Derek Landy
sein
Bild verschwand. Sie ging nach unten und hörte, wie die anderen sich im
Wohnzimmer unterhielten, Pläne und Möglichkeiten diskutierten. Als Walküre
hereinkam und die Klauenschale auf den Tisch stellte, hörten sie auf zu reden.
"Ich möchte euch jemanden vorstellen", begann sie
ein wenig nervös. "Aber vorher sollt ihr wissen, dass es mir nicht
leichtgefallen ist, es geheim zu halten." Sie berührte den Stein erneut
und Gordon erschien.
"Hallo", grüßte er.
Die Anwesenden rissen die Augen auf. Einigen klappte der
Unterkiefer herunter. Skulduggery blieb ungerührt.
Gordon redete rasch weiter. "Ihr dürft Walküre keinen
Vorwurf machen. Ich habe darauf bestanden, dass sie keinem von euch erzählt,
dass ich ... noch hier bin. Sie hat bei vielen Gelegenheiten versucht, mich
umzustimmen, aber ich bin immer hart geblieben. Wahrscheinlich war es mir
peinlich oder ich habe mich für meine derzeitige Gestalt geschämt. Und auch
wenn ich nicht behaupte, ich sei der Mann, den ihr einst gekannt habt, glaube
ich doch, dass ich euch in dieser Stunde der Not eine gewisse Hilfe sein kann.
Behandelt mich so, wie ihr ein Buch oder eine ähnliche Quelle des Wissens
behandeln würdet." Gordon räusperte sich und wartete auf negative
Reaktionen.
"Wurde langsam Zeit", knurrte Skulduggery.
Jetzt war es an Gordon, überrascht dreinzuschauen. "Du
hast es gewusst?"
"Natürlich."
Walküre runzelte die Stirn. "Du hast es gewusst? Woher
willst du es gewusst haben?" "Jedes Mal wenn wir eine Information brauchten,
die nur Gordon haben konnte, bist du hierhergekommen, ein paar Minuten
geblieben und dann genau mit der Antwort zurückgekommen, die wir gesucht
haben", erklärte Skulduggery.
"Dann hast du mir nie geglaubt, wenn ich behauptet
habe, ich würde recherchieren?" "Nein."
"Du hast geglaubt, ich würde mit falschen Karten
spielen?"
"Du hast mit falschen Karten gespielt."
"Aber du hast geglaubt, ich würde mit falschen Karten
spielen. Die Tatsache, dass du an mir gezweifelt hast, ist schlimmer als das
Mogeln selbst."
"Deine Logik ist erstaunlich verwirrend."
"Warum hast du nichts gesagt?", wollte Gordon
wissen.
"Weil ich mir vorgestellt habe, dass - gesetzt den
Fall, ich hätte recht und Gordon hätte sein Bewusstsein auf einen Echostein
kopiert - diese Version von Gordon gewisse Schwierigkeiten haben könnte, mit
ihrer Situation umzugehen. Ich wusste, dass du es mir sagen würdest, wenn du so
weit wärst. Ich war bereit zu warten. Schön, dich zu sehen, alter Freund."
Gordon blinzelte. "Ich ... ja. Ich freue mich auch,
dich zu sehen."
Grässlich lächelte von der gegenüberliegenden Seite des
Zimmers herüber. "Willkommen in unserer Runde. Ich würde dir die Hand
schütteln, wenn ich könnte."
"Es ist wirklich wunderbar, dich zu sehen,
Grässlich", entgegnete Gordon. "Ich habe gehört, dass du eine
zeitlang eine Statue warst. Du siehst so viel besser aus. Und China - du bist
schöner denn je."
Chinas Lächeln war voller Wärme. "Hallo, mein
Liebster."
Tanith ging ein paar Schritte auf ihn zu. Sie fuhr sich mit
der Zunge über die Lippen, und als sie sprach, zitterte ihre Stimme. "Ich
bin ein großer Fan von Ihnen."
"Oh." Gordon war offensichtlich entzückt.
"Danke."
"Ich habe alle Ihre Bücher gelesen. Alle. Und
Dunkelheit brach über sie herein war super. Das hat mir wahrscheinlich am
besten gefallen, nach Der feige Oberst Fleece und Der Gehirnlöffler."
"Fleece war immer mein ausgefeiltester Charakter. Du musst Tanith sein. Walküre hat mir so viel von dir
erzählt, aber ich hatte auch schon zu Lebzeiten von deinen Heldentaten gehört.
Hast du gewusst, dass eine meiner Kurzgeschichten auf eine Begebenheit
zurückgeht, die ich im Zusammenhang mit dir gehört habe?"
Taniths Lächeln wurde so breit, dass Walküre fürchtete, es
könnte ihren Kopf spalten.
"Genug geschmeichelt", mischte Kenspeckel sich
ein. Tanith nickte verlegen und zog sich zurück. "Ich freue mich, dich zu
sehen, Gordon, aber jetzt ist nicht die Zeit für triviales Geschwätz."
"Wir reden hier über meine Arbeit", entgegnete
Gordon. "Daran ist nichts Triviales."
Kenspeckel seufzte. "Können wir trotzdem überlegen, was
uns in unserer aktuellen Situation helfen könnte? Je länger wir darüber
diskutieren, wie hervorragend oder sonstwie deine Bücher sind, desto mehr
Menschen haben unter den Restanten zu leiden."
"Selbstverständlich. Solange wir uns darauf einigen
können, dass meine Bücher tatsächlich hervorragend sind."
"Gut", knurrte
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