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Deutsche Geschichte

Deutsche Geschichte

Titel: Deutsche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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Blockade nach Berlin, 88 alliierte Flieger verloren dabei ihr Leben. Ein Denkmal vor dem Flughafen Tempelhof – „Hungerkralle“ genannt – erinnert an sie und ihren selbstlosen Einsatz.

Begeistert begrüßten die Berliner die „Rosinenbomber“, wie sie die Transportflugzeuge nannten, die während der Blockade 1948/49 die Stadt versorgten
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    (c) dpa/Picture-Alliance, Frankfurt: S.

Neues Geld
Währungsreform (1948) und wirtschaftlicher Aufschwung
    Sollte sich die deutsche Wirtschaft nach dem Zusammenbruch von 1945 erholen, musste das Verhältnis von Warenangebot und Geldmenge wieder in Balance gebracht werden. Das Dritte Reich hatte den Krieg nämlich mittels Notenpresse und zurückgestauter Inflation finanziert. Das Geld verlor nach Ende des Staates rapide an Wert, die Waren verschwanden vom Markt und tauchten vielfach überteuert auf dem Schwarzmarkt (Kasten) wieder auf. Da eine gesamtdeutsche Lösung des Problems nicht gelang, stellten sich die westlichen Siegermächte auf eine Währungsreform in ihren Zonen ein und begannen im Oktober 1947 mit dem Druck neuen Geldes in den USA, das in Geheimtransporten nach Frankfurt gebracht wurde. Eine deutsche Expertenkommission erarbeitete seit 20.4.1948 die Details für die Geldausgabe. Der Termin dafür blieb bis zuletzt geheim; erst zwei Tage vor dem Stichtag des 20.6.1948 wurde er veröffentlicht. An diesem Sonntag erhielten den Bewohner der Westzonen ein Kopfgeld von 40 Deutschen Mark (DM), wie die neue Währung hieß, im August folgten noch einmal DM 20.- für jeden. Die Gehälter und Renten liefen im Verhältnis 1:1 weiter, Guthaben wurden im Verhältnis 100 RM : 6,50 DM umgestellt. Während damit die Sparer schwere Einbußen hinnehmen mussten, wurden Eigentümer von Immobilien, Anlagen oder Wertgegenständen bevorzugt, was insbesondere die Flüchtlinge noch einmal empfindlich traf. Spätere Korrekturen – z.B. durch das Altsparergesetz von 1953 – linderten das kaum. Alle aber profitierten vom schlagartigen Aufschwung der Wirtschaft nach der Währungsreform.
Kaum Aufschwung im Osten
    Das neue Geld teilte Deutschland endgültig, denn zum einen zogen die Sowjets in ihrer Zone mit einer eigenen Geldumstellung nach, zum anderen blieb im Osten der Aufschwung weitgehend aus. Das Wohlstandsgefälle von West nach Ost bedrohte die politische Stabilität der sowjetischen Besatzungszone und verschärfte die Konfrontation der Blöcke. Sie war in Berlin am deutlichsten spürbar, weil dort die Kommandanten der Westsektoren die westliche Währungsreform übernahmen und die östliche Umstellung zurückwiesen. Sie ähnelte zwar den westlichen Maßnahmen, doch begünstigte sie die kleinen Anleger, behielt Altschulden 1:1 bei und wandelte größere Guthaben der Privatwirtschaft in eine Ablösungsanleihe um. Dadurch wurde den Unternehmern im Sinne der geplanten Sozialisierung der Handlungsspielraum genommen und die Produktion gehemmt.
    Schwarzmarkt
    Die Rationierung von Waren bei Warenknappheit in Notzeiten und gleichzeitigem Geldüberhang ruft stets erfindungsreiche Händler auf den Plan, die die begehrten Güter „organisieren“ und zu weit überhöhten Preisen unter der Hand verkaufen. Ansätze eines solchen schwarzen Markts bildeten sich schon im Krieg und entwickelten sich in der Not der ersten Nachkriegszeit zu einer regelrechten Schattenwirtschaft, in der amerikanische Zigaretten die Leitwährung wurden. Die Schwarzmarktzeit war gekennzeichnet von Razzien, großangelegten Raubzügen, schnell wachsenden Vermögen von Schiebern, Ausplünderung der Flüchtlinge, Hamsterfahrten aufs Land zur Ergatterung von Lebensmitteln, florierendem Tauschhandel, Prostitution und wachsender (Beschaffungs-)Kriminalität. Versuche der Besatzungsbehörden und deutscher Stellen zur Eindämmung oder Austrocknung des Schwarzmarkts blieben solange erfolglos, wie Angebot und Nachfrage in krassem Missverhältnis standen. Erst mit der Geldabschöpfung durch die Währungsreform 1948 setzte sich wieder der reguläre Markt durch
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Zwei solche Scheine erhielt jeder Westdeutsche am 20. Juni 1948; im September bekamen alle einen weiteren. Wie durch Zauberhand gab es plötzlich Waren aller Art, die vorher wie vom Markt gefegt gewesen waren
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    (c) akg, Berlin: S.

Zwei deutsche Staaten
BRD unter Adenauer, DDR unter Pieck und Grotewohl (1949)
    In den Ländern der Westzonen (außer dem Saarland, das noch bis 1955 unter französischer Verwaltung stand) gab es schon demokratisch gewählte Regierungen. Noch

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