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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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wir für diese bedauerlichen Tode zur Rechenschaft gezogen und für den Versuch, den Kriegs meister zu retten, bestraft werden.«
    Bei dem Wort »Verräter« war Torgaddon zusammen gezuckt, erschrocken darüber, dass Targost ganz offen ein aufwiegelndes Wort benutzte, um einen so angese henen Offizier wie Varvarus zu beschreiben.
    Doch als Torgaddon in die Gesichter der versammelten
Krieger schaute, fand er nur
Zustimmung.
    »Sogar Zivilisten meinen jetzt das Recht zu haben, uns
zur Rechenschaft zu ziehen«, übernahm Horus Aximand das Wort und hielt eine Handvoll Blätter in die Höhe. »Abweichler und Verschwörer unter den Memoratoren verbreiten Lügen und Propaganda, in denen wir kaum besser als Barbaren hingestellt werden.«
    Aximand beschrieb eine Runde durch die Versamm lung und verteilte die Pamphlete. »Das hier nennt sich Die Wahrheit Ist Alles, Was Wir Haben, und darin werden wir als Mörder und Wilde bezeichnet. Dieser Dichter verspottet uns in Versen, Brüder! Diese Lügen machen jeden Tag die Runde durch die Flotte.«
    Torgaddon nahm ein Pamphlet von Aximand und überflog es rasch, da er bereits wusste, wer es geschrie ben hatte. Sein Inhalt war beißend, erfüllte aber kaum den Tatbestand der Volksverhetzung.
    »Und das hier!«, rief Aximand.
    »Die Lectitio Divinita tus erklärt den Imperator zu einem Gott. Zu einem Gott! Kann man sich etwas Lächerlicheres vorstellen? Diese Lügen füllen die Köpfe derjenigen, für die wir kämpfen. Wir kämpfen und sterben für sie, und das ist unsere Be lohnung: Verunglimpfungen und Hass. Ich sage euch eines, meine Brüder: Wenn wir jetzt nicht handeln, wird
das Schiff des Imperiums, das bisher alle Stürme über standen hat, infolge der Meuterei sinken.«
    Ausrufe der Verärgerung und Aufforderungen zu han deln hallten von den Wänden der Rüstkammer wider, und Torgaddon gefiel das Streben nach gegenseitiger Bestätigung nicht, das er auf den Gesichtern seiner Brü der
sah.
    »Nette Rede«, sagte er, als das Wutgebrüll einigerma ßen verstummt war, »aber warum kommt ihr nicht end lich zur Sache? Ich muss eine Kompanie für eine Kampf landung bereitmachen.«
    »Immer geradeheraus, was, Tarik?«, sagte Aximand. »Deswegen wirst du geachtet und geschätzt. Deswegen brauchen wir dich bei uns, Bruder.«
    »Bei euch? Wovon redest du?«
    »Hast du gehört, was gesagt wurde?«, fragte Maloghurst, der zu Torgaddon hinkte. »Wir werden aus den eigenen Reihen bedroht. Der innere Feind, Tarik, ist der heim tückischste Feind, mit dem wir es bisher zu tun hatten.«
    »Du musst es in einfache Worte kleiden, Mal«, sagte Abaddon.
    »Tarik musst du alles bis ins Kleinste erklä ren.«
    »Du mich auch, Ezekyle«, sagte Torgaddon.
    »Ich habe erfahren, dass der Memorator, der diese hochverräterischen Pamphlete verfasst, Ignace Karkasy heißt«, sagte Maloghurst. »Er muss zum Schweigen ge bracht
werden.«
    »Zum Schweigen? Wie meinst du das?«, fragte Tor gaddon.
    »Willst du ihm auf die Finger klopfen? Ihm sagen, er soll nicht so ein ungezogener Junge sein?
Etwas in
der Art?«
    »Du
weißt, was ich meine, Tarik«, stellte Maloghurst fest.
    »Stimmt, aber ich will es aus deinem Mund hören.« »Also gut, wenn du willst, dass ich direkt bin, bitte. Karkasy muss sterben.«
    »Du bist verrückt, Mal, weißt du das? Du redest von Mord«, sagte Torgaddon.
    »Es ist kein Mord, wenn man den Feind tötet, Tarik«, sagte Abaddon.
    »Es ist Krieg.«
    »Du willst Krieg gegen einen Dichter führen?«, lachte Torgaddon. »Oh, darüber werden sie Jahrhunderte Ge schichten erzählen, Ezekyle. Kannst du schon hören, was sie sagen werden? Jedenfalls steht der Memorator unter Garviels Schutz. Rühr Karkasy an, und er über reicht dem Kriegsmeister deinen Kopf auf einem Silber tablett.«
    Ein schuldbewusstes Schweigen senkte sich bei der Erwähnung von Lokens Namen über die Gruppe, und die Logenmitglieder vor Torgaddon wechselten einen unbehaglichen Blick.
    Schließlich sagte Maloghurst: »Ich hatte gehofft, dass es nicht so weit kommen würde, aber du lässt uns keine Wahl, Tarik.«
    Torgaddon umklammerte das Heft seines Kampfmes sers fester und fragte sich, ob er sich wohl den Weg durch seine Brüder würde freikämpfen müssen.
    »Steck dein Messer weg, wir haben nicht vor, dich anzugreifen«, schnauzte Maloghurst, als er die Anspan nung in seinen Augen sah.
    »Nur weiter«, sagte Torgaddon. »Du hattest gehofft, dass es wozu nicht kommen würde?«
    »Hektor Varvarus behauptet, den Senat zu

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