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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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dir ein Messer in den Rücken zu stoßen, wenn ihre Stimmung umschlägt oder wenn sie woanders eine bessere Beute finden. Jetzt ist Avery noch süß und sanft, aber das wird nicht lange andauern.«
    Leargan schüttelte den Kopf. »Du machst das arme Mädchen ohne Grund schlecht. Misstraust du allen Männern, weil manche von ihnen Schandtaten begangen haben? Nein. Doch wegen der Schlechtigkeit einiger weniger Frauen spuckst du auf die Ehre aller Mädchen.«
    »Es sind mehr als einige wenige«, knurrte Cameron. Die Wahrheit von Leargans Worten konnte er allerdings nicht abstreiten. »Das Einzige, was zählt und was ich nicht vergessen darf, ist, Katherine den Mann zuzuführen, der sie entehrt hat. Wenn sie schwanger ist, dann braucht dieses Kind einen Vater. Die Lösung für das Problem führt über Gillyanne und Avery.«
    »Du bist ein sturer Bock, Cousin.«
    »Warum? Weil ich meiner eigenen Familie gegenüber stärkere Loyalität empfinde als gegenüber einem kleinen Mädchen, das mir zu Füßen geworfen wurde, gegenüber der Schwester des Mannes, der meine Schwester entehrt hat? An meiner Stelle würde Avery das Gleiche empfinden und ebenso handeln wie ich. Sie würde fest zu ihren Blutsverwandten, zu ihrem Clan stehen. Und sie würde erwarten, dass ich das verstehe.«
    »Ach, das würde aber bedeuten, dass sie doch einen Sinn für Loyalität und Ehre hat, und du scheinst doch nicht zu glauben, dass ein Mädchen den haben kann«, warf Leargan gedehnt ein. Dann trieb er rasch sein Pferd an und beendete somit ihr Gespräch.
    Cameron fluchte und setzte seinem Cousin nach. Er erkannte allmählich, dass seine Einschätzung des weiblichen Geschlechts möglicherweise nicht ganz hieb- und stichfest war. Trotzdem kämpfte er dagegen an, seine alten Ansichten aufzugeben. Sein Zynismus und sein Misstrauen gegenüber Frauen waren ein Schutzschild, der ihn auch vor der attraktiven Avery schützte, und er war entschlossen, ihn nicht zu verlieren.
    Abgesehen davon war er froh, vorerst jede Diskussion über Avery beendet zu wissen. Er wollte Leargans Vorschlag, das Mädchen zur Frau zu nehmen, nicht allzu oft hören, auch keinerlei Beweise dafür, dass eine Heirat unter gewissen Umständen möglich wäre. Dieser Gedanke war verlockend, zu verlockend. Jetzt, da er ihre Leidenschaft kannte, wäre ihm nichts lieber gewesen, als sie in seinem Bett zu behalten und das Recht zu haben, die Hand nach ihr auszustrecken, sobald ihm danach war. Erschrocken stellte er fest, dass er sich allzu leicht eine gemeinsame Zukunft vorstellen konnte, sogar die Kinder, die sie großziehen würden. Nein, allein schon das Wort Heirat reichte aus, ihn zu Tagträumen zu verleiten, und das konnte er sich nicht leisten. Avery musste weggeschickt werden. Sie würden das Bett nur vorübergehend miteinander teilen. Zu seinem eigenen Wohl und zu Katherines konnte er nicht zulassen, dass daraus mehr wurde.
    Avery seufzte vor Behagen, als sie sich in das heiße, nach Kräutern duftende Bad sinken ließ. Sie fand es amüsant, dass Cameron sich die Mühe machte, den großen Badezuber ebenso mitzuschleppen wie seine Federmatratze – wobei sie für beides auch zutiefst dankbar war. Da sie planten, länger als eine Nacht an diesem Platz zu lagern, hatte er Zuber und Matratze abladen lassen. Dieser Mann hatte es offensichtlich gerne gemütlich. Vermutlich rechnete er hier außerdem nicht mit Schwierigkeiten, was tröstlich war.
    Während sie sich im Wasser räkelte und die Wärme ihre Verspannungen linderte, dachte sie darüber nach, wie es mit Cameron weitergehen sollte. Jetzt war er ihr Geliebter, und selbst wenn sie daran etwas ändern wollte, wäre das nicht leicht. Cameron war ein eigensinniger Mann und hatte es sich in den Kopf gesetzt, sie zu benutzen, um Payton zur Ehe mit Katherine zu zwingen. Zudem traute er Frauen nicht über den Weg. Das brachte sie in die fatale Lage, dass sie sich ihm gegenüber beweisen musste. Sie musste ihn zu der Erkenntnis bringen, dass sie genau das war, was er brauchte. Sie hatte ihm und seinen Leuten das Leben gerettet, arbeitete im Lager mit wie die anderen auch – gab seinen Männern zu essen, sorgte für ihre Kleider und ihr Wohlbefinden – und sie pflegte seine Verwundeten. Jetzt wärmte sie auch noch sein Bett, und es war ihrer Ansicht nach nicht zu eitel, wenn sie sich sagte, dass sie das tatsächlich sehr gut konnte. Soweit Avery alles überblickte, gab es nicht sehr viel mehr, was sie tun konnte.
    Flüchtig zog sie in

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