Devil Riders 1 Herz im Sturm
Gabriel schob sie nach draußen. „Ethan, begleiten Sie bitte Miss Tibthorpe“, befahl er über seine Schulter hinweg. „Und jetzt los!“ „Sie brauchen mich deswegen nicht zu schubsen!“, begehrte Callie auf.
„Oh doch. Sehen Sie es einfach nicht als Schubsen, sondern als liebevollen Nachdruck.“ Er führte sie zum Zweispänner, verstaute die Kiste und hob Callie auf den Kutschbock. Ethan verfuhr mit Miss Tibthorpe ebenso und setzte sich dann zwischen die beiden Damen. Gabriel drückte ihm die Pistolen in die Hand. „Sie wissen, was Sie zu tun haben.“
„Wir auch“, bemerkte Callie und schürzte die Lippen.
„Ja, das habe ich schon einmal gehört.“ Gabriel versetzte einem Grauen einen Klaps auf die Kruppe.
Er sah ihnen nach, bis sie außer Sichtweite waren. Niemand folgte ihnen. Gabriel konnte allmählich wieder normal atmen. Er hatte an diesem Nachmittag gegen vier Männer gekämpft und war nicht in die Knie gegangen, aber sie hatte ihm einen Schlag versetzt, der ihm den Boden unter den Füßen weggezogen hatte.
Die Art, wie sie zurückgekommen und ins Zimmer gestürmt war, mit gezückten Pistolen. Um ihm beizustehen. Ihm. Sie hatte sich in Gefahr begeben, um einen Mann zu retten, der durchaus in der Lage war, sich selbst zu verteidigen. Immerhin hatte er acht Kriegsjahre überlebt.
Verrückte Frau. Sie hatte keine Ahnung, wie es zwischen Männern und Frauen eigentlich sein sollte. Er war derjenige, der sie beschützen musste, nicht anders herum.
Gabriel sah nach den Männern an der Hintertür. Sie waren immer noch bewusstlos. Am liebsten hätte er die feigen Schurken der Polizei übergeben, aber er hatte Callie versprochen, es nicht zu tun. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er sich von etwas abbringen lassen, was er für das Richtige hielt.
Er überprüfte die Hütte. Türen und Fenster hatten Schaden genommen. Gleich morgen würde er einen Mann herschicken, um die nötigen Reparaturen vornehmen zu lassen. Er rückte ein paar Läufer und Bilder zurecht.
Es ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Keine Frau hatte jemals versucht, ihn zu beschützen.
Er hatte keine Ahnung, wie er damit umgehen sollte.
Sie kannte ihn erst einen Tag - weniger als einen Tag.
Er vernahm ein Geräusch hinter sich und fuhr herum. Nichts. Dann bemerkte er eine Bewegung unter der Küchenanrichte. Er bückte sich und sah einen großen, alten, hässlichen Kater, der ihn aus nur einem gesunden Auge argwöhnisch anstarrte.
„Du kannst unmöglich ihr liebes kleines Kätzchen sein“, sagte Gabriel zu ihm. „Man sollte dich eigentlich Zyklop nennen.“
Der Kater beäugte ihn stumm. Nur der traurige Rest seines abgebissenen Schwanzes zuckte wütend. Dennoch schien sich das Tier vollkommen zu Hause zu fühlen.
„Na, dann komm, du alter Haudegen.“ Gabriel fasste unter Anrichte, um den Kater hervorzuholen, doch der schlug mit d Krallen nach ihm. Gabriel fluchte und saugte an seiner zerkratzte Hand. Er wickelte sich ein Taschentuch dar um und versuchte er erneut, wobei er beruhigend auf das Tier einsprach. Das Tasche tuch wurde zerfetzt, und Gabriel trug noch mehr Kratzer davon „Hör mal, du hässlicher alter Teufel, ich tue dir doch nichts! Ich will dieser armen verblendeten Frau doch nur ihr süßes kleines Kätzchen zurückbringen!“
„Wo ist die Prinzessin?“, ertönte eine Stimme über ihm, und dann schien Gabriels Kopf vor Schmerz auseinanderzubersten. „Prinzessin? Was für eine Prinzessin?“, wiederholte er benommen. Ein Stiefel traf ihn hart in die Seite, und er krümmte sich schmerzerfüllt zusammen, seine eigene Dummheit verfluchend. Mindestens drei Männer beugten sich über ihn. Er hatte zur Hälfte unter der Anrichte gesteckt und sich von ihnen überrumpeln lassen wie ein unbedarfter Grünschnabel.
Der Anführer in glänzenden schwarzen Reitstiefeln mit silberne Sporen schnauzte ihn an. „Vergeude meine Zeit nicht, Bauer! Ich will die Prinzessin und ihren Sohn!“
„Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Ich kenne kein Prinzessin.“ Gabriel wollte sich aufrichten, aber der Absatz eines Stiefels trat fest auf seine Hand. Der Schmerz war grauenvoll. „Sag uns, wo sie sind, sie und der Prinz!“
„Ich habe noch nie Prinzen und Prinzessinnen gesehen“, stieß Gabriel mühsam hervor. „Nur einmal den König, bevor er den Verstand verloren hat.“ Er wollte zu dem Sprecher aufsehen, aber ein Stiefel drückte seinen Kopf auf den Boden. Gabriel konnte sich nicht bewegen.
Der Stiefel
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