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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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über Euch lustig?«, murmelte sie. »Ich habe kein einziges Wort gesagt.«
    Er gab einen Ächzer der Verzweiflung von sich. »Ihr habt mehr als genug gesagt, Mädchen, auch ohne Worte. Ihr könnt unmöglich so naiv sein und glauben, dass Ihr Euch direkt vor meiner Nase ausziehen und waschen könnt, ohne mich zu provozieren. Nein, kein Mädchen kann so unschuldig oder unwissend in Bezug auf einen Mann sein.«
    »Unschuldig, unwissend und naiv. Das hört sich so an, als sei ich dreifach verdammt.«
    »Allmählich glaube ich, dass ich verdammt bin.«
    Avery kam zu dem Schluss, dass sie ihren Widerstand viel zu deutlich gezeigt hatte, denn Cameron schien ihre veränderte Einstellung nicht zu bemerken. Es würde nicht einfach werden, ihn zu verführen, wenn er hinter jeder Bewegung und jedem Wort Naivität, Unschuld, Unwissenheit oder noch weniger schmeichelhafte Motive vermutete. Avery versuchte, sich an das zu erinnern, was einige Männer aus ihrer Familie über ihre Vorlieben erzählt hatten, und an das wenige, was sie aus eigener Beobachtung wusste. Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen, trat näher an ihn heran und legte ihre Hand auf seine breite, glatte Brust.
    Cameron brach der Schweiß aus. Er schaute auf diese kleine, zierliche Hand hinunter, die auf seiner Brust lag. Die Spitze jedes langgliedrigen Fingers brannte wie Feuer auf seiner Haut. Dann sah er sie an. In ihren herrlichen Augen lag ein Ausdruck von Unschuld und Neugier, aber es war auch der Schimmer einer Herausforderung zu erkennen. Wollte sie sein Verlangen auf die Spitze treiben, nur um ihn dann abzuweisen? Das war ein Trick, dem er zu seinem Unglück schon früher zum Opfer gefallen war: Die Erfüllung wurde angeboten und dann wieder hinausgezögert, so lange, bis er eine Belohnung versprach. Doch sein Instinkt sagte ihm, dass Avery kein solches Spiel im Sinn hatte, und sei es auch nur, weil sie keine Vorstellung davon hatte, wie viel Macht sie über einen Mann – über ihn – besaß. Trotzdem war er nach wie vor im Ungewissen über ihre Absichten.
    »Ihr seid verdammt?«, fragte sie mit leiser, belegter Stimme. »Haben denn die bösen Feen Euch mit einem Bann belegt?«
    »So langsam glaube ich das«, murmelte er und konnte nicht widerstehen, seine Finger auf ihre zu legen und ihre kleine warme Hand dort festzuhalten, wo sie war. »Diese Folter haben sich bestimmt die bösen Feen ausgedacht.«
    »Ich habe schon vieles gehört, aber noch nie, dass ich eine Folter bin.«
    »Dann sind die Männer rund um Donncoill blind oder völlige Dummköpfe.«
    »Schmeichelt Ihr mir, Cameron? Das ist ja ein ganz ungewöhnlicher Augenblick.« Sie legte ihm ihre freie Hand auf die Taille und hoffte, diese Geste sähe möglichst unabsichtlich aus, doch sie musste sich abstützen, weil er ihre andere Hand unter seiner gefangen hielt.
    »Ihr seid ein unverschämtes kleines Mädchen.« Er zog den Atem schnell und scharf ein, als sie ihn sanft streichelte. »Ihr spielt mit dem Feuer, Mädchen. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht genau, welches Spiel Ihr da treibt.«
    »Wer sagt, dass das ein Spiel ist?«
    Sie ließ ihre Finger über seinen Unterleib gleiten. Sein Griff um ihre andere Hand festigte sich fast schmerzhaft, als er erbebte. Es erstaunte sie, dass sie eine derartige Wirkung auf diesen Mann hatte, aber schnell erstickte sie einen Anfall ungewohnter Eitelkeit. Nach allem, was sie wusste, war dieser Mann einfach heißblütig, leicht zu erregen, und man musste auch seine lange Enthaltsamkeit in Betracht ziehen.
    Einen kurzen Moment zögerte Avery bei ihrem raffinierten Überfall auf seine Sinne. Sie wünschte sich innig, Annes Versicherung glauben zu können, nach der Camerons Verlangen allein ihr, Avery Murray, galt. Aber das erschien ihr als wirkliche Eitelkeit, insbesondere da sie noch nie zuvor das Verlangen eines Mannes geweckt hatte. Nein, sie schüttelte innerlich den Kopf. Sie würde jetzt nicht zaudern. Auch wenn sie vielleicht aus dieser ersten Vereinigung nicht als Eroberin hervorgehen mochte, würde ihr dennoch die Ehre gebühren, den ersten Schritt getan zu haben, ihn zuerst berührt und erregt zu haben, und zwar bevor er angefangen hatte, ihre Sinne zu erregen. Ihr würde zudem die Ehre gebühren, die erste Frau zu sein, die er nach drei langen Jahren innig umarmte. Avery umkreiste mit einem Finger seinen Nabel und spürte, wie sich seine Muskeln unter ihrer Berührung anspannten.
    »Mein Gott, Mädchen, wenn Ihr so weitermacht, kann ich auf

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