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Des Teufels Kardinal

Des Teufels Kardinal

Titel: Des Teufels Kardinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Folsom
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Angeles geboren und aufgewachsen.« Harry wurde allmählich wütend. Sie setzten ihn unter Druck, ohne ihm irgend etwas zu erzählen. Sie verhielten sich, als verdächtigten sie nicht nur Danny, sondern auch ihn, etwas verbrochen zu haben.
    Roscani drückte seine Zigarette in dem vor ihm stehenden Aschenbecher aus. »Warum hat Ihr Bruder Kardinal Parma ermordet?«
    » Was? « Harry war verblüfft, völlig überrumpelt.
    »Warum hat Ihr Bruder Rosario Parma, den Kardinalvikar von Rom, ermordet?«
    »Das ist absurd!« Harry sah zu Pio hinüber, der jedoch keine Reaktion zeigte. Er lehnte wie zuvor mit verschränkten Armen an der Wand neben dem Fenster.
    Roscani griff nach einer weiteren Zigarette, ohne sie anzuzünden.
    »Bevor Pater Daniel sein Theologiestudium aufgenommen hat, ist er beim United States Marine Corps gewesen.«
    »Ja.« Harry fühlte sich noch immer wie vor den Kopf geschlagen, während er die Tragweite ihrer Anschuldigungen zu begreifen versuchte. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    »Er hat einer Elitetruppe angehört. Er hat hohe Auszeichnungen als Scharfschütze erhalten.«
    »Es gibt Tausende von Scharfschützen mit hohen Auszeichnungen.
    Er ist Geistlicher gewesen, verdammt noch mal!«
    »Ein Geistlicher mit der Fähigkeit, einen Mann aus zweihundert Meter Entfernung mit drei präzisen Schüssen in die Brust zu treffen.« Roscani schaute Harry an. »Ihr Bruder ist ein hervorragender Schütze gewesen. Er hat Wettbewerbe gewonnen. Wir haben seine Personalakte, Mr. Addison.«
    »Das macht ihn noch längst nicht zum Mörder!«
    »Ich frage Sie nochmals nach Miguel Valera.«
    »Ich habe Ihnen schon gesagt, daß ich den Namen noch nie gehört habe.«
    »Ich glaube doch.«
    »Nein, niemals, bevor Sie ihn genannt haben.«

    29
    Die Protokollführerin schrieb mit flinken Fingern jedes Wort mit.
    Was Roscani sagte, was Harry sagte, alles.
    »Dann will ich Ihnen von ihm erzählen. Miguel Valera ist ein spanischer Kommunist aus Madrid gewesen. Zwei Wochen vor dem Mordanschlag hat er eine Wohnung an der Piazza San Giovanni gemietet. Aus diesem Apartment sind die tödlichen Schüsse auf Kardinal Parma abgegeben worden. Valera ist noch in der Wohnung gewesen, als wir sie gestürmt haben. Er hat mit seinem Gürtel um den Hals an einem Wasserrohr im Bad gehangen.« Roscani tippte mit dem Mundstück seiner Zigarette auf den Schreibtisch, um den Tabak zu verdichten. »Wissen Sie, was ein Sako TRG 21 ist, Mr. Addison?«
    »Nein.«
    »Ein finnisches Scharfschützengewehr. Die Waffe, mit der Kardinal Parma erschossen worden ist. Wir haben es in diesem Apartment in ein Badetuch gewickelt hinter dem Sofa entdeckt. An der Waffe sind Valeras Fingerabdrücke gefunden worden.«
    »Nur seine?«
    »Ja.«
    Harry lehnte sich zurück, ohne Roscani aus den Augen zu lassen.
    »Wie können Sie dann behaupten, mein Bruder habe die Tat ver-
    übt?«
    »In dem Apartment ist noch jemand gewesen, Mr. Addison. Jemand, der Handschuhe getragen hat. Der versucht hat, den Eindruck zu erwecken, Valera habe allein gehandelt.« Roscani nahm die Zigarette zwischen seine Lippen und zündete sie an. »Was kostet ein Sako TRG 21?« fragte er mit dem noch brennenden Streichholz in der Hand.
    »Keine Ahnung.«
    »Ungefähr viertausend Dollar, Mr. Addison.« Roscani blies das Streichholz aus und ließ es in den Aschenbecher fallen. »Das Apartment ist für fast fünfhundert Dollar in der Woche gemietet worden.
    Valera hat die Miete bar bezahlt. Miguel Valera ist sein Leben lang Kommunist gewesen. Ein Steinmetz, der oft arbeitslos gewesen ist.
    Er hatte eine Frau und fünf Kinder, die er kaum kleiden und ernähren konnte.«

    30
    Harry starrte Roscani ungläubig an. »Wollen Sie etwa behaupten, mein Bruder sei der Unbekannte in der Wohnung gewesen? Er habe das Gewehr gekauft und Valera das Geld für die Miete gegeben?«
    »Wie hätte er das tun können, Mr. Addison? Als kleiner Pater ist Ihr Bruder arm gewesen. Die Kirche hat ihm nur ein jämmerlich geringes Gehalt gezahlt. Er hat nie viel Geld besessen. Nicht mal ein Bankkonto. Er hat keine viertausend Dollar für ein Gewehr gehabt.
    Und auch keine tausend Dollar in bar, um eine Wohnung mieten zu können.«
    »Sie widersprechen sich dauernd selbst. Sie erzählen mir, daß an der Waffe nur Valeras Fingerabdrücke gefunden worden sind, aber gleichzeitig soll ich glauben, daß mein Bruder damit geschossen hat.
    Und dann setzen Sie mir umständlich auseinander, daß er sich weder das Gewehr noch die

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