Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deutschland macht dicht (German Edition)

Deutschland macht dicht (German Edition)

Titel: Deutschland macht dicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Dath
Vom Netzwerk:
Leute wie aus dem Nichts auftauchten, die ihre Pfeile und Kugeln in eineRichtung abfeuerten, die zur Frankfurter Dachwirklichkeit quer stand und nicht recht zu erkennen war, und als eine dieser Personen – es war der Exausgestoßene, aber das wußten die drei Logenplatzinhaber nicht – Holbach und Professor Kilian aufforderte, »ein bißchen nach rechts« zu gehen, »damit wir hier weiterballern können«, wandte sich Schumpeter an Holbach und sagte: »Ich kann gar nicht hingucken. Es dreht mir den Magen um.«
    »Ein gutes Zeichen«, erklärte Holbach. »Die Topologie modelt sich offenbar neu, zwischen Jenseits und Diesseits. Es könnte ein Echo sein – vielleicht haben die Gegner von Monogenis Erfolg, oder werden ihn haben, und das wirft Effekte in beide Richtungen unserer Zeitdimension.« »Sie schlagen also vor, zu ... Sie formulieren, äh, eine Proposition derart, daß, wenn weil Sie also meinen, das das das hier«, erkundigte sich Hendriks Vater hoffnungsvoll, »ist im Sinne eines ... einem ... hat sich hinsichtlich als ... der Effekt von von von etwas, was erst noch passiert gewesen sein ... haben wird?«
    »Wenn ja, dann hoffe ich, daß es bald passiert«, sagte Holbach und deutete auf den Exteufel, weil er der erste der drei Treppenverteidiger war, den die Aktuatoren mit ihrem Gegenfeuer erwischten.
    Der Arme fiel die plötzlich leicht verdrehte, schraubengleich ins Dach des Redaktionsgebäudes gebohrte Treppe hinunter, oder hinauf, und wurde sofort unsichtbar.
    »Scheibenkleister!« fluchte die Exnuß. Der Exausgestoßene mußte lachen, während er sein vorletztes Projektil aus dem Rucksack unter Mühen in seine tarngrüne Riesenwaffe lud.
    »Was passiert, wenn die die andern Personen zwei ... beiden zwei Individuen ... auch noch ...?« sorgte sich Professor Kilian.
    »Dann sind, nehme ich an«, sagte Holbach, »wir dran.«

42.
Geld wird unwirsch
     
    Rosalie und Hendrik waren dem Geld noch nie persönlich begegnet.
    Sie kannten es nur als Zahlungsmittel der Gesellschaftsordnung, in der sie groß geworden waren. Trotzdem wußten sie sofort, wen sie vor sich hatten.
    Es war nicht leicht zu sagen, welchem Geschlecht die Gestalt im blauen Schlafrock mit den samtroten Pantoffeln angehörte, vielleicht dem der Neutren. Auch ihr Alter gab Rätsel auf, man bekam selbst bei längerem Hinsehen nicht heraus, ob sie mit der Zeit gealtert oder mit ihrer Jugend haushälterisch umgegangen war, damit sie ihr für alle Zeiten dienlich sei. Insektenhaft, asketisch wirkte das Wesen – und unverkennbar sehr in Rage: »Diese Deppen! Was stellt sie sich auch mitten rein, und das an diesem Punkt!«

    »Was ... ist denn passiert? Was meinen Sie?« rief Rosalie und fragte sich zugleich, ob es eigentlich das Richtige war, das Geld zu siezen, während Hendrik ihr einen Blick schenkte, der sagen sollte: Ich glaube, wir sollten es nicht auch noch auf uns aufmerksam machen, sondern lieber froh sein, wenn es uns nicht in der Luft zerreißt.
    »Passiert? Was passiert ist?« schrie das Geld, und die Schlagader am zerknitterten Schildkrötenhals schwoll mächtig an. »Meine Braut, ihr Schmierlappen, ist in dieLuft geflogen und kann sich nicht wieder zusammensetzen, weil sie im Moment der Explosion falsch in die zeitförmige Geodätische getreten ist, auf der dieser strohdumme Käse stand! Jetzt, liebe Mistkinder, geraten die Fragmente des Käses und die meiner Braut einander ständig in die Quere und ... Arrhh! Warum erkläre ich euch das überhaupt? Habt ihr vielleicht ein Hirn zum Denken? Habt ihr nicht! Grrraah!«
    Fast bekam Rosalie Mitleid, so außer sich vor Zorn und echter Verzweiflung war die Figur, womöglich den Tränen nahe.
    »Aber sind Sie nicht ... hier zuständig? Sind Sie nicht«, es kam ihr lachhaft vor, das auszusprechen, erstens, weil es sich komisch anhörte, und zweitens, weil es trotzdem offensichtlich war, »das Geld?«
    Das Wesen funkelte sie böse an, sog Luft durch geweitete Nasenlöcher, bebte und überlegte wohl, was es antworten sollte. Rosalie spürte, wie Hendrik, der sie immer noch festhielt, seine Armmuskeln spannte, und fand das fast lustig: süß, mein Held. Hoffentlich spielt er sich nicht gleich auf, sonst sind wir geliefert.
    »Das Geld?« schrillte das Geschrumpel mit sich überschlagender Stimme. »Das Geld? Freilich bin ich das Geld! Eine anthropomorphe Repräsentation davon jedenfalls, damit ich hier rumlaufen kann! Was glaubst du, wie ich Hilde Pinguin hätte ein Kind machen sollen, wenn ich

Weitere Kostenlose Bücher