Devil Riders 1 Herz im Sturm
von ihnen hatten das Bewusstsein wiedererlangt; sie wehrten sich gegen ihre Fesseln und fluchten in einer Sprache, die Gabriel nicht verstand Einer spuckte Ethan an.
Gabriel sah hinauf zur Decke. „Was, zum Teufel, machen die Frauen bloß? Wie lange dauert es denn, eine Tasche zu packen?“ Wieder zuckte Ethan die Achseln. „Frauen eben.“ Er nahm ein Buch zur Hand und roch daran. „Leder. Wundervolle Prägung.“ Andächtig strich er mit den Fingern über die Verzierung, ehe er das Buch vorsichtig wieder ins Regal stellte. Er blätterte ein paar weitere Bände durch, bis er merkte, dass Gabriel ihn beobachtete. „Keine Bilder.“ Er klappte sie zu. Rasch verstaute er alle Bücher im Regal und machte sich auf die Suche nach einem Besen.
Gabriel rückte die Bücher gerade zurecht, als die beiden Damen die Treppe herunterkamen.
„Das wurde aber auch Z... Ich meine, sind Sie fertig?“ Miss Tibthorpe hatte eine verblichene Reisetasche aus Gobelinstoff bei sich und Callie trug eine große abgedeckte Kiste. Gabriel nahm sie ihr ab. „Großer Gott!“, rief er aus. „Was ist denn da drin? Das wiegt ja fast eine Tonne!“
„Tibbys Sachen“, gab sie in einem Tonfall zurück, der verriet, wie dreist sie diese Frage fand.
Gabriel schmunzelte. Ein paar Minuten in der Gesellschaft ihrer Gouvernante, und sein Racheengel verwandelte sich wieder in ein schnippisches kleines Prinzesschen. Gabriel machte das nichts aus; er mochte sie so, wie sie war. Vorsichtig nahm er ihr die Pistolen ab und steckte sie in seine Taschen.
„Ich habe genug Sachen für ein paar Tage eingepackt“, erklärte Miss Tibthorpe, „aber ich mache mir Sorgen wegen meines Kätzchens. Ich kann es nirgends finden.“ Sie öffnete die Hintertür und rief nach ihm.
„Fahren Sie zum Gutshof, wir finden Ihre Katze schon“, teilte Gabriel ihr mit. „Wir machen hier jetzt nur noch sauber, dann ...“
„Das kann ich später selbst erledigen.“ Miss Tibthorpe sah zweifelnd von ihm zu Ethan, der mit dem Besen den Boden bearbeitete und hässliche Schlieren dabei hinterließ. Der Mann nahm sich in dieser femininen kleinen Hütte aus wie ein Elefant im Porzellanladen.
„Madam, wir haben das Durcheinander angerichtet, wir räumen es auch wieder auf - besser gesagt, ich räume auf. Ethan wird Sie beide zum Gutshof begleiten, und ich bringe diese Übeltäter zu den Behörden.“
„Nein, das dürfen Sie nicht! rief Callie entsetzt. „Ich will nicht, dass es zu einer Anzeige kommt.“
Gabriel runzelte die Stirn. Das gefiel ihm nicht. „Verbrechen sollten immer angezeigt werden. Alles andere öffnet der Anarchie Tür und Tor.“
„Wenn Sie anzeigen, dass Fremde in Tibbys Haus eingebrochen sind und sie gefangen gehalten haben, gibt es einen riesig Aufstand. Graf Anton muss hier irgendwo ganz in der Nähe sei Die Polizei wird mit ihm sprechen, Graf Anton findet heraus, ihn angezeigt hat und wo Sie wohnen - und dann weiß er auch wo ich bin.“
Er sah ihr in die Augen und erkannte Furcht und Entschlossenheit in ihrem Blick. „Also gut. Das widerspricht zwar all mein Instinkten, aber ich werde den Vorfall nicht melden.“ Er tröstete sich mit dem Gedanken, dass kein richtiger Mann dem Fleh dieser grünen Augen würde widerstehen können. „So, und nun los, machen Sie sich auf den Weg. Ich räume hier noch etwas au dann komme ich nach.“
„Was ist mit meinem Kätzchen? Es mag keine Männer“, erklärt Miss Tibthorpe und sah so aus, als teile sie die Ansichten ihr Kätzchens. „Es wird jetzt womöglich noch misstrauischer sein" nachdem dieser schreckliche Kerl es getreten hat!“
„Ich finde das verd... Ich finde das Kätzchen schon“, versicherte er ihr und versuchte, sich nichts von seiner Ungeduld anmerken zulassen.“ Er spähte zur Haustür hinaus, um sich zu vergewissern dass draußen alles in Ordnung war. „Katzen mögen mich, seien Sie unbesorgt. Ich komme allerdings viel besser zurecht, wenn ich weiß, dass Sie beide in Sicherheit sind.“
„Und Ihnen aus dem Weg“, fügte Callie so leise hinzu, dass nur Gabriel es hören konnte.
„ Genau. “ Er lächelte sie an, als wäre sie eine gelehrige Schülerin Sie warf ihm einen aufgebrachten Blick zu.
„Vom Zweispänner aus können Sie mich noch viel wütender ansehen“, sagte er. „Er ist höher.“ Er legte einen Arm um ihre Taille und drängte sie zur Tür.
„Ich kann sehr gut allein gehen“, murrte sie.
„Ja, aber werden Sie das auch tun? Das ist die Frage.“
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