Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
mich irgendjemand erkennt. Ich kann ja auch nach einem Auftritt ungeschminkt ins Publikum gehen, und die meisten erkennen mich nicht.
Wenn du dich als Olivia aufbrezelst, gibt es da Schmink-Rituale? Musst du mit dem rechten oder linken Auge zuerst anfangen?
Nein. Ich muss es aber gemütlich haben. Ich brauche Musik, meinen traditionellen Kaffee und meine Tageslichtlampe. Die Tageslichtlampe ist sowieso unverzichtbar, weil ich hier wie so eine Fledermaus lebe. Nachts arbeite und tagsüber im Bett liege. Meine Tageslichtdosis kriege ich quasi beim Schminken. Das ist doch praktisch. Schminken ist bei mir eine Art Meditation. Das läuft ja alles von selber, man kann sich auf gewisse Dinge schon mal vorbereiten. Das ist Zeit, die sehr wichtig und sehr angenehm ist. Manchmal nervt die Rumpinselei. Aber wie andere Leute zur Beruhigung sticken, kann ich stundenlang an mir rumschminken.
Und deine Outfits?
Ich habe einen Kostümfimmel. Ich gebe ja auch nichts weg. Ich sammle das Ganze. Ich habe mittlerweile eine Zweitwohnung nur für Kostüme.
Weißt du noch von jedem Fummel, wo und wann du den getragen hast?
Ja, klar. Manchmal komme ich ein bisschen durcheinander, aber im Grunde genommen weiß ich das.
Und ist das wie bei Queen Lisbeth II.? Du darfst nicht zweimal dasselbe anziehen?
Nein, das geht nicht. Manchmal sind die Kostüme so alt, dass sie wieder neu kombiniert werden können.
Sammelst du noch andere Dinge außer Kostüme?
Kostüme und Köfferchen, das reicht mir.
Wie viele Köfferchen hast du?
Hundert.
Hundert?!
Ja, mindestens. Eher mehr.
Bist du in der Lage und gewillt, etwas zu verleihen?
Normalerweise wird so etwas nicht verliehen. Das mache ich nur bei ganz wenigen Leuten. Eigentlich gar nicht. Das ist zu intim. Das sind ja Heiligtümer für mich.
Wie ist denn dein Verhältnis zu Tieren?
Das ist super. Aber alles, was mehr als vier Beine hat, finde ich seltsam.
Du würdest aber selber keinen Hund haben wollen?
Einen Hund zu haben ist mein großer Traum! Aber kann ich ja nicht, weil ich keine Zeit habe für einen Hund. Wenn ihr mich nach meinem größten Traum fragen würdet, wäre das ein Hund! Im Schlaf träume ich sogar davon, dass ich einen Hund habe. Ich bin mit Hunden aufgewachsen. Ich hatte früher einen Yorkshire, den ich mal als Kind mit ’nem Barttrimmer gestutzt habe. Der hieß «Schnitzel».
Warum hast du Schnitzel rasiert?
Wir haben am Wald gewohnt. Wenn der aus dem Wald kam, hing alles Mögliche in den langen Haaren. Außerdem sah der so viel lustiger aus.
Die Kopfhaare hast du stehen lassen?
Ja, ich habe den auf Löwen gebrasselt. Der sah super aus. Da hatten alle Spaß, und Schnitzel fühlte sich wohl. Der konnte überall rumrennen damit.
Und im Winter?
Ja, im Winter haben wir das Fell ein bisschen länger gelassen.
Ich dachte, er hätte Mäntelchen bekommen.
Nein, das ist mir zu blöd. Das mache ich nicht. Ich finde, die Mäntel sind Tierquälerei.
Sehe ich genauso. Hast du denn Stofftiere zu Hause?
Nein. Einen richtig großen Hund hätte ich gerne.
Was sollte es denn für eine Rasse sein?
Weiß ich nicht, so ein Dalmatiner, von der Größe her. Oder so einen Labrador finde ich auch süß, aber die sind schon wieder ein bisschen zu groß.
Wie groß bist du nochmal?
Zwei Meter, ohne Dekoration. Mit Deko ein bisschen größer.
Mit Pumps sind es 2 Meter 14?
Ja.
Hast du eigentlich Lampenfieber?
Lampenfieber habe ich extrem. Das ist für mich einerseits wichtig, dieser Adrenalinschub, aber manchmal geht’s mir auch auf den Keks. Selbst bei Radio-Interviews bin ich vorher komplett nervös.
Willkommen im Club. Hast du irgendeinen Trick, wie du das in den Griff kriegst?
Ja, eine Atemtechnik habe ich. Langsam atmen, konzentrieren und die paar Rituale … ich kriege das durch das Schminken schon in den Griff, dass da vorher so eine Ruhephase ist. Ich kann Barbra Streisand verstehen, dass die keine Konzerte mehr macht, weil sie so aufgeregt ist.
Ich sage seit 20 Jahren, dass ich Barbra Streisand verstehe! Wobei das bei der auch dieser Perfektionismus-Knebel ist. Die Angst vorm Blackout. Würdest du sagen, du bist ein Perfektionist?
Ja. Ich bin auch sehr selbstkritisch.
Bist du denn auch ein Kontrolletti?
Nein, das bin ich eigentlich nicht.
Du hast nicht diese Klatsche, dass du fünfmal hochrennen
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