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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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baufällig ist. Auch deine Kräfte werden sich erst langsamer entwickeln, das vermute ich jedenfalls.“
    „Schade!“ Etwas enttäuscht war ich schon.
    Dann kamen die ersten Gedanken an die Zukunft.
    Ich wusste nicht, was ich gewonnen hatte, aber ich spürte umso mehr, was ich verloren hatte. Ich weinte und Damian hielt mich, streichelte mich und schwieg.
    „Ich werde das Haus nicht halten können“, schluchzte ich. „Nicht als Vampir.“
    „Wir werden sehen. Das musst du nicht jetzt entscheiden.“
    „Ich wollte Medizin studieren.“
    „Wir werden einen Weg finden. Bis dahin kannst du mit Charlotte arbeiten und von ihr lernen . Sie sucht dringend Unterstützung. “
    „Die Sonne auf meiner Haut spüren“, fuhr ich unbeirrt fort. Ich werde immer jünger aussehen, als ich bin und meinen Ausweis vorzeigen müssen.“
    „Nicht im Wilhelmina.“
    „Aber sonst überall.“
    „Du wirst jeden Türsteher verprügeln können. Ihm sein arrogantes Herz he r ausreißen. In etwa dreißig Jahren. Bis dahin werde ich dir aushelfen. So oft du willst.“
    Ich starrte ihn wütend an. Er zeigte ein vorsichtiges, banges Lächeln, und unter seinem forschenden Blick schluchzte ich, lachte und schluchzte schon wieder.
    „Es tut mir so unendlich leid, Charis.“
    Ich fühlte mich noch nicht dazu in der Lage, zu sprechen.
    „Ich habe natürlich daran gedacht“, fuhr Damian fort und stockte. „Ich habe davon geträumt, es zu tun, dich zu wandeln, aber nicht jetzt. Nicht so.“
    Er schien mal wieder zu glauben, dass er für all das hier, meine Wandlung und diesen ganzen Schlamassel, allein verantwortlich war. Typisch. Manches änderte sich nie. „Das weiß ich. Ich habe übrigens auch darüber nachgedacht“, fügte ich hinzu. „ Du hast es getan, um mich zu retten.“
    „Du hast mich auch gerettet . Bevor du gekommen bist, war ich wie tot. Erst du hast mich wieder lebendig gemacht.
    „Und du hast mich getötet.“ Ich seufzte. „Das passt ja.“
    Seine Betroffenheit zeigte mir, dass mein Spruch wohl etwas zu cool gewesen war. „Es ist gut“, sagte ich leise. „Wirklich. Du hast mir das zweite Leben g e schenkt. Ich hätte mich ja sowieso irgendwann entscheiden müssen. Ich habe es so gewollt. Ich würde mich wieder so entscheiden. Für dich. Immer.“
    Sein Blick verriet seine Unsicherheit. „Hast du immer noch nicht genug von mir? Wenn ich dich nicht ermutigt hätte, dich selbst zu verteidigen, wenn ich dir nicht das Messer gegeben hätte …“
    „Dann wäre ich längst vergewaltigt und tot. Richtig tot“, sagte ich ärgerlich. Du liebe Güte, so ein Blödsinn. Damian-Blödsinn. „Oder Martin hätte mich gewa n delt. Glaubst du, das wäre besser? Hat Andrej ihn inzwischen geschnappt? Oder Christian?“
    „Wenn es so wäre, wüsste ich es.“
    „Siehst du.“
    Damian ging nicht darauf ein. „Ich hätte dich nach Martins Flucht keinen M o ment allein lassen dürfen.“
    „Aber sie hatten mich an der Uni abgepasst. Ich hatte vergessen, dir zu sagen, dass Christian mich an meinem Geburtstag dort abgeholt hatte. Du hast es nicht gewusst. Wenn überhaupt jemand Schuld hat, dann bin ich es. Du konntest mich doch nicht einsperren, das hätte ich gar nicht zugelassen.“ Ich seufzte. „Und a u ßerdem war ich es, die unsere Vereinbarung nicht eingehalten hat. Ich hätte auf dich hören und vorsichtiger sein sollen, anstatt allein loszuziehen.“
    Damian sagte nichts und streichelte mein Haar.
    Das Blut, das durch seinen Körper strömte, war wie ein intensives Rauschen. Ich hatte Damians Geruch immer schon geliebt, selbst, als ich ihn nicht ausstehen konnte, nun schien er noch intensiver, absolut vollkommen.
    Zum ersten Mal fiel mir auf, wie gut ich trotz der Dunkelheit sehen konnte. S o gar besser, als vorher bei Helligkeit. Eigentlich war ich kurzsichtig, hatte aber w e der Brille noch Kontaktlinsen tragen wollen. Jetzt konnte ich winzige Details auf dem Gemälde an der Wand gegenüber erkennen. Viele. Zu viele. Reizüberflutung. Ich schloss die Augen und versuchte, all die Eindrücke auszusperren.
    Immerhin konnte ich die Augen einfach zumachen.
    Damian hielt mich fest. Ich verschmolz mit seiner Berührung, seiner Wärme, seinem Duft und fühlte, wie meine Anspannung nachließ .
    Bis erneut der Durst in mir anstieg. Mein Herz raste plötzlich wie verrückt. Mein Atem reichte nicht, um meinen Körper mit so viel Sauerstoff zu versorgen, wie er benötigte. Ich hörte, spürte das B l ut unter Damians Haut. Er

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