DGB 02 - Falsche Götter
Sons of Horus tummelten
und Rüstungen reparierten oder Boltge wehre und Kettenschwerter
reinigten. Loken war me lancholisch, und sie
registrierte seine ernste Stimmung sofort.
»Läuft
der Krieg nicht gut?«, fragte sie, während er sein
Boltgewehr auseinandernahm und die Einzelteile mit einem Lappen säuberte. Er blickte auf, und es traf sie wie ein Schlag, wie sehr er in den letzten
zehn Mona ten gealtert war. Ihr ging
auf, dass sie ihr Kapitel über die Unsterblichkeit der Astartes vermutlich
umschrei ben musste.
Seit der Eröffnung der Feindseligkeiten gegen die Technokratie von Aureus hatten die Astartes einige der schwersten Kämpfe seit Beginn des Großen Kreuzzugs erlebt, und bei vielen machte es sich bemerkbar.
Wäh rend des Krieges hatte sich kaum eine Gelegenheit erge ben, Zeit mit Loken zu verbringen. Erst jetzt sah sie,
wie sehr er sich
verändert hatte.
»Das ist es nicht«, sagte Loken. »Die Bruderschaft ist praktisch vernichtet, und Angrons Krieger stürmen bald die Eiserne Zitadelle. Der Krieg endet noch in dieser Woche.«
»Warum dann so trübsinnig?«
Loken schaute umher, um festzustellen, wer sich sonst noch in der Übungshalle aufhielt, dann beugte er sich näher zu ihr.
»Weil dies ein Krieg ist, den wir nicht führen dürf ten.«
Nach Horus' Genesung auf Davin hatte die Flotte der 63. Expedition gerade lange genug gewartet, um ihr Per sonal vom Planeten zu evakuieren und einen neuen imperialen Kommandanten aus den Reihen der Armee einzusetzen. Wie zuvor Rakris hatte auch der neue desi gnierte Lordgouverneur Tomaz Vesalias darum gefleht, nicht zurückgelassen zu werden, aber nach der neuerli chen Eingliederung Davins musste die imperiale Herr schaft zementiert werden.
Vor den Kämpfen auf Davin war die Flotte des Kriegs meisters
nach Sardis und zu einem Rendezvous mit der
203. Flotte unterwegs gewesen. Geplant war ur sprünglich ein Feldzug zur Eingliederung im Caiaden haufen, doch anstatt sich an den Plan zu halten,
hatte der Kriegsmeister Grüße gesandt
und dem Oberbefehls haber der 203.
Flotte befohlen, sich mit der 63. Expedi tion in einem
Doppelhaufen namens Drakonis Drei-Elf zu treffen.
Der
Kriegsmeister verriet niemandem, warum er diesen Treffpunkt gewählt hatte, und
keiner der stellaren Kartografen konnte
Berichte von früheren Expeditionen finden,
die Aufschluss darüber gegeben hätten, warum dieser Ort von Interesse
war.
Sechzehn
Wochen Fahrt durch den Warp hatte sie in ein
System geführt, in dem es von elektronischem Ge zwitscher wimmelte.
Zwei Planeten und ihr gemein samer Mond im zweiten System wurden als bewohnt
identifiziert und waren von funkelnden Kommunika tionssatelliten umringt, und zwischen ihnen herrschte reger interplanetarer Verkehr.
Noch aufregender war, dass die Kommunikation mit den orbitalen Einrichtungen die Zivilisation als mensch lich enthüllte, als einen weiteren verschollenen Ableger der alten Rasse, der in den vergangenen Jahrhunderten isoliert worden war. Die Ankunft der Kreuzzugsflotte war mit verständlicher Überraschung begrüßt worden, die in Freude umgeschlagen war, als die Bewohner des Planeten erkannt hatten, dass ihre einsame Existenz end lich ein Ende hatte. Offizieller Kontakt von Angesicht zu Angesicht wurde erst drei Tage später hergestellt, nachdem die 203. Expe dition unter dem Kommando Angrons von der XII. Legion,
den World Eaters, im System angekommen war.
Sechs Stunden später fielen die ersten Schüsse.
Der neunte Kriegsmonat.
Boltgeschosse aus der flammenden Mündung des Bun kergeschützes stanzten einen Pfad zu Loken. Er duckte
sich hinter einen mit Granatlöchern gespickten Beton pfeiler, spürte die Einschläge und wusste, dass ihm
nicht viel Zeit blieb,
bis das Geschützfeuer sich hindurchge fressen haben würde. »Garvi!«, rief Torgaddon, indem er sich aus der De ckung wälzte und sein Boltgewehr schulterte.
»Geh nach links, ich gebe dir Feuerschutz!«
Loken nickte und hechtete aus seiner Deckung, wäh rend Torgaddon das Feuer eröffnete und dank seiner Astartes-Kraft den Lauf dabei trotz des gewaltigen
Rückschlags gerade hielt. Geschosse explodierten in grauen Wolken aus Betonsplittern auf der Schießscharte des Bunkers, und Loken hörte von drinnen Schmerzens schreie. Dann kam das Tosen der Werfer hinzu, als Lo castas Krieger Feuer in den Bunker strahlten.
Mehr
Geschrei und der Gestank nach von chemische n Flammen verbranntem Fleisch lag plötzlich in der Luft.
»Alles
zurück!«, rief Loken. Er
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