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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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gekommen, wie ich konnte.«
    »Schade,
dass Sie nicht schneller waren, was?«, sagte Keeler. »Können Sie das Ungeheuer zurückschicken?«
    Ing Mae Sing schüttelte den Kopf, als ein zappelndes Pseudopodium aus rosa Licht durch die Tür zuckte und Keelers
Arm streifte. Die Berührung fraß sich durch ihre Kleidung und verbrannte ihre Haut. Sie schrie, schrak zurück und umklammerte ihren schmerzenden Arm.
    Das Grauen prallte wieder gegen die Tür, und die Wucht ließ sie und die Astropathin zurücktaumeln.
    Blendendes Licht erfüllte den Gang, und Keeler schirmte
ihre Augen ab, während sie Hände auf den Schultern spürte und sah, dass Kyril Sindermann wieder auf den Beinen war. Er zog sie hoch und sagte: »Ich glaube, ich habe einen Teil des Buches falsch übersetzt ...«
    »Sie glauben?«, schnauzte Keeler, während sie vor dem Grauen zurückwichen.
    »Oder vielleicht haben Sie es auch einfach perfekt übersetzt«, sagte Ing Mae Sing, während sie sich ver zweifelt von der Archivtür zurückzog.
    Die Bestie aus Licht sickerte in einer gleitenden
Schleife aus Gliedern heraus, die in
blindem Hunger um sich schlugen.
Bündel aus Augen kräuselten sich und platzten wie geschwollene Blasen überall
auf der gummiarti gen Haut,
als sie wieder auf sie losging.
    »Ach, Imperator beschütze uns«, flüsterte Keeler, wäh rend sie sich umwandte.
    Die Bestie schauderte bei diesen Worten, und Ing Mae Sing
zupfte an ihrem Ärmel und rief: »Kommen Sie. Wir können nicht dagegen kämpfen.«
    Plötzlich begriff Euphrati Keeler, dass das nicht stimm te. Sie schüttelte die Astropathin ab, griff unter ihre
Ge wänder und zog den Imperiumsadler heraus, den sie dort am Ende einer Kette trug. Seine silberne Oberfläche leuchtete im blendenden Licht der Kreatur, heller, als
es das einfallende Licht verursachen konnte, und das Medaillon lag heiß in
ihrer Hand. Als sie mit vollkommener Klarheit
begriff, dass seit den Flüsterspitzen alles eine Vorbereitung auf diesen Moment gewesen war, lächelte sie gütig.
    »Euphrati! Kommen Sie!«, rief Sindermann voller Ent setzen.
    Ein peitschendes Glied wuchs aus dem Leib des Grauens, und ein weiterer Flammenstrahl raste ihr ent gegen. Keeler verharrte standhaft und hielt das Symbol ihres Glaubens vor sich.
    »Der
Imperator beschützt!«, schrie sie, als die Flam men über ihr zusammenschlugen.
     
    Regen fiel in schweren Sturzbächen, und Loken spürte eine greifbare Veränderung in der Nachtluft, als dunkle Gewitterwolken über die vielen zehntausend Leute hin wegzogen, die sich um das Delphos versammelt hatten. Blitze zuckten über den Himmel, und das Gefühl der Er wartung war beinahe unerträglich.
    Neun Tage waren vergangen, seit der Kriegsmeiste r in den Tempel der
Schlangenloge gebracht worden war, und mit jedem Tag hatte sich das Wetter verschlechtert. Regen fiel in einem einzigen endlosen Wolkenbruch, der
die improvisierten Lager der Pilger wegzuschwemmen drohte, und krachender Donner ließ den Himmel wie unter hallenden Hammerschlägen erbeben.
    Der Kriegsmeister hatte einmal zu Loken gesagt, der Kosmos sei zu groß und steril für Melodramatik, aber der Himmel über Davin schien entschlossen zu sein, ihn eines Besseren zu belehren.
    Torgaddon und Vipus standen mit ihm ganz oben auf der Treppe, und viele hundert Sons of Horus folgten ihnen.
    Kompaniehauptmänner, Truppführer, Stabsoffi ziere und Krieger waren nach Davin gekommen, um mitzuerleben, was entweder ihre Erlösung oder ihr Un tergang sein würde. Sie waren durch die singenden Massen marschiert,
wo sich die schmutzig beigen Gewänder der
Memoratoren mit Armeeuniformen
und Zivilklei dung mischte.
    »Sieht so aus, als wäre die ganze verdammte Expedi tion hier«, hatte Torgaddon gesagt, als sie die Treppe er klommen und dabei Krimskrams zertreten hatten, der dem Kriegsmeister als Opfergaben dargebracht worden war.
    Von der obersten Stufe konnte Loken dieselbe Gruppe sehen, der er vor neun Tagen gegenübergetreten war, aus genommen Maloghurst, der vor einigen Tagen ins Schiff zurückgekehrt war. Regen prasselte auf Lokens Gesicht, ein Lichtblitz erleuchtete das große Bronzetor und ließ
es erstrahlen wie eine große Feuerwand. Die versammelten Astartes standen im Regen davor Wache: Abaddon, Axi mand, Targost, Sedirae, Ekaddon und Kibre.
    Keiner von ihnen hatte ihre Wacht vor den Toren des Delphos unterbrochen, und Loken fragte sich, ob sie sich überhaupt die
Mühe gemacht hatten, zu essen, zu trin ken oder zu schlafen, seit

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