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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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schien nur noch aus lautem, fließendem Blut zu bestehen, das in langsamem Rhythmus durch seinen Körper getrieben wurde. Blut. Millionen Tropfen von Blut. Es machte mich verrückt.
    Damian schwieg, aber seine Umarmung wurde fester.
    „Bitte, Damian.“ Ich drehte mich und presste mein Gesicht an seine Brust. „Ich habe Durst.“
    Er erlaubte mir zu trinken, an seinem Hals, und ich wusste, dass er es genauso genoss, wie ich. Aber mein Durst ließ sich nicht stillen, wurde größer, stieg ins Unermessliche. Und ich wollte nicht nur Damians Blut, ich wollte ihn. Er trug mich ins Bett, legte sich meine Beine über die Schultern , drang langsam in mich ein, dann nahm er mich mit aller Kraft . I ch war so erregt, dass ich ihm den R ü cken zerkratzte, und er ließ es geschehen, bis wir gleichzeitig unseren Höhepunkt erreichten. Als es vorbei war, leckte ich über die Kratzer , bis sie verheilten . Prompt begann ich , die Wunden wieder zu öffnen.
    Er bat mich, es zu lassen.
    Ich mache weiter.
    Er stieß mich weg, schrie mich an, Befehl und Verbot trafen mich wie ein elektrischer Schlag, schockierten mich, schmerzten in meinem Körper und in meinem Kopf. Ich gehorchte und ließ von ihm ab, konnte nicht anders, weinte über mein Verlangen, meinen Mangel an Beherrschung, meine Gier nach Blut und nach ihm. Und d arüber, wie sehr ich ihm nun ausgeliefert war.
    Ich weinte über mich und über ihn. Über uns.
    „Es tut mir leid“, sagte ich.
    „Mir auch.“ Damian küsste, streichelte und tröstete mich. Ich blieb zitternd auf den Knien. Nahm seinen, meinen, unseren Geruch nach Blut und Sex in mir auf.
    Er war immer noch erregt. Ich drehte mich um. Hockte zwischen seinen Be i nen. Senkte meinen Mund tiefer.
    „Um Himmels Willen.“ Er rutschte hastig zurück. „Tu das nicht. Sonst könnte etwas geschehen, das du fast genauso bedauern wirst, wie ich. Du hast deine ne u en Zähne noch nicht unter Kontrolle.“
    Nicht nur meine Zähne.
    Damian hielt meine Lust auf Blut im Zaum, indem er die auf Sex weckte und unterstützte. Ich wusste, dass er sich immer zurückgehalten hatte, als ich noch ein Mensch war. Nun liebten wir uns mit kraftvolle r Wildheit , trieben uns immer wieder an, bis ich erschöpft war und glaubte, es nicht länger verkraften zu können.
    Endlich schlief ich. Ich war völlig erledigt.
     
    ***
     
    Damian hatte gewusst, dass es passieren würde, die Herrschaft des Blutes . D e n noch, diese s Aufg e be n je glicher Zurückhaltung, die reine Lust des Fleisches, der sich Charis nun hingab, erschrak und faszinierte ihn gleichermaßen. Der Sex mit Charis war vorher schon fantastisch gewesen, aber diese s verzehrende Feuer , mit der sie nun ihrer Leidenschaft folgte, war so intensiv, dass er sie umso mehr b e gehrte.
    Damian ließ sich davon anstecken und ebenfalls von seiner Lust beherrschen, und er herrschte über Charis , wie er es wollte. Sein Verlangen drohte mehr als einmal seinen Verstand auszulöschen. Bis die Ekstase endlich nachließ und ihre Bewegungen endlich weicher und nachgiebiger wurden.
    Plötzlich hatte er Julians Gesichtsausdruck vor Augen, als er ihn gebeten hatte, die Wandlung durchzuführen. Die Entschiedenheit seiner Weigerung mit dem Wissen, auf was er verzichtete : Blutrausch, grenzenlose Lust. Wenn Julian seiner Bitte nachgekommen wäre, hätte Julian dann statt seiner die gleichen Erfahrungen mit Charis gemacht? Und hätte er selbst später alles, was zwischen Julian und Charis passiert wäre, in ihrer Erinnerung lesen können?
    Er war dankbar, dass er das nie würde herausfinden müssen.
     
    ***
     
    Mein Blick suchte Damian. Er kam aus dem Bad und hatte geduscht. Ich betrac h tete ihn und setzte mich auf.
    „Charis, lass mich, bitte.“
    Wie um seinen Wunsch zu unterstreichen, band er sich ein Badetuch um seine Hüften. Ein schwacher Schutz, als hätte ich nicht schon jeden Zentimeter seines Körpers gesehen, angebetet und erforscht. Er drehte mir den Rücken zu, stieß das Fenster auf und schaute hinaus, sodass es mir unmöglich war, in seinem Gesicht zu lesen. Ich sah, wie seine Schultern bebten, aber nicht vor Kälte.
    Ich hatte ihn schon einmal so gesehen, diesmal wollte ich ihn nicht allein lassen. „Damian“, meinte ich sanft. Ich stellte mich hinter ihn , legte ihm vorsichtig die Arme um die Brust und schmiegte mich an an seinen Rücken .
    Ich spürte ein Riesendurcheinander von Gefühlen. Erleichterung. Ein Rest se i ner schlimmsten Befürchtungen und Ängste.

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