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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Füßen seine Waden auf und ab und genoss deren sehnige Stärke. »Du magst es nicht, berührt zu werden?«
    »Ich mag es zu sehr.« Er zupfte mit seinen Fingern an ihren hart gewordenen Brustwarzen. Dann umschmeichelte er sie mit der Zunge und lächelte vor Vergnügen, als Avery sich unter ihm krümmte. »Vielleicht bin ich in ein oder zwei Wochen in der Lage, die Berührung dieser hübschen Hände länger zu genießen.«
    Sie erwiderte gerne seinen Kuss, denn er brachte die Worte, die ihr auf der Zunge lagen, zum Schweigen – unter anderem die unangenehme Frage, wie nahe sie dann an Cairnmoor wären und ob er noch darauf drängen würde, sie wegzuschicken. Diese Fragen und Sorgen ließen sich nicht so einfach verbannen, aber sie würde es schon schaffen. Avery wollte den Sorgen nicht erlauben, die neu entdeckten Wonnen, die sie in seinen Armen genoss, zu schmälern. Sie schwor sich aber auch, auf keinen Fall zuzulassen, dass diese Leidenschaft so stark wurde, dass sie alles andere vergaß und sich vorgaukelte, alles sei in Ordnung. Sie würde das Paradies in seinen Armen genießen und dafür beten, dass Cameron erkannte, was sie füreinander sein konnten, bis er an ihr – und nicht mehr an seinen Plänen – festhalten wollte.

9
    Als Avery Peter seinen Haferbrei eingeflößt hatte und aufstand, zuckte sie zusammen. Sie fühlte sich ein wenig wund, obwohl sie nicht wirklich Schmerzen hatte. Das Liebesspiel beanspruchte scheinbar Muskeln, von denen sie normalerweise nicht viel Gebrauch machte. Beim Aufwachen war Cameron schon tief in ihr gewesen und sie selbst im Fieber des Begehrens – daher bemerkte sie diese Beschwerlichkeit erst jetzt. Sie brauchte einfach ein ausgiebiges heißes Bad, wollte aber damit bis zum Abend warten, denn wenn sie jetzt badete, würde wohl jeder im Lager den Grund dafür erraten.
    Als Anne sie bat, etwas Feuerholz zu sammeln, übernahm Avery diese Aufgabe gerne und holte rasch den kleinen Leiterwagen, der für das Holz bestimmt war. Mit Gillyanne und den Wächtern im Schlepptau hielt sie auf den Wald am Rand des Lagers zu. Es war eine willkommene Abwechslung, denn im Lager stellte sie sich ständig die Frage, ob jeder, dessen Blick sie auffing, wusste, was geschehen war. Avery erkannte, dass es eine Weile dauern würde, bevor sie sich in ihrer Rolle als Camerons Geliebte behaglich fühlte. Jeder im Lager wusste, dass Cameron aus ihrer intimen Beziehung keine dauernde machen wollte – und das bereitete ihr viel mehr Unbehagen, als sie für gut hielt.
    »Wie fühlt es sich also an, eine Frau zu sein?«, wollte Gillyanne wissen, während sie etwas Reisig in den kleinen Wagen warf.
    »Woher weißt du davon?«, fragte Avery ein wenig unwirsch. »Trage ich ein Brandmal auf der Stirn?«
    Gillyanne lachte und schüttelte den Kopf. »Nein, du siehst nicht anders aus, was ich allerdings ein bisschen enttäuschend finde. Aber du hast mir ja gesagt, dass du vorhast, nachzugeben, und ich kann nicht glauben, dass dein Held ein Ja zurückgewiesen hat.«
    »Oh. Nun ja, das hat er nicht. Und im Moment fühlt es sich seltsam an. In seinen Armen hat mich die Wonne geradezu überrollt, aber jetzt fühle ich mich … äh, unbehaglich. Ich frage mich, wie viele wissen, was ich getan habe. Ich empfinde keine Scham, nur ein wenig Unbehagen – vielleicht Verlegenheit –, weil meine persönliche Angelegenheit nicht so persönlich ist, wie ich es gern hätte.«
    »Das wird wahrscheinlich vorbeigehen. Ich glaube nicht, dass deswegen einer hier schlecht von dir denkt.« Gillyanne zuckte die Schultern. »Um ehrlich zu sein, nicht wenige von Camerons Leuten scheinen sich zu fragen, ob die Probleme seiner Schwester ihrem Laird nicht den Verstand getrübt haben.«
    »Falls er Wind davon bekommt, wird Cameron darüber nicht erfreut sein.«
    »Nein, aber vielleicht legt der Esel eine Pause ein und denkt ein wenig nach.«
    »Das kann man nur hoffen.«
    »Und über was soll er deiner Meinung nach nachdenken?«
    »Dass es ihn äußerst teuer zu stehen kommt, wenn er mich einfach wegschickt«, antwortete Avery leise.
    »Vielleicht könnte ein ordentlicher, kräftiger Schlag auf den Kopf helfen«, warf Gillyanne ironisch ein, während sie mit ihren kleinen Händen ein dickes Stück Holz hochhob.
    Avery lachte. »Ja, vielleicht.«
    »Und was wirst du tun, wenn er nicht klug genug ist, zu erkennen, dass er dich braucht, und dich nicht behalten will?«
    Dahinsiechen. In hunderttausend Scherben zerspringen. Doch Avery

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