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Der Zweite Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg

Titel: Der Zweite Weltkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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schaffen, unter denen Gerechtigkeit und Achtung vor den Verpflichtungen aus Verträgen und anderen Quellen des Völkerrechts gewahrt werden können, den sozialen Fortschritt und einen besseren Lebensstandard in größerer Freiheit zu fördern.“ Noch ehe die hehren Formulierungen am 24.10.1945 in Kraft gesetzt wurden, erwies sich ihre wiederum nur begrenzte Tauglichkeit in der politischen Realität.
    Als mächtigstes Organ der neuen Weltfriedensorganisation war der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen konzipiert worden, dem fünf ständige Mitglieder angehörten: USA, Großbritannien, UdSSR, Frankreich und China, sowie zunächst sechs, später zehn zweijährlich wechselnde. Die wachsende Kluft zwischen Ost und West sollte schnell zu einer Selbstblockade führen, weil jedes ständige Mitglied Beschlüsse durch sein Veto verhindern kann. Naturgemäß konnte immer dann keine Einigkeit erzielt werden, wenn von einer diskutierten Maßnahme die politischen oder ideologischen Interessen auch nur eines ständigen Mitglieds berührt waren.

Blick in den Konferenzraum in der Oper von San Francisco während einer der Sitzungen der Gründungskonferenz der Vereinten Nationen (UNO) im April/Juni 1945
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    (c) dpa/picture alliance

Risse in der Kriegskoalition
Potsdamer Abkommen der Großen Drei (2.8.1945)
    Es knirschte schon lange in der Anti-Hitler- Koalition. Begonnen hatte es mit den Querelen über die Errichtung einer zweiten Front im Westen, gefolgt von Verdächtigungen Stalins, der in der vorzeitigen Kapitulation der Deutschen in Italien einen Vertrauensbruch gesehen hatte. Und schließlich hatte die Langmut der Westmächte mit der Regierung Dönitz für Irritationen gesorgt. Auf der anderen Seite hatte London und Washington verärgert, dass Stalin überall dort, wo seinen Streitkräfte standen, vollendete Tatsachen geschaffen und die Weichen Richtung Bolschewisierung gestellt hatte. Auch bei der Westverschiebung Polens, der die Sowjets durch rigorose Vertreibung der Deutschen den Weg geebnet hatten. Rückgängig machen hätte das der Westen nur können um den Preis einer militärischen Konfrontation, die nach der langen Kooperation noch nicht vorstellbar schien. Und auch nicht wünschbar, angesichts des anhaltenden Krieges in Fernost und dem Aufbau der Vereinten Nationen. Als die Führer der drei Siegermächte, Frankreich musste noch abseits bleiben, am 17.7.1945 in Potsdam zu Beratung zusammentrafen, hatte Stalin wie schon in Jalta die besseren Karten, und sie wurden noch besser, als am 26.7. Churchill abgewählt wurde. Den britischen Part übernahm der unerfahrene Clement Attlee von der Labour-Partei. Von den einstigen Großen Drei war nur Stalin übrig, denn die USA wurden vom ebenfalls noch unerfahrenen Roosevelt-Nachfolger Truman vertreten. Das Potsdamer Abkommen vom 2.8. fiel entsprechend aus:
Wirtschaftliche Einheit
    1. Entmilitarisierung Deutschlands; 2. Entnazifizierung, Aburteilung der Kriegsverbrecher; 3. Demokratisierung; 4. Dezentralisierung. – Wirtschaftliche Beschlüsse: 1. Verbot der Rüstungsproduktion; 2. Demontage von Produktionsanlagen; 3. Friedensindustrie-Förderung; 4. Alliierte Kontrolle der Wirtschaft; 5. Wiederaufbau; 6. Behandlung Deutschlands als wirtschaftliche Einheit; 7. Entschädigungszahlungen. – An Gebietsveränderungen wurde verfügt (formal vorbehaltlich friedensvertraglicher Regelung): 1. Übergabe von Nord-Ostpreußen an die UdSSR; 2. Unterstellung der anderen Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie unter polnische Verwaltung; 3. Ausweisung der deutschen Bevölkerung „in geordneter und humaner Weise“ aus Osteuropa und den deutschen Ostgebieten. – Die damit vorgesehene Erhaltung der Einheit Restdeutschlands scheiterte an französischer Obstruktion und wurde auch durch den Eisernen Vorhang vor dem sowjetischen Machtbereich illusorisch.
    Alliierter Kontrollrat
    Die einzelnen Siegermächte verwalteten ihre Besatzungszonen selbstständig. Fragen, die Deutschlands als Ganzes betrafen, sollten laut Junideklaration ein Alliierter Kontrollrat regeln. Mitglieder waren die Oberbefehlshaber der Besatzungstruppen, der Vorsitz wechselte monatlich, Entscheidungen wurden im „Amtsblatt des Kontrollrats in Deutschland“ veröffentlicht. Der Rat trat erstmals am 30.7.1945 im Gebäude des Berliner Kammergerichts im amerikanischen Sektor zusammen. Er sollte eine einheitliche Politik der Besatzungsmächte sicherstellen, die deutsche Zentralverwaltung überwachen und die Verwaltung von Berlin

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