Der Zweite Weltkrieg
Bomber Richtung Japan aufsteigen konnten. Hauptziel sollte die 6,8-Millionen-Hauptstadt Tokio sein. Mit der Eroberung der Marianen im August 1944 gelangte die Stadt in den Aktionsbereich der B-29-Fernbomber: 24.11.1944 erster Angriff. General Le May stellte die Bomberoffensive dann auf nächtliche Flächenbombardements mit Phosphorbrandbomben um: Am 9./10.3.1945 forderte der erste Brandangriff auf Tokio durch 279 B-29 nach japanischen Angaben 83 783 Tote und mehr als 100 000 Verwundete; 25 Quadratkilometer Stadtgebiet mit einem Viertel aller Gebäude, die wegen ihrer Leichtbauweise aus Holz und Papier wie Zunder brannten, wurden eingeäschert. Die Offensive eskalierte bis Mai 1945; rund 1000 B-29 flogen in den Nächten zum 24. und zum 26.5. die letzten großen Brandangriffe und brachten die auf Tokio abgeladene Bombenlast auf 11 836 Tonnen, die 50 Prozent der bebauten Stadtfläche niederbrannten
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Begrenzte Erfolge erzielten Kamikaze-Flieger: Bei einem Verlust von 930 Selbstmord-Maschinen und Begleitjägern versenkten sie 16 US-Schiffe, keines größer als ein Zerstörer, und beschädigten 185, darunter 7 Träger und 10 Schlachtschiffe. Verheerender war die moralische Wirkung auf die US-Soldaten, von denen viele zermürbt aus dem Kampf genommen werden mussten, darunter als besonders hart und unerschrocken bekannte Flottenbefehlshaber wie Mitscher, Spruance, Hill und Turner. US-Verluste: 12 520 Gefallene, darunter Buckner, und 36 631 Verwundete; japanische Opfer: 122 400 Gefallene 7600 Gefangene, 26 000 Ziviltote.
Die Kamikaze-Angriffe der japanischen Luftwaffe waren nur bedingt effektiv und vermochten die alliierte Streitmacht nicht mehr aufzuhalten. Der Flugzeugträger USS-Bunker Hill stand nach dem Angriff von zwei Kamikaze-Fliegern am 11. Mai 1945 bei Kiushu im Pazifik in Flammen (372 Tote, 264 Verwundete)
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Weltfriedensorganisation
Gründung der Vereinten Nationen (26.6.1945)
In groben Zügen hatten Roosevelt und Churchill im August 1941 in der Atlantik-Charta die ihnen vorschwebende Friedensordnung nach dem Krieg skizziert. Am 1.1.1942 präzisierte der amerikanische Präsident das Programm in seiner „Erklärung der Vereinten Nationen“, wie er die alliierte Kriegsallianz bezeichnete. Die vier Großmächte USA, UdSSR, Großbritannien und China bekundeten am 1.11.1943 in Moskau ihren Willen, das Vorhaben weiterzuentwickeln. Ihre Unterhändler kamen im Herbst 1944 in Dumbarton Oaks zusammen, um Vorschläge für die Satzung der Vereinten Nationen zu machen, die den gescheiterten Völkerbund von 1919 ablösen und ein System kollektiver Sicherheit errichten sollten. Am 25.4.1945 begann dann die entscheidende Konferenz in San Francisco, auf der die Vertreter der Kriegsgegner Deutschlands, Japans und ihrer Verbündeten (insgesamt 50 Staaten) am 26.6.1945 eine Charta der Vereinten Nationen annahmen.
Junideklaration
Nach der bedingungslosen Kapitulation existierte Deutschland zwar völkerrechtlich weiter, war aber handlungsunfähig. Die USA, Großbritannien, Frankreich und die UdSSR übernahmen daher an seiner Stelle mit vier am 5.6.1945 – daher die Bezeichnung „Junideklaration“ – herausgegebenen Erklärungen die gesamte politische Verantwortung: 1. „Erklärung in Anbetracht der Niederlage Deutschlands“ über die Ausübung aller Regierungsbefugnisse durch die Siegermächte; 2. Viermächtekontrolle über Gesamtdeutschland sowie selbständige Verwaltung der Besatzungszonen; 3. endgültige Abgrenzung dieser Zonen; 4. Erklärung der Diskussionsbereitschaft mit allen Staaten der Vereinten Nationen hinsichtlich der deutschen Frage. – Von Annexion Deutschlands war nirgends die Rede, im Gegenteil: Man hatte auch die Zerstückelungsvorstellungen von Jalta aufgegeben. Ein Alliierter Kontrollrat aus den Oberkommandierenden der Besatzungsstreitkräfte sollte von der in vier Sektoren geteilten einstigen Reichshauptstadt aus die „Deutschland als Ganzes betreffenden Angelegenheiten“ regeln
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Gerechtigkeit und Achtung
In der Präambel hieß es: „Wir, die Völker der Vereinten Nationen, sind fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschen gebracht hat, unseren Glauben an die Grundrechte des Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit, an die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie von allen Nationen, ob groß oder klein, erneut zu bekräftigen, Bedingungen zu
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