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Deutsche Geschichte

Deutsche Geschichte

Titel: Deutsche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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Ostdeutschen zum Verlassen der Heimat gezwungen worden und das unter Umständen, die den barbarischen Methoden der deutschen Besatzer in den Ländern Europas kaum nachstanden.
    „Wilhelm Gustloff“
    Ursprünglich sollte es Hitlers Namen tragen, doch nach der Ermordung des Schweizer NSAktivisten Gustloff wurde das neue Fahrgastschiff der „Flotte des Friedens“ von KdF beim Stapellauf am 5.7.1937 nach diesem benannt. Die „Wilhelm Gustloff“ hatte 25 484 BRT, war 208,5 m lang und 23,5 m breit und bot mit ihren 10 Decks 417 Mann Besatzung und 1465 Passagieren Platz. Sie machte einige Kreuzfahrten und holte 1939 die Soldaten der Legion Condor nach Ende des Spanischen Bürgerkriegs zurück. Nach Kriegsausbruch wurde die „Gustloff“ als Lazarettschiff eingesetzt und lag seit 1940 als Kasernenschiff in Gotenhafen (Gdingen). Trotz der Beschädigung durch Bombentreffer konnte das Schiff am 30.1.1945 mit 4974 Flüchtlingen und 1626 Soldaten und Besatzungsmitgliedern an Bord bei minus 18 Grad nach Kiel auslaufen. Um 21.08 Uhr von 3 Torpedos des sowjetischen U-Boots S 13 getroffen, sank die „Gustloff“ innerhalb von 62 Minuten vor Stolpmünde. 5348 Menschen kamen in der eisigen See ums Leben, 1252 wurden gerettet
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Millionen zogen in den Westen
    Von den insgesamt 19,7 Millionen Deutschen östlich der Oder-Neiße-Linie und in Ost- und Südosteuropa, kamen bis 1950 fast 12 Millionen nach Westdeutschland und 4,4 Millionen in die DDR (von wo sie meist als Sowjetzonenflüchtlinge nach Westen weiterzogen). Sie hatten fast ihre gesamte Habe verloren; 2 Millionen verloren auch ihr Leben während der Vertreibung, in der sich aufgestauter Hass entlud, aber auch planmäßig mit tödlicher Brutalität zur Abschreckung von Rückkehrwilligen vorgegangen wurde. In der Bundesrepublik erhielten die Vertriebenen durch Gesetz vom 19.5.1953 einen besonderen Rechtsstatus und Hilfen nach dem am 14.8.1952 erlassenen Lastenausgleichsgesetz; sie hatten schon 1950 in einer „Charta der Heimatvertriebenen“ ausdrücklich auf Vergeltung verzichtet. Politisch bildeten sie dennoch lange ein Störpotenzial.

In endlosen Trecks flohen die Menschen 1945 aus dem deutschen Osten. Wer einen Platz auf einem Wagen ergattern konnte, war noch gut dran. Die meisten marschierten Hunderte von Kilometern zu Fuß, wurden von russischen Panzern überholt, erfroren oder blieben am Wegesrand sterbend liegen
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    (c) dpa/Picture-Alliance, Frankfurt: S.

Totale Niederlage im Totalen Krieg
Die bedingungslose Kapitulation am 8. Mai 1945
    Ziel Berlin: Im Januar 1943 stimmten in Casablanca US-Präsident Roosevelt und der britische Premierminister Churchill ihr weiteres militärisches und politisches Vorgehen gegen die Achsenmächte ab. Am 24.1.1943 verkündete Roosevelt, Ziel der alliierten Kriegführung sei die „Bedingungslose Kapitulation“ (Unconditional Surrender) der Gegner, also nicht nur die militärische Übergabe, sondern auch die staatlich-politische Kapitulation. Dass ein jahrhundertealter Staat, ja eine einstige Großmacht zur Selbstaufgabe gezwungen werden sollte, war ohne Beispiel. Stalin, der wegen des Endkampfes um Stalingrad an der Konferenz nicht hatte teilnehmen können, stimmte diesem Kriegsziel am 1.5.1943 ausdrücklich zu, wich aber bei der Eroberung der deutschen Satellitenstaaten Rumänien, Bulgarien u.a. ebenso davon ab wie die Westmächte beim Ausscheiden Italiens aus dem Krieg.
    Potsdamer Abkommen
    Das Abschlusskommuniqué der Konferenz der Regierungschefs der „Großen Drei“ USA (Truman), UdSSR (Stalin) und Großbritannien (Churchill, später Attlee) in Potsdam vom 17.7. bis 2.8.1945 hatte Vertragscharakter: Es regelte die Behandlung des besiegten Deutschlands und bestimmte: 1. Entmilitarisierung; 2. Auflösung der NSDAP und Entfernung aller ihrer Mitglieder aus öffentlichen Ämtern, Aburteilung der Kriegsverbrecher; 3. Demokratisierung; 4. Dezentralisierung der deutschen Verwaltung. – Wirtschaftliche Beschlüsse: 1. Verbot der Rüstungsproduktion; 2. Demontage von Produktionsanlagen; 3. Förderung einer Friedensindustrie; 4. alliierte Kontrolle der Wirtschaft; 5. Wiederaufbau; 6. Behandlung Deutschlands als wirtschaftliche Einheit; 7. Entschädigungszahlungen. – Gebietsveränderungen (vorbehaltlich einer endgültigen friedensvertraglichen Regelung): 1. Übergabe von Nord-Ostpreußen an die UdSSR; 2. Unterstellung der anderen Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie unter polnische Verwaltung; 3. Ausweisung der deutschen

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