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Des Kaisers Gespielin

Des Kaisers Gespielin

Titel: Des Kaisers Gespielin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Hofmann
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Es musste Henderley sein!
    Ich wagte es kaum zu fragen: „Und die Frau? War es die schwarze Dame?“
    Line blinzelte kurz als ich sie aus ihrem romantischen Tagtraum riss und verneinte: „Viel jünger und schöner war sie, aber auch schwarz. Warum?“
    Mir wurde schwindelig. Sie musste es sein! Ravenna war gekommen. Sie war gekommen, um mich zu suchen. Tränen liefen an meinen Wangen herab.
    Line sah mich erschrocken an: „Ist das etwas Schlimmes? Werden sie dich aus dem Palast werfen?“
    „Nein,“, schluchzte ich nunmehr hemmungslos, „sie ist meine Freundin. Sie wird machen, dass alles wieder gut wird.“
    All mein Nachdenken hatte nichts geändert, Ravenna rief und mein einziger Wunsch bestand darin, mich in ihre Arme zu werfen. Ich sah mich um. Was machte ich noch hier? Ich musste zu Ravenna, sie war gekommen mich zu holen. Und holen sollte sie mich.
    Ich möchte nicht hier bleiben in meinem unförmigen kleinen Leben und ganz ohne Aussicht auf Besserung. Ich wollte plötzlich mehr als alles andere dorthin zurück, wo ich in den letzten Monaten glücklich gewesen bin, wo mich Freunde und aufregende Erfahrungen erwarteten – und die Liebe! Der Drang zu ihr zu gehen, war übermächtig. Lines überraschter Blick folgte mir, als ich hastig die Treppe hinunter stürmte.
    „Wo gehst du denn jetzt hin? Wirst du wiederkommen?“, rief sie mir ratlos hinterher.
    „Bald!“, gab ich ihr im Laufen zu verstehen und schon umfing mich die kühle Luft des zwielichtigen Abends. Schneller als ich je gelaufen war, strebten meine Beine der nächsten Ortschaft entgegen. Ravenna ist hier, sie ist gekommen, dröhnte es in meinem Kopf. Das konnte nur eines bedeuten. Sie liebte mich und sie wollte mich zu sich zurückholen. Und weil sie die Gefahr den Palast zu verlassen auf sich genommen hatte, wusste ich auch, dass sie mich am Ende doch freigeben würde. Weil sie mich liebte. Weil sie mich lieben musste. Sie musste es einfach.
    Vor mir auf dem gewundenen Weg ertönte das rhythmische Klappern von Hufen und in gemächlichem Tempo sah ich meinen Vater heran reiten. Überrascht mich zu sehen hielt er inne.
    „Lila? Was machst du denn hier? Um diese Zeit? Habe ich nicht gesagt, dass ich alles in Ordnung bringen werde? Du hättest nicht selbst gehen müssen.“
    Der Vorwurf lag schwer in seiner Stimme.
    „Die Herrschaften aus dem Palast waren sehr glücklich zu hören, dass du wohlbehalten angekommen bist. Sie werden dich morgen früh abholen und mit dir zurückkehren. Komm Kind, komm nach Hause!“
    Ich aber ignorierte sein Bitten.
    „Es tut mir leid, Vater! Ich kann nicht, ich muss mit den Herrschaften sprechen.“
    Als ich seinen entsetzten Gesichtsausdruck sah, fügte ich beschwichtigend an: „Keine Sorge, ich werde noch einmal zurückkommen, bevor ich wieder gehe. Aber diese Angelegenheit duldet keinen Aufschub.“
    Vater sah nicht eben beruhigt aus.
    „Du wirst also zurück gehen? Gut... ich hatte schon befürchtet... du weißt, wie wichtig es für uns ist. Und du wirkst glücklich, Kind, wie aufgeblüht... Ich habe mich oft gefragt, ob es richtig war, dich weg zu schicken. Aber jetzt... es scheint dir gutgetan zu haben.“
    Ich musste über seine hilflose Art sein Gewissen zurecht zu rücken lächeln. Mit einem letzten Nicken verabschiedete er sich in die Dämmerung und ich setzte meinen Weg fort. Die warmen Lichter des Dorfes empfingen mich freundlich in der einbrechenden Dunkelheit und ich hatte keine Schwierigkeiten den Gasthof zu finden. Das klobige Gebäude mit dem neuen Anstrich war hell erleuchtet und übermütiges Lachen klang dumpf aus dem angeschlossenen Wirtshaus. Aufregung durchflutete mich als mir bewusst wurde, dass Ravenna dort drinnen war und auf mich wartete.
    Eine dunkle Gestalt löste sich aus einer Ecke neben dem Gasthof und näherte sich mir langsam. Erschrocken wich ich einige Schritte zurück, doch bevor sich Panik in mir breit machen konnte, ertönte eine mir wohlbekannte Stimme.
    „Lila? Was machst du denn hier?“
    „Meine Güte, Henni, hast du mich erschreckt. Was schleichst du denn hier draußen in der Dunkelheit umher?“
    „Das Selbe könnte ich dich fragen. Ich habe deinen Vater verabschiedet, der mir übrigens versichert hat, dass du erst morgen wieder zu uns stoßen wirst. Ist alles gut? Mit deiner Schwester meine ich?“
    Seine offensichtliche Anteilnahme rührte mich. Ich zuckte mit den Schultern, aber bemerkte dann amüsiert, dass er mich ja gar nicht sehen konnte.
    „Ich glaube

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