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Deserteure (Orion 04)

Deserteure (Orion 04)

Titel: Deserteure (Orion 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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aufgeregt.
    »Nicht mehr lange!«

 
11
     
    Irgendwann hatte einer von ihnen einen Blick auf den Entfernungsmesser geworfen, der mit der komplizierten Anlage des Fahrtschreibers gekoppelt war. Er zeigte eine erstaunliche Entfernung an.
    451 Parsek.
    Ein Parsek entfernt von der Zone, die relativen Schutz bedeutete, von der Grenze der neunhundert Parsek durchmessenden Raumkugel, in deren Mittelpunkt die Erde stand. Die Erde, die bereits einen Störversuch und eine akute Bedrohung der Fremden hinter sich hatte. Beide Male hatte Cliff McLane eingreifen können – beide Male war das Verhängnis nur knapp an ihm und der Erde vorbeigegangen. Und das drittemal schien es nicht mehr weiterzugehen. Ein lautloser, erbitterter Kampf tobte zwischen den Schiffen, die sich jetzt im normalen, dreidimensionalen Raum bewegten.
    Neunzehn fremde Schiffe gegen die ORION.
    Der Overkill-Projektor war nur in sehr geringem Maße schwenkbar; daher mußte Cliff das Schiff in eine Position steuern, die Mario de Monti ein genaues und sicheres Zielen ermöglichte.
    McLane brüllte hinüber zu Atan:
    »Atan – gibt deine Radarechos in den Kampfstand auf die Schirme Marios!«
    Blitzschnell legte Shubashi eine Leitung um.
    »Mario – verstehst du mich?«
    »Tadellos.«
    McLane sah auf seinen beiden Monitoren das Bild der neunzehn Körper, die sich der ORION bedrohlich genähert hatten. Gleichzeitig sahen dieses Bild Atan und jetzt auch Mario. Mario selbst blickte durch seine Zieleinrichtung hinaus in den Raum.
    »Ich bringe das Schiff hintereinander in die günstigsten Positionen. Von links nach rechts! Schußfeld frei für Overkill auf die feindlichen Flugkörper.«
    McLane verglich seine Informationen und hielt dann die Bewegung der ORION um ihre senkrechte Achse an.
    »Jetzt!«
    Zwei Schiffe gerieten in das vernichtende Feld des Overkill. Sie verschwanden aus dem All. Spurlos. Ohne Blitz, ohne Rauch und ohne sichtbare Zeichen der Zerstörung. Sie wurden im Bruchteil einer Sekunde ausgelöscht.
    Tamara rief:
    »Cliff – sie haben zwischen sich und uns ein Kraftfeld errichtet. Ich habe es angemessen.«
    Cliff brachte die ORION in eine andere Position und sah hinauf in das Gesicht Hasso Sigbjörnsons.
    »Hasso – verstärke unseren eigenen Schirm, soweit es geht. Wir brauchen nur noch Minuten, dann können die Projektoren durchschmoren.«
    Mario feuerte erneut und hatte Glück.
    Weitere Punkte verschwanden von den Schirmen.
    Viel hätte nicht gefehlt, und das waghalsige Manöver McLanes hätte eine Kollision herbeigeführt; er schraubte plötzlich das Schiff hoch, bewegte es um beide Achsen und beschleunigte weiter. Sie fegten haarscharf an einem feindlichen Schiff vorbei und gewannen Raum.
    Dann hörte die Bewegung auf – Mario konnte wieder frei zielen.
    Wieder ertönte der knirschende Ton, ein Geräusch, das an den Nerven zerrte wie ein stählerner Haken.
    Dicht neben Tamaras Gesicht zerplatzte eine Bildscheibe. Für Sekunden verdunkelten die austretenden Gase einen Teil der Kommandokanzel, dann saugten die Turbinen das Gas ab.
    »Sie verwenden Disruptorstrahlen gegen unseren Schirm!« stöhnte Tamara. »Die Absorber schmelzen. Wir werden pausenlos getroffen.«
    Cliff behielt einen klaren Kopf.
    Er sah schnell auf Sherkoff, der sich in seinem Sessel festklammerte und mit bleichem Gesicht die Vorgänge betrachtete. Dann richtete er seine Augen auf die Monitoren und sah, in welchem Maß Mario die feindlichen Schiffe vernichtete.
    »Wir treffen ebenfalls pausenlos!« rief er.
    Cliff manövrierte das Schiff so geschickt, daß jeder einzelne Schuß ein Treffer war. Marios Gerät baute in wechselnder Entfernung ein Feld in einer ebenfalls wechselnden Form auf, in das die Schiffe hineinflogen oder in dem sie gefangen waren. Der nächste auslösende Knopfdruck aktivierte das Overkillfeld.
    Aus vier Flugkörpern richteten sich jetzt Strahlen auf die ORION.
    Lange, schlanke Lichtfinger.
    Sie kreuzten sich, strichen durch den Raum und huschten dicht über das Schiff hinweg. Cliff wußte, daß es nur eine Frage von wenigen Sekunden war, ob diese vernichtenden Lichtbalken trafen. Das bedeutete das Ende des Kampfes für sein Schiff.
    Er tauchte noch einmal weg, strapazierte die Maschinen des Unterschiffs und hielt dann in der Drehbewegung inne.
    Mario löste das Feld aus.
    Die vier Punkte waren nicht mehr auf dem Schirm. Die Lichtstrahlen erloschen, als habe man sie abgeschnitten.
    Cliff lehnte sich zurück.
    »Knapp«, murmelte er und wischte sich den

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