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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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erwiderte einfach nur: »Überleben«, und war froh, dass Gillyanne sie zwar eingehend musterte, dann aber nickte und sich wieder dem Holzsammeln zuwandte.
    »Muss ich fragen, warum du so gute Laune hast?«, wollte Leargan von Cameron wissen, während sie die Pferde sattelten, um auf die Jagd zu reiten und damit ihre Nahrungsvorräte aufzubessern.
    »Manche Dinge gehen dich nichts an«, entgegnete Cameron und zog die Sattelgurte straffer.
    »Wenn nicht das ganze Lager wissen soll, dass du endlich dein Vergnügen gehabt hast, solltest du besser damit aufhören, das Mädchen so … feurig anzusehen.«
    »Ich dachte, ich hätte sie seit Tagen so angesehen.«
    »Stimmt, aber der Ausdruck hat sich ein bisschen verändert. Jetzt scheinst du zu wissen, was dich bei ihr erwartet.«
    Cameron stieg auf, ließ seinen Blick über das Lager gleiten und seufzte. Leargan hatte wahrscheinlich recht. In seinen Blicken lag nicht mehr die bloße Begierde. Jetzt sah er vermutlich wie ein Mann aus, der wusste, dass ihn die Frau, die er leidenschaftlich begehrte, ebenso leidenschaftlich willkommen hieß. Und er verzehrte sich tatsächlich nach Avery Murray. Heute Morgen hatte ihn nur die reine Willenskraft aus ihrer Umarmung gezwungen. Ein nicht geringer Teil von ihm hatte sich danach gesehnt, den ganzen Tag in diesem Zelt zu bleiben und sie zu lieben. Selbst mehrere Tage schweißtreibender Liebesspiele erschienen ihm nicht genug, um seinem Verlangen nach ihr ein Ende zu machen. Allein schon beim Gedanken an sie erwachte die Hitze in seinen Lenden zu neuem Leben.
    »Das sollte niemanden überraschen«, bemerkte Cameron. »Immerhin war es von Anfang an meine Absicht, sie zu verführen. Und außerdem geht das keinen etwas an. Die Sache betrifft nur Avery und mich.«
    Leargan stieg auf und folgte Cameron, als dieser sein Pferd in Bewegung setzte. »So, wirklich? Die Leute mögen Avery und ihre kleine freche Cousine. Sie hat uns das Leben gerettet, hilft den Frauen, versorgt die Verwundeten, und nur wegen ihrer Fürsorge ist der junge Peter noch am Leben. Du bist der Laird, und deine Leute werden dir folgen, ohne Fragen zu stellen, aber das heißt nicht, dass sie nicht über ein paar Dinge nachdenken. Sie finden, dass Avery es nicht verdient, benutzt, beschämt und dann weggeschickt zu werden.«
    »Hast du Katherines missliche Lage vergessen?«
    »Nein, aber das ist nicht Averys Schuld. Dein Plan hat bei uns allen Anklang gefunden, bis wir das Mädchen kennengelernt haben, das du als Pfand benutzen willst. Jetzt erscheint dieser Plan einfach nicht mehr richtig. Du hättest sie in Ruhe lassen können. Du hättest die Verführung aus deinen Plänen weglassen und sie einfach als Geisel nehmen können, um Sir Payton zu einem Tauschhandel zu zwingen.«
    »Ja, das hätte ich vielleicht. Aber du kannst nicht mir die Schuld dafür geben. Vergangene Nacht hat sie mich verführt.« Cameron sah Leargan böse an, als sein Cousin in prustendes Lachen ausbrach und damit seiner unverhohlenen Skepsis Ausdruck verlieh. »Wirklich! Gut, sie hat nicht viele Tricks anwenden müssen. Es ist kein Geheimnis, dass ich von Anfang an hinter ihr her war. Ich hatte meinen gesamten Plan selbst schon infrage gestellt, aber dann kam sie zu mir. Großer Gott, ich habe ihr beim Liebesspiel sogar angeboten, ihre Jungfernschaft nicht zu verletzen, aber auch diese Entscheidung hat sie mir abgenommen.«
    »Nun, du hübscher Wüstling, offensichtlich hast du das Mädchen in den Wahnsinn getrieben.« Leargan begegnete Camerons funkelndem Blick mit einem breiten, reuelosen Grinsen, wurde aber schnell wieder ernst. »Heirate sie!«
    »Es wäre ziemlich schwierig, Avery gegen ihren Bruder auszutauschen, wenn ich sie zu meiner Frau machen würde, findest du nicht?«
    »Dann tausche Gillyanne gegen Sir Payton ein.«
    »Wenn Avery meine Frau wäre, würde keine Drohung gegen das kleine Mädchen mehr Wirkung zeigen. Die Murrays würden nicht glauben, dass ich gegen die kleine Cousine meiner Frau mehr unternehmen könnte, als sie grimmig anzuschauen. Mein Gott, sie wüssten, dass ich gegen meine eigene Frau kämpfen müsste, um diesem Mädchen wehzutun. Außerdem will ich gar keine Frau.«
    »Jeder Mann braucht einen Erben.«
    »Ich nicht. Ich habe dich und beinahe ein Dutzend anderer Cousins.«
    »Du traust keiner Frau über den Weg, stimmt’s?«
    »Machst du mir das zum Vorwurf? Frauen sind von Grund auf verräterisch. Süß und sanft, wenn sie etwas haben wollen, doch schnell bereit,

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