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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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gelesen, und ich muss zugeben, dass mich die darin postulierten Dinge faszinieren. Wissen Sie, seit den ... Ereignissen unter
den Flüsterspitzen ... schlafe ich nicht besonders gut und hatte vor, mich in meinen Büchern zu vergraben. Ich dachte, wenn ich verstehen kann, was uns widerfah ren ist, könnte ich es auch vernunftmäßig erklären.«
    »Und,
konnten Sie?«
    Er lächelte, aber sie konnte die Müdigkeit und Ver zweiflung dahinter erkennen. »Ehrlich? Nein, eigentlich nicht. Je mehr ich gelesen habe, desto mehr habe ich ge sehen, wie weit wir es seit den Tagen der Einschüch terung durch eine autokratische Priesterschaft gebracht haben. Aber gleichzeitig ist mir auch aufgegangen, dass allem ein Muster zugrunde liegt.«
    »Ein
Muster? Welches Muster?«
    »Hören Sie«, sagte Sindermann, indem er sich erhob, um
den Tisch kam, sich neben sie setzte und das Pam phlet vor ihr ausbreitete.
    »Ihre Lectitio Divinitatus spricht davon, dass der Imperator seit Tausenden Jahren unter uns wandelt, ja?«
    »ja.«
    »Nun, in den alten Texten, größtenteils Unsinn — alte Historien und grelle Geschichten über Barbarei und Blutvergießen -, habe ich einige wiederkehrende Themen
gefunden. Ein Wesen aus goldenem Licht taucht in meh reren auf, und so ungern ich es auch zugebe, es klingt ganz nach dem, was in diesem Papier beschrieben wird. Ich weiß nicht, welche Wahrheit in dieser Richtung lie gen mag, aber ich wüsste gern mehr darüber, Euphrati.«
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Hören Sie«, sagte er, indem er das Buch umdrehte und ihr hinschob.
    »Dieses Buch ist in einer Abwandlung einer alten menschlichen Sprache geschrieben, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Ich kann den Sinn gewisser
Passagen erfassen, glaube ich, aber die Struktur ist sehr kompliziert, und ohne einige Schlüsselwörter, um die richtigen grammatischen Verbindungen herzustel len, erweist sich die Sprache als sehr schwierig zu über setzen.«
    »Was ist das für ein Buch?«
    »Ich glaube, das ist das Buch Lorgar, obwohl ich noch nicht mit dem Ersten Ordenspriester
Erebus sprechen konnte, um
meine Vermutung zu verifizieren. Wenn es das ist, könnte es ein Exemplar sein, das Lorgar persön lich dem Kriegsmeister gegeben hat.«
    »Warum macht es das so wichtig?«
    »Erinnern Sie sich nicht mehr an die Gerüchte über Lorgar?«, fragte Sindermann mit drängendem Unterton.
»Dass auch er den Imperator als Gott verehre? Es heißt, seine Legion habe eine Welt nach der anderen verwüs tet, weil sie dem Imperator nicht die gebührende Ach tung erwiesen, um dann große Denkmäler für ihn zu er richten.«
    »Ich erinnere mich an die Geschichten, ja, aber da steckt doch nichts dahinter, oder?«
    »Wahrscheinlich nicht, aber was ist, wenn doch?«, fragte
Sindermann. Angesichts der Möglichkeit, eine solche Tatsache aufzudecken, leuchteten seine Augen.
»Was, wenn ein Primarch, ein Sohn des Imperators, in etwas
eingeweiht war, wofür wir Normalsterblichen noch
nicht bereit sind? Wenn meine Arbeit bis jetzt kor rekt ist, redet dieses Buch davon, die Essenz
Gottes her vorzubringen. Ich muss
wissen, was das bedeutet!«
    Euphrati spürte, wie sich ihr Puls beschleunigte. Ein unbestreitbarer Beweis der Göttlichkeit des Imperators, wenn er von Kyril Sindermann kam, würde die Lectitio Divinitatus weit
über ihren gegenwärtigen bescheide nen
Status in die Sphären eines Phänomens erheben, das sich von einer Seite der Galaxis zur anderen
ausbreiten konnte.
    Sindermann sah die Erkenntnis in ihrem Gesicht und sagte: »Fräulein Keeler, ich habe mein gesamtes Erwach senenleben lang die Wahrheit des Imperiums verkün det, und ich bin stolz auf die Arbeit, die ich geleis tet habe, aber was ist, wenn wir die falsche Botschaft lehren? Wenn Sie recht haben und der Imperator ein Gott ist, dann stellt das, was wir unter den Bergen von Dreiundsechzig-Neunzehn gesehen haben, eine weitaus schrecklichere Gefahr dar, als wir uns vorstellen können. Wenn das
wahrhaftig ein Geist des Bösen war, brauchen wir ein göttliches Wesen wie den Imperator mehr denn je. Ich weiß, dass Worte keine Berge versetzen können, aber sie können die Menschheit bewegen — das haben wir immer und immer wieder bewiesen. Menschen sind eher
bereit, für ein Wort zu kämpfen und zu sterben, als für alles andere. Wörter formen Gedanken, erzeugen Ge fühle und erzwingen Taten. Sie töten und beleben, ver derben und heilen. Wenn mich mein Dasein als Iterator
etwas gelehrt hat, dann, dass

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