Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
Elitekreis gewählt wurde.
       Wenngleich er wusste, dass
es nicht sein konnte, hatte er das Gefühl, als habe er diese Ehre durch simple
Meriten erreicht und nicht durch die atavistische Laune der Physiognomie.
       »Dies ist ein simpler Akt«,
sagte Abaddon zu Loken. »Man hat sich hier für dich verbürgt, und du bist zuvor
von großen Männern vorgeschlagen worden. Unser Herr und Lord Dorn haben beide
deinen Namen genannt.«
       »Wie Sie, Erster Hauptmann,
ist mir zu Ohren gekommen«, sagte Loken.
       Abaddon lächelte. »Wenige
kommen dir als Soldat gleich, Garviel. Ich hatte bereits ein Auge auf dich
geworfen, und du hast mein Interesse bestätigt, als du den Palast vor mir
eingenommen hast.«
       »Glück.«
       »So etwas gibt es nicht«,
sagte Aximand schroff.
       »Er sagt das nur, weil er
nie welches hat«, grinste Torgaddon.
       »Ich sage das nur, weil es
so etwas nicht gibt«, widersprach Aximand. »Das hat uns die Wissenschaft
gezeigt. Es gibt kein Glück. Es gibt nur Erfolg oder das Ausbleiben desselben.«
       »Glück«, sagte Abaddon.
       »Ist das nicht nur ein
anderes Wort für Bescheidenheit? Garviel ist zu bescheiden, um zu sagen:
>Ja, Ezekyle, ich habe dich besiegt, ich habe den Palast erobert und
triumphiert, wo du es nicht hast<, denn er hat das Gefühl, dass es ihm nicht
zustehen würde. Und ich bewundere Bescheidenheit in einem Mann, aber die
Wahrheit ist, Garviel, dass du hier bist, weil du ein Krieger von überragendem
Talent bist. Wir heißen dich willkommen.«
       »Vielen Dank, Erster
Hauptmann«, sagte Loken.
       »Dann also eine erste
Lektion«, sagte Abaddon. »Im Mournival sind wir alle gleich. Es gibt keinen
Rang. Vor den Männern solltest du mich weiter mit >Erster Hauptmann< und
>Sie< anreden, aber zwischen uns gibt es keine Förmlichkeit. Ich bin
Ezekyle.«
       »Horus«, sagte Aximand.
       »Tarik«, sagte Torgaddon.
       »Ich verstehe, Ezekyle«,
antwortete Loken.
       »Die Regeln unserer
Gemeinschaft sind simpel«, sagte Aximand, »und wir kommen noch zu ihnen, aber
die Pflichten, die man von dir erwartet, haben keine Struktur. Du solltest dich
darauf vorbereiten, mehr Zeit mit dem Kommandostab zu verbringen und dem Kriegsmeister
zur Seite zu stehen. Schwebt dir bereits ein Stellvertreter vor, der die Zehnte
in deiner Abwesenheit kommandieren kann?«
       »Ja, Horus«, sagte Loken.
       »Vipus?«, lächelte
Torgaddon.
       »Meine Wahl würde auf ihn
fallen«, sagte Loken, »aber die Ehre gebührt Jubal. Er ist dienstälter und
ranghöher.«
    Aximand schüttelte den Kopf.
»Zweite Lektion. Folge deinem Herzen. Wenn du Vipus vertraust, wähle Vipus.
Keine Kompromisse. Jubal ist ein großer Junge. Er wird es verkraften.«
       »Es wird andere Pflichten
und Verpflichtungen geben, besondere Pflichten...«, sagte Abaddon. »Eskorten,
Zeremonien, Gesandtschaften, Planungssitzungen. Bist du damit im Reinen? Dein
Leben wird sich ändern.«
       »Ich bin damit im Reinen«,
nickte Loken.
       »Dann sollten wir dich einführen«,
sagte Abaddon. Er ging an Loken vorbei und watete in den flachen See und aus
dem Lichtkreis der Laternen. Aximand folgte ihm.
       Torgaddon berührte Loken am
Arm und bedeutete ihm zu folgen.
       Sie schritten in das
schwarze Wasser und bildeten einen Ring. Abaddon ließ sie stocksteif dastehen,
bis sich das Wasser vollkommen beruhigt hatte. Es wurde spiegelglatt. Die helle
Reflexion des aufgehenden Mondes lag zwischen ihnen auf dem Wasser.
       »Die einzige Konstante, die
bei jeder Induktion dabei war«, sagte Abaddon. »Der Mond. Symbolisch für
unseren Legionsnamen. Niemand ist je dem Mournival beigetreten ohne den Schein
eines Mondes.«
       Loken nickte.
       »Dieser kommt einem armselig
vor, falsch«, murmelte Aximand, indem er zum Himmel blickte, »aber er wird
reichen. Das Bild des Mondes muss außerdem immer reflektiert werden. In den
ersten Tagen des Mournival vor fast zweihundert Jahren hat man das Bild des
auserwählten Mondes gern in einem polierten Spiegel eingefangen. Wir
improvisieren jetzt. Wasser reicht.«
       Loken nickte erneut. Sein
entnervtes Gefühl war zurückgekehrt, scharf und unwillkommen. Dies war ein
Ritual, und es roch gefährlich nach den Praktiken von Leichenflüsterern und
Spiritualisten. Der gesamte Vorgang schien von Aberglauben und arkaner Anbetung
erfüllt zu sein, gegen die aufzubegehren Sindermann ihn gelehrt hatte.
       Er hatte das Gefühl etwas
sagen zu müssen,

Weitere Kostenlose Bücher