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Der Zweite Tod

Titel: Der Zweite Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Frau Svahns Geburtsdatum habe ich ihn gründlich aufgeklärt. Ins Gewissen geredet, wenn der Kommissar so möchte. Da habe ich schon so einiges erlebt. Aber Herr Petersson klang sehr entschieden. Er liebe Frau Svahn aus ganzem Herzen, wie er mir erklärte, und wolle, dass sie gut versorgt ist.«
    Nach dem Gespräch betrachteten Kjell und Barbro einige Minuten lang die Lichter am Adventskranz, des sen Na deln schon ausge trock net rochen.
    »Wenn er ihr sein legales Vermögen vermacht hat, dann vielleicht auch den Rest«, sagte sie schließlich.
    »Rest ist gut! Das scheint das meiste zu sein.«
    »Das mit der Liebe erstaunt mich. Ich habe bisher geglaubt, dass er bösartig war. Du hast doch behauptet, er experimentiere mit ihr.«
    »Vielleicht wollte er sie erst prüfen. Oder es war seine Art zu lieben.«
    »Damit ist er wohl zu weit gegangen. Das erste Test ament ist auch noch nicht so alt, sagst du? Wen kann es begünstigt haben?«
    Da raufwussten sie beide keine Ant wort. Sie er ho ben sich von ihren Stühlen. Barbro pustete die Kerzen aus, damit es kein Unglück gab.

48
    »Erik von der Feuerwehr hat gleich gewusst, dass es Brandstiftung war«, sagte Inspektorin Moa Bergstrand. Ihre Stimme klang brummig und ermattet.
    Sie hatten sich in der Stadt getroffen, und Henning war ihr dann in seinem Wagen zum Haus gefolgt.
    »Ganz schön he runter gebrannt«, kom mentierte er den Anblick.
    Irgendwo schrie eine Krähe. Wahrscheinlich dachte sie dasselbe.
    Obwohl das Haus nahe am Wasser gestanden hatte, schmeckte die Luft noch immer rauchig, und der Brandgeruch überlagerte den Geruch von Schnee und Salzwasser. Henning hielt das Foto, das Kjell am Samstag geschossen hatte, mit ausgestrecktem Arm von sich und verglich die beiden Ansichten. Schade darum, fand er. Nur das einen halben Meter hohe Steinfundament ragte noch aus dem Felsplateau hervor. Die roten Planken der Wände lagen wie Mikadostäbe in bis zu zwanzig Metern Entfernung um das Funda ment he rum. Ein Feu er wehr mann machte eilig Fotos, denn alles drohte, bald vom fallenden Schnee begraben zu werden.
    »Was habt
ihr
denn mit dem Haus zu tun?«, wollte Moa wissen. »Ist schon ein Zufall, dass es genau dann abbrennt, nachdem einer von euch da war.«
    »Nein«, sagte Henning, aber er sagte es mehr zu sich selbst. »Zufall ist das aber nicht. Wer ist der Eigentümer?«
    »Eine Kajsa Björklund. Sie wohnt in der Nähe in Södersvik.«
    »Tatsächlich?« Henning rückte sein Hose zurecht. »Was sagt sie dazu?«
    »Sie weiß es noch gar nicht.«
    »Das ist allerdings ein Zufall, und zwar ein recht glücklicher!«
    »Zulall ist das aber nicht«, erwiderte Moa. »Ich hab drei Kinder zu Hause. Wenn du nicht angeru fen hät test, wäre ich erst heute Nach mit tag, hi nausgefahren. Wir haben auch erst vor zwei Stunden herausgefunden, wem das Haus gehört. Scheint auch nichts passiert zu sein. Im Winter ist hier ja keiner.«
    Das Sommerhaus in Nysättra war kurz vor dem Morgen in Flammen aufgegangen. So wie es hier aussah, musste es explodiert sein.
    Einer der Feuerwehrleute stieg in seinen schweren Stieleln über die Fundamentmauer und stapfte durch den Schnee auf sie zu. Henning und Moa waren bei den Autos an der Straße ste hengeblieben.
    Der Chef der Feu er weh rein heit be grüßte Henning mit Handschlag und stellte sich mit »Bengt, Feuerwehr« vor. »Da standen sieben Benzinkanister in Reih und Glied«, begann Bengt. »Wie ein Knallfrosch …«
    Weiter kam er nicht. Einer von Bengts Kollegen rief mit tiefer Stimme »Heee!«, und bewegte seinen Arm schürfend durch die Luft als Zeichen für die drei, sich zu beeilen. Er stand mitten in der ehemaligen Stube und hielt mit dem anderen Arm das Ende einer verkohlten Holzplatte hoch.
    Sie kämpften sich durch das Schneefeld. Am Haus angekommen hielt der Mann noch immer die Platte hoch, jetzt mit beiden Händen.
    »Da ist ein Körper.« Bengt taumelte einige Schritte zurück. »Herrgott Jesus!«
    Moa war die Wachpolizistin vom Dreimannrevier Nysättra, das zu Norrtälje gehörte. Zum Glück war bei der Nysättra-Wache den gan zen Mor gen nie mand ans Te le fon ge gan gen. So hatte er irgendwann seine Geduld verl oren und war nach Nysättra aufgebrochen. Zusammen mit Moa fuhr er nach Södersvik zu Kajsa Björklund und rief auf der Fahrt Kjell an.
    »Das Haus gehört Kajsa Björklund?«, fragte der.
    Henning hörte, wie erstaunt Kjell am anderen Ende der Leitung klang. »Wieso erstaunt dich das so?« Jetzt war Henning selbst

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