen getestet (mit negativen Resultaten), über Nacht zu Verhören dabehalten und erst am nächsten Morgen wieder freigelassen. In dem Fall wird offiziell immer noch ermittelt. Angesichts von Zeit und Ort des Angriffs scheint es logisch, dass es sich bei der Kreatur um einen der Zombies der Epidemie von San Pedro handelte.
1996 n. Chr. - Demarkationslinie, Srinagar, Indien
Dieser Auszug stammt aus einem Frontbericht vom Lieutenant der Grenzposten Tagore:
Das Subjekt näherte sich langsam schlurfend, als wäre es berauscht. Ich konnte [durch das Fernglas] erkennen, dass der Mann eine vollständige Uniform der pakistanischen Zöllner trug, was seltsam war, da sich keiner in dieser Region aufhalten sollte. Bei dreihundert Meter Distanz forderten wir den Mann auf, stehen zu bleiben und sich zu erkennen zu geben. Er gehorchte nicht. Eine zweite Warnung wurde gerufen. Immer noch ohne Ergebnis. Er schien unverständlich zu stöhnen. Als er unsere Rufe hörte, ging er etwas schneller. Bei zweihundert Metern löste er die erste Mine aus, eine amerikanische »Bouncing Betty«.
Wir stellten fest, dass das Subjekt an Ober- und Unterleib durch Schrapnellsplitter verletzt wurde. Er stolperte, fiel auf das Gesicht, rappelte sich auf und lief weiter. [...] Ich vermutete, dass er eine Art Rüstung trug. [...] Das Gleiche wiederholte sich bei einhundertfünfzig Metern. Diesmal rissen Splitter dem Subjekt den Kiefer vom Gesicht. [...] Auf diese Entfernung konnte ich erkennen, dass die Wunde nicht blutete. [...] Der Wind drehte in unsere Richtung. [...] Wir nahmen den eitrigen Geruch eines verwesenden Körpers wahr. Bei einhundert Metern befahl ich dem Gefreiten Tilak [Scharfschütze der Kompanie], das Subjekt zu eliminieren. Tilak schoss dem Subjekt in die Stirn. Das Subjekt ging sofort zu Boden. Es stand nicht mehr auf und bewegte sich auch nicht mehr.
Spätere Berichte dokumentieren die Bergung und Autopsie des Leichnams im Militärkrankenhaus von Srinagar. Wenig später wurde der Leichnam vom Nationalen Sicherheitsdienst beschlagnahmt. Über dessen weitere Erkenntnisse liegen keine Informationen vor.
1998 n. Chr. - Sabrowst, Sibirien
Jacob Tailor, ein angesehener Dokumentarfilmer der Canadian Broadcast Company, traf in der Absicht in der sibirischen Stadt Sabrowst ein, einen unversehrten und möglicherweise klonbaren Säbelzahntiger-Kadaver zu fotografieren. Der Leichnam eines Mannes Ende zwanzig in der Kleidung eines Kosaken des sechzehnten Jahrhunderts war ebenfalls gefunden worden. Die Dreharbeiten sollten im Juli stattfinden, aber Tailor traf mit seinem Team schon im Februar ein, um sich vor Ort mit der Umgebung und seinem Material vertraut zu machen. Tailor glaubte nicht, dass der menschliche Leichnam länger als ein paar Sekunden in dem fertigen Film zu sehen sein würde, bat aber darum, dass man ihn bis zu seiner Rückkehr zusammen mit dem des Tigers einlagern sollte. Dann kehrten Tailor und sein Team nach Toronto zurück und gönnten sich eine wohl verdiente Ruhepause. Am 14. Juni brachen einige Mitglieder von Tailors Team vorab nach Sabrowst auf, um ihre gefrorenen Objekte und die Umgebung für den Dreh vorzubereiten. Danach hat man nie wieder etwas von ihnen gehört.
Als Tailor und der Rest des Filmteams am 1. Juli mit dem Helikopter vor Ort eintrafen, waren alle zwölf Gebäude an der Ausgrabungsstätte verlassen. Spuren von Gewalt und gewaltsamem Eindringen, darunter eingeschlagene Scheiben, umgestoßene Möbel, Blut und Fleischfetzen an den Wänden, waren allgegenwärtig. Ein Schrei ließ Tailor zum Helikopter zurückkehren, wo eine Gruppe von sechsunddreißig Ghulen, darunter Dorfbewohner und die vermissten Mitglieder des Filmteams, die Piloten auffraßen. Tailor hatte keine Ahnung, was er da sah, besaß aber Verstand genug, die Flucht zu ergreifen.
Die Situation war trostlos. Tailor, der
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