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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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hochgeneigtem willen an.
    Ihr habet seine Gunst nun wieder /
    Die lässet sich zu euch hernider /
    Wol dem der sie recht fassen kan!
    Vor diesem seid ihr abgewichen /
    Und falschen Göttern nachgeschlichen /
     
    Der rechte Gott wahr unbekant /
    Der hat sich klärlich offenbahret /
    In dem er seinen Sohn gesand /
    Der euch vor Hellen-Gluht bewahret.
    Erwecket euren Sinn und Muht /
    Eur Herz und ganzes Wolgefallen /
    Und lobt denselben mit uns allen /
    Der euch so viel zu gute tuht.
     
    Der IIX GegenSaz
    Der Hirten Antwort.
     
    O Grosser GOtt / richt' unsern Willen /
    Den deinen gerne zuerfüllen.
    Die böse Wurzel stecket fest
    In unsern innersten Gedanken /
    Die uns im guten machet wanken /
    So gar sind wir der Sünden Nest.
    Dein guter Geist muß unser Tichten
    Nach deinem heilgen Willen richten /
     
    Sonst ist es lauter Ubeltaht.
    Wir straucheln stets auff unsern Wegen
    Und wissen weder Trost noch Raht /
    Weil Sünd' und Tod uns Stricke legen.
    O milder Heyland spring' uns bey /
    Daß wir an deinen Himmels-Gaben
    Von Herzen Wolgefallen haben /
    Und unser Wille deiner sey.
     
    Der IIX NachSaz.
    Christlicher Weinacht-Herzen andächtige Betrachtung.
     
    Fleischliche Kräffte sind ledige Bäume /
    Zeigen viel schönes und geben es nicht.
    Unser Vermögen / wie viel es verspricht /
    Bleibet doch lauter vergebliche Träume.
    Unsere Sinnen sind nimmer daheime /
    Welche dem HErren die schuldige Pflicht
    Sollen abtragen; das Geistliche Licht
     
    Lieget im Brunnen erloschen. Ich zäume
    Meine Gedanken / so rennen sie doch.
    Heiliger Vater / das sündige Joch
    Drücket zu stränge; du schaffe den Willen;
    Schaffe die Kräffte / mein tichten ist schlim /
    Sollen wir lieben / so steiget der Grim;
    Deine Gunst aber kan alles erfüllen.
     
    Nach Endigung dieses Liedes hielten unsere Christen allerhand Unterredung von geistlichen Sachen /da endlich Herkules im Nahmen der ganze Geselschaft bey dem Stathalter fleissige Ansuchung taht /umb schleunigen Abscheid / wobey er dieses vorbrachte: Hochmögender Herr Stathalter / Hochgebohrne Fr. Stathalterin / als Vater und Mutter zuehren; Was vor hohe Gewogenheit Eure Liebden mir und meinen Gefärten diese Zeit über sehen lassen /leuchtet heller zu Tage / als daß es meiner weitläufftigen Erzählung Juden Gewalt beschützet; bald darauff als ein Sohn angenommen / und mit allem überflusse zur Reise versehen; Ja es sind alle mir erzeigete Woltahten dermassen vielfältig und wichtig / daß ich sie zuerkennen / meine ganze Lebenszeit darauf wenden muß. O wolte Gott / daß meine Landschafften also belegen währen / daß aufs wenigste ich alle Jahr meine hochwerte Eltern besuchen / und an ihrer gewünschten Gegenwart mich ergetzen könte; wiewol ich hoffe / Gott werde es schicken / daß wir zuzeiten uns noch besuchen können. Vor dißmahl erinnert uns unserseits die hohe Nohtwendigkeit / dereins aufzubrechen / und die unsern zu erfreuen / welche ohn allen zweifel mit grosser Furcht und sehnlichem verlangen täglich nach uns aussehen werden / wo sie uns wol nicht gar als ermordete beweinen / weil in so langer Zeit ihnen keine Schreiben oder andere Zeitung von uns zukommen ist / welche wir zu dem Ende hinterhalten wollen / dz wir unsere Wolfahrt ihnen selbst überbringen / und ihre freude umb so viel grösser machen möchten; Gelanget demnach unser bitliches ersuchen / daß mit ihrer guten Bewilligung Abscheid zunehmen / uñ erstes Tages zu Schiffe zugehen uns möge erläubet seyn / damit wir das ungewöhnliche Wetter und guten Wind nicht verabseumen / und hernach die unfreundlichen Stürme ausstehen dürffen /welche insonderheit den Schwangern und Säuglingen / so bey uns sind / sehr gefährlich seyn würden. So gewiß wir nun unsers Herrn Vaters guter Gewogenheit versichert sind / so ungezweifelt versprechen wir uns auch von dessen Liebe eine freundwillige und schleunige Erlassung / demnach wir nunmehr eine geraume Zeit hieselbst ausgehalten / und nit wenig Ungelegenheit gemacht haben. Pompejus gab zur Antwort: Durchleuchtigster GroßFürst / Hochgeliebter Herr Sohn; Eure Liebe rechnet das wenige so hoch /was etwa ich und die meinige aus Pflicht geleistet haben / und verschweiget daneben das unermäßliche /welches von derselbe durch Gottes gnädige Schickung uns zukommen ist / nehmlich die heilsame Erkäntniß des wahren Gottes / ohn welche wir ewig hätten müssen verlohren seyn; Jedoch / wann Eure Liebe sich der neulich überschikten Kleinot nur erinnert / wird sie befinden / daß

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