Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
an?
Welcher den Himmel ümkeuselen kan /
Monden und Sternen hat können bereiten;
Meeres Ziel setzen und Wasser ableiten /
Kömmet als währe schier übel getahn /
Mächtig zu bleiben. Was treibet dich dann /
Unter den Tihren dein Bette zu spreiten?
Herscher der Erden / wo bleibet dein Schein?
Wickelt man diesen in Windelen ein /
Welcher durch seine Macht alles muß tragen?
Wunder O Wunder / der ewige Gott
Leidet Gebrechen / Frost / Hunger und Noht;
Welches ich nährlich vor Wunder darf sagen.
Der VI Saz.
Der himlischen Heerscharen Lobgesang.
6 Nun gebet Lob dem grossen HErren /
Was O dem schöpfet nah und ferren /
Und weißlich alle Welt außzieret /
Weil Er euch das selbständge Wort
Zum Heiland runter hat geschicket.
Steht vor ihm hurtig und gebücket /
Besinget seine hohe Macht.
Ihr seyd nun unserm Heilgen Orden /
Besinget diesen euren Hort /
Der seine Macht im Himmel führet /
Der euretwegen stetes wacht /
Von neuen einverleibet worden.
Drum preiset Gottes Gnaden-Raht /
Und last die Dankbarkeiten spüren /
Wie sich von rechte wil gebühren /
Weil er euch so geliebet hat.
Der VI GegenSaz.
Der Hirten Antwort.
O Grosser Gott / du HErr der Stärke;
Wie wunderlich sind deine Werke;
Wie prächtig gehet deine Macht.
Der du die Sonne früh ansteckest /
Und Abends spät den Monde weckest /
Machst Sommer / Winter / Tag und Nacht.
Und (das zum höchsten ist zu preisen)
Pflegst immer Gnade zu erweisen /
Uns die wir doch nur böse seyn.
Laß unser Opfer dir gefallen /
Und schau in unser Herz hinein /
Ob wir gleich wie die Kinder lallen /
Ist doch der Sinn und Wille gut.
O laß das bäuerische singen
Biß hin zu deinen Ohren dringen /
Und halt uns stets in Schuz und Huht.
Der VI NachSaz
Christlicher Weihnacht-Herzen andächtige Betrachtung.
Gütiger Vater / was können wir geben?
Lieber / wie können wir danken der Gunst /
Welche nach deiner unmäßlichen Brunst /
Unsere Güter / Gemühter und Leben
Häget und pfleget. Wie heftig wir streben /
Finden wir leider nur Nebel und Dunst;
Wolten zwar gerne mit höhester Kunst
Deine hochrühmliche Tahten erheben.
Aber O Vater / das himlische Licht
Rühmet vor deinem Gesichte sich nicht /
Solte dann Erde dir können gefallen?
Vater ersetze / was mangelt annoch /
Tilge der Sünden beschwerliches Joch /
Frölich sol unser Getichte dann schallen.
Der VII Saz.
Der Himlischen Heerschaaren Lobgesang.
Nach diesem bleibt der grosse Frieden 7
Von eurer Seelen ungeschieden /
Der Frieden welcher Gott gefält /
Der Herzens-Quahl und Unmuht stillet /
Der das Gewissen stets anbrüllet
Und wegen Schuld zu rede stellt.
Der Frieden / welcher Gottes Straffen /
Durch Christus Wunden abzuschaffen
Ihm lässet angelegen seyn.
Wer diesen Frieden bey sich träget /
Bleibt ewig frey von Hellen-Pein /
Die durch den Teufel wird erreget.
Er bleibet stets in Gottes Schuz.
Und ob ihm gleich der Hellen Rachen /
Und eigne Schuld angst wolten machen /
Beut er doch ihnen allen Truz.
Der VII GegenSaz.
Der Hirten Antwort.
Ist nun die liebe Zeit erschienen /
Da Fried in unserm Lande grünen /
Und allen Krieg vertreiben sol?
Da Wölffe bey den Lämmern liegen / 8
Da Pardel sich zun Böcken fügen /
Und bleibet doch die Heerde vol?
Da Räuberische freche Löuen
Dem Kalb uñ Mastvieh nicht mehr dräuen;
Da Küh' und Bären friedlich gehn /
Und eine Weid in Ruh befressen /
Die Jungen bey einander stehn /
Und Löuen Ochsen-Futter essen.
Da Kinder an der Mutter Brust
Beim Otter-Loche werden spielen /
Des Basilisken Nest durchwühlen
Und haben an den Schlangen Lust.
Der VII NachSaz.
Christlicher Weinacht-Herzen andächtige Betrachtung.
Selig O selig / die Frieden bewohnen!
Selig O selig / des Acker und Land
Werden mit Pferden ohn Sattel berant!
Selig die ihrem Gesinde nur lohnen /
Dürffen nicht unter der Kriegeslast frohnen /
Sehen nie keine Feurspeiende Hand /
Keine Feld-Schlachten / kein Lager noch Brand /
Essen sie gleich nur gesalzene Bohnen.
Himlischer Vater; die die geistliche Ruh /
Sendestu heute den Deinigen zu.
Weltlicher Frieden / wann kömmestu wieder?
Schwerter und Spiesse die würgen noch fort /
Rauben und Stehlen / Verheerung und Mord
Schläget noch immer die Frommen darnider.
Der IIX Saz.
Der himlischen HeerSchaaren Lobgesang.
Ihr Menschen Kinder last euch rahten
Und nehmet Gottes Wundertahten 9
Mit
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