DGB 02 - Falsche Götter
schlimmsten Exzessen seiner Brüder Einhalt zu gebieten.«
»Dann bin
ich gerade rechtzeitig eingetroffen.«
»Ich verstehe«, sagte Horus. »Bist du also gekommen, um mich abzulösen?«
Fulgrim konnte seine ernste Miene nicht mehr auf rechterhalten und lachte. In seinen dunklen Augen fun kelte Belustigung. »Dich abzulösen? Nein, mein Bruder, ich bin hier, damit ich zurückkehren und diesen Gecken
und Schreibern auf Terra sagen kann, dass Horus Kriege so austrägt, wie sie ausgetragen werden sollen: hart, schnell und grausam.«
»Krieg ist grausam. Es hat keinen Sinn zu versuchen, ihn zu reformieren. Je grausamer er ist, desto schneller ist er vorbei.«
»In der Tat, mein Bruder. Komm, wir haben viel zu besprechen, denn wir leben in absonderlichen Zeiten. Anscheinend hat unser Bruder Magnus wieder etwas getan, das den Imperator gegen ihn aufgebracht hat, und der Wolf von Fenris wurde von der Leine gelassen, um
ihn nach Terra zu begleiten.«
»Magnus?«, fragte Horus plötzlich sehr ernst. »W as hat er angestellt?«
»Reden wir in privaterer Umgebung darüber«, sagte
Fulgrim.
»Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass meine Männer hier die Gelegenheit begrüßen würden, die Be kanntschaft zu erneuern mit deinem ... wie nennst du es noch?
Mournival?«
»Ja«, lächelte Horus, »zweifellos Erinnerungen a n Mord.«
Loken spürte, wie es ihn kalt überlief, als er das Lä cheln auf Horus' Lippen wiedererkannte. Dasselbe hatte er aufgesetzt, nachdem er das Hirn des Konsuls von Au reus über das Hangardeck verspritzt hatte.
Als Horus und Fulgrim gegangen waren, folgten Abaddon
und Aximand gemeinsam mit Eidolon den beiden Primarchen, während Loken und Torgaddon die Empe rors Children begrüßten.
Die Sons of Horus hießen ihre Brüder lachend und mit Umarmungen willkommen, die
Emperors Children reagierten mit Anstand und Zurück haltung.
Für Torgaddon und Tarvitz war es ein Wiedersehen mit Kameraden, deren gegenseitige Hochachtung in der Hitze der Schlacht geschmiedet worden war, und ihre lockere Freundschaft war offenkundig.
Apothekarius Fabius erbat eine Wegbeschreibung zum Sanitätsdeck und entschuldigte sich dann mit einer Verbeugung.
Lucius blieb bei den beiden Mitgliedern des Mourni val, und Torgaddon konnte es sich nicht verkneifen, ihn ein wenig zu reizen: »Na, Lucius, wie wär's mit einer weiteren Runde mit Garviel in den Übungskäfigen? Dem Aussehen Ihres Gesichts nach zu urteilen, könnten Sie das Training brauchen.«
Der Schwertkämpfer hatte die Geistesgegenwart zu
lächeln, wobei sich die vielen Narben in seinem Gesicht kräuselten, und sagte: »Nein danke. Ich fürchte, ich bin über Hauptmann Lokens letzte Lektion hinausgewach sen. Ich würde ihn diesmal nicht demütigen wollen.«
»Kommen Sie — eine Runde?«, fragte Loken. »Ich ver spreche Ihnen, sanft zu sein.«
»Ja, komm, Lucius«, sagte Tarvitz. »Die Ehre der Em perors Children steht auf dem Spiel.«
Lucius lächelte. »Wenn es so ist — gut.«
Loken konnte sich hinterher kaum an etwas erinnern, so schnell war es vorbei gewesen. Augenscheinlich hatte Lucius seine Lektion in der Tat begriffen. Der Übungs käfig hatte sich kaum geschlossen, als der Schwertkämp fer auch schon angriff. Loken war auf ein derartiges Ma növer gefasst, wurde aber dennoch beinahe in den ersten Augenblicken überwältigt.
Die beiden Krieger fochten hin und her. Torgaddon und Saul Tarvitz johlten.
Der Kampf zog rasch Zuschauer an, und Loken wünsch te, Torgaddon hätte das Ereignis nicht so herumposaunt.
Er kämpfte mit allem Geschick, das er besaß, während Lucius mit lässiger Verspieltheit focht. Kurze Zeit
später steckte Lokens Schwert in der Decke des Übungskäfigs und Lucius' Klinge an seinem Hals.
Lucius war kaum ins Schwitzen geraten, und Loken wusste, dass er ihm hoffnungslos unterlegen war. Mit Lucius einen Kampf auf Leben und Tod auszutragen und sich dabei auf eine Klinge verlassen zu müssen, ver hieß den sicheren Tod, und er hatte den Verdacht, dass es keinen Son of Horus gab, der ihn mit einer Klinge be siegen konnte.
Loken verbeugte sich vor Lucius und sagte: »Damit steht
es eins zu eins.«
»Wie wär's mit einem Entscheidungskampf?«, grinste Lucius, wobei er auf den Fußballen hin und her tänzelte und seine Schwerter durch die Luft zischen ließ.
»Diesmal nicht«, sagte Loken. »Bei unserer nächsten Begegnung setzen wir etwas auf den Ausgang, einver standen?«
»Jederzeit,
Loken«, sagte Lucius, »aber ich
Weitere Kostenlose Bücher