Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Titel: Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Scheel , Hella von Sinnen
Vom Netzwerk:
Hast du da so Angewohnheiten: «Also, die Lampe, die darf da einfach nicht stehen, sonst kriege ich die Krise!»
     
Ja, das gibt es. Wir haben uns zu Hause auf ein Zimmer, das Wohnzimmer, geeinigt, wo ich die Flasche da stehen habe, das Glas da, die Tasse hier. Und so soll das bitte auch bis in alle Ewigkeit stehen, bis dann neu dekoriert oder neu eingerichtet wird.
     
    Du hättest das wie Annie Wilkes in «Misery» sofort bemerkt, wenn der Pinguin 15 Grad in die andere Richtung geguckt hätte?
     
Sofort! Meine Tochter und Oli, die hassen mich dafür. Ich merke sofort, wenn jemand im Zimmer war. Ich bin aber auch ein sehr visueller Typ. Ich merke mir auch jetzt wieder, wo alles bei euch im Regal steht. Ich habe sofort gesehen, dass die Krone, als ich das letzte Mal da war, nicht da war.
     
    Na gut, die ist ja auch nicht wirklich zu übersehen. Liebe Lesenation, wir sprechen von einem 1,20 Meter mal 1,20 Meter großen Bild.
     
(Lacht.) Ja, gut, nicht gerade dezent, aber, ich meine, diese ganze Wand ist nicht gerade dezent … Nein, aber wenn ich nach Hause komme, dann ist mein Kopf meistens so voll. Ich brauche dann Luft. Ich will mich hinsetzen und nicht darüber nachdenken: «Ich muss da noch aufräumen. Und da auch. Und da müsste ich das noch wegbringen. Und das Kissen muss genäht oder gereinigt werden!» Das hasse ich. Ich will mich hinsetzen und Frieden haben. Und wenn dann meine Augen über die Einrichtung wandern und ich denke: «Ach, guck mal, wie schön alles ist!», dann habe ich meine Ruhe.
     
    Bist du jemand, der sich schnell vor etwas ekelt?
     
Nein, mir ist nichts Menschliches fremd.
     
    Du bist ja viel auf Reisen und musst die Koffer dafür packen. Gibt es da irgendwas Originelles?
     
Ja, ich hatte früher die Lutschmunda, meine alte Stoff-Ente. Die musste immer obendrauf in den Koffer und hat auf den Koffer und alle Sachen darin aufgepasst. Die wurde aber auch irgendwann mal abgeschafft.
     
    Was hat sie in Rente geschickt?
     
Die ist auch der «Brikettreduktion» zum Opfer gefallen, als ich sagte: «Nein, jetzt ist aber mal gut mit all den abergläubischen Ritualen!» Wenn ich früher Lutschmunda nicht im Koffer hatte, war ich auf der ganzen Reise verspannt. Wenn die nicht unten im Flieger mitflog, habe ich gedacht: «Boa, der Koffer springt auf! Oh Gott, der Koffer! Wenn der mal gut ankommt!» Lutschmunda fristet jetzt ihr Dasein auf dem Kleiderschrank und wird auch öfter mal gewaschen, aber sie hat keinen Kofferdienst mehr.
     
    Ich finde das süß!
     
    Lutschmunda ist eine platte Ente?
     
So eine platte Stoff-Ente, die hat so einen platten Schnabel. Wenn ihr sie seht, wisst ihr, warum die so heißt.
     
    Da könnte ich jetzt vielleicht zum Abschluss auch eine Klatsche von mir zum Besten geben: Ich könnte meinen Bär PETZI nicht im Koffer transportieren, weil ich glaube, er erstickt. Ich muss ihn mit bei mir haben. Und das habe ich dann auch irgendwann nicht mehr getan, weil ich Angst hatte, im Flieger kippt der Tomatensaft über PETZI. Und dann ist PETZI am Ende. Den kann ich nämlich nicht mehr in die Waschmaschine stecken und das NASA-Programm machen. Er hat schon zu viele Haare verloren. Das war allen Ernstes der Grund dafür, warum PETZI nicht mit nach Hawaii durfte. Unter anderem dachte ich, wenn wir mit dem Flieger abstürzen, ich im Meer strample, und der PETZI dümpelt auf ’ner Welle an mir vorbei, würde ich eher versuchen, PETZIS Leben zu retten als mein eigenes.
     
    Und warum werde ich nicht gerettet?
     
Wahrscheinlich, weil du wieder so laut Wasser geschluckt hast!

Gayle Tufts
    «Open that fucking window!»
    Gayle Tufts kam am 17. Juni 1960 in Brockton, Massachusetts, zur Welt. Im zarten Alter von 18 Jahren begann sie ihre vierjährige Ausbildung am «New York University’s Experimental Theater Wing». Apropos «Wing»: Wir haben nicht die leiseste Ahnung, in welchen Fächern Gayle dort unterrichtet wurde. Wir sind uns allerdings beide darin einig, dass ihr dort unter anderem gelehrt wurde, ihre talentierten Flügel zu spreizen und zu einer großartigen Karriere als Entertainerin abzuheben. Danke, dass sie ihre Flügel bereits 1984 über Deutschland hat kreisen lassen und nochmals danke, dass ihre Flügel sie im Jahr 1991 in Berlin haben landen lassen, wo sie ihr Nest gebaut hat.
    Gayle Tufts ist uns in beruflichen Zusammenhängen schon häufiger über den Weg gelaufen, aber auf privater Ebene fieberten wir einer Premiere entgegen. An einem milden

Weitere Kostenlose Bücher