Devil Riders 1 Herz im Sturm
wollte sie immer noch erwürgen.
Mehr denn je wollte er sie küssen.
Und am allermeisten wollte er sie in seinem Bett haben. Widerwillig wandte er den Blick von ihr ab. Hinter ihr stand eine kleine zierliche Frau, die einen Spaten über ihrem Kopf schwang! Auch sie sah sich im Zimmer um und ließ entgeistert den Spaten! sinken. „Mein Haus!“, rief sie aus. „Meine schönen Sachen!“ Alle folgten ihren Blicken. Zum ersten Mal wurde Gabriel sich der Verwüstung im Raum bewusst. Umgestürzte Möbel, zersplittertes Porzellan überall auf dem Fußboden, schief hängende Bilder, manche von ihnen unrettbar zerstört...
„Dafür ist keine Zeit“, teilte Ethan ihr mit und wandte sich an
Gabriel. „Sie sagte, es wären ursprünglich sieben Männer gewesen, also treiben sich noch mindestens drei da draußen herum.“ „Dann könnten sie jeden Moment zurückkommen“, vermutete Gabriel. „Miss Tibthorpe, Sie haben drei Minuten Zeit, eine Tasche zu packen, danach werden Sie beiden Damen das Haus verlassen. Hier ist es nicht mehr sicher für Sie.“
„Ich würde lieber hier bleiben und mein Haus verteidigen“, erklärte Miss Tibthorpe spitz. „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.“ „Ja, und ich werde ihr dabei helfen.“ Callie trat einen Schritt vor. „Nein, das werden Sie nicht“, widersprach Gabriel. „Miss Tibthorpe ist eine sehr vernünftige Frau, sie versteht bestimmt, in welche Gefahr sie Sie dadurch bringen würde. Und das will sie gewiss nicht.“
„Aber ich bin der Grund, warum es überhaupt zu dieser Gefahr gekommen ist. Die Männer sind hinter mir her.“
„Genau“, bestätigte Gabriel. „Und deshalb müssen Sie beide sofort von hier verschwinden.“
Tibby dachte über seine Worte nach und sah dann ihre Freundin an. „Er hat recht“, gab sie nach. „Deine Sicherheit ist jetzt wichtiger als mein Hab und Gut.“ Sie eilte die Treppe hinauf.
Gabriel drehte sich zu seiner grünäugigen Nervensäge um. „Sie fahren jetzt auf dem schnellsten Weg zum Gutshof; Sie kehren auf gar keinen Fall um, und Sie nehmen die Pistolen mit. Das ist ein Befehl, haben Sie verstanden?“
„Ja, aber ...“ Sie öffnete ihren entzückenden Mund, und Gabriel fiel nur eine Möglichkeit ein, ihn zu verschließen. Doch das hier war weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt.
„Widersprechen Siemirnicht!“, brauste er auf. „Das ist ein Befehlt"
„Ja, aber wir sind hier nicht in der Armee, und ich nehme von keinem Mann Befehle entgegen“, entgegnete sie liebenswürdig. Doch ehe er etwas darauf erwidern konnte, fuhr sie bereits fort: „Ich tue es trotzdem, weil ich es für das Vernünftigste halte, aber was ich sagen wollte, ist... “
„Sagen Sie nichts weiter, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist!“, grollte er.
Sie sah ihn nachdenklich an und öffnete den Mund, um weiterzusprechen.
„Oder Ihr guter Ruf“, ergänzte er und starrte vielsagend auf ihren Mund.
Er klappte zu, beinahe hörbar, und bildete einen missbilligenden den Strich.
Dieser Mund ist noch mein Untergang, dachte Gabriel. Wortlos drehte sie sich um und stieg hoch erhobenen Hauptes die Treppe hinauf; eine Königin, die ihren Kleinbauern entließ Ihre entzückend gerundete Kehrseite wiegte sich bei jedem Schritt Sobald Callie verschwunden war, merkte Gabriel, dass Ethan ihn mit einem breiten, wissenden Grinsen beobachtete.
„Stehen Sie nicht so dumm herum“, fuhr Gabriel ihn gereizt an „Räumen wir hier lieber ein wenig auf.“
Ethan nickte und fing an, ein paar umgestürzte Möbelstücke wieder aufzurichten. „Sie hat sich wirklich viel Mühe gegeben ihr Häuschen hübsch einzurichten. Und halten Sie Ausschau nach ihrem Kätzchen, sie machte sich große Sorgen darum.“ Er schüttelte sich. „Ich persönlich kann Katzen nicht ausstehen. Sie bringen mich immer zum Niesen.“
Gabriel sah sich um und erkannte, dass Ethan recht hatte. Unter dem zerschmetterten Porzellan, den Erdkrümeln, Geranienüberresten und dem Blut war der Holzfußboden frisch gebohnert und duftete nach Bienenwachs. Überall gab es verspielte, typisch weibliche Accessoires wie Gardinen, Ziergegenstände, handgeknüpfte Läufer und gerahmte Aquarelle, die alle verschoben, umgekippt oder gänzlich ruiniert waren. Gabriel war das gar nicht aufgefallen, Ethan hingegen schon - interessant.
Sie machten sich so gut es ging ans Aufräumen. Zuerst trugen sie die Gefangenen durch die Hintertür aus dem Haus. Drei
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